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Hier malte Pole Lehmann

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Hier malte Pole Lehmann

Das «Dorfbild» in der Orientierungsschule von Kerzers

Im Eingang der OS Kerzers hängt das grossformatige «Dorfbild» mit rund 100 malerischen Winkeln und Ansichten aus Kerzers. Seine Entstehungsgeschichte ist eine ganz besondere. Sein Schöpfer, der Maler und Lehrer Paul Lehmann, feierte vor kurzem seinen 80. Geburtstag.

Von UELI GUTKNECHT

Genau 99 teils doppelseitige Skizzen umfasst Pole Lehmanns (so signierte er seine Bilder) grossformatiges und schweres Skizzenbuch in Werner Ess’ Besitz. Sie entstanden zwischen Dezember 1971 und April 1974 überall dort, wo der Maler mit seinem «Döschwo» hinfahren konnte. Gemalt hat er das rund 2,5 x 1,7 Meter grosse Auftragswerk 1975 im Schulhaus Schüpberg bei Schüpfen. Er machte sichs nicht leicht und nahm sich Zeit, sich mit dem Charakter des Dorfes auseinander zu setzen.

Lehmann hatte bereits Beziehungen zu Kerzers: Seine Schwester betrieb an der Burgstatt einen Uhrenladen.

Lange und genau hinschauen

Das collage- und puzzleartige Bild ist in einer Weise vollgemalt, dass man lange und genau hinschauen muss, um wirklich alles erfassen zu können. Dann aber kommen unweigerlich die «Weisch no?»- und «Aha»-Erlebnisse und -ausrufe. Das ganze Bild zeigt Bekanntes und Vertrautes, Malerisches und Alltägliches, aber auch ungewohnte Perspektiven und Sehweisen aus dem Kerzers der Siebzigerjahre. Gemalt sind die einzelnen Szenen in Acryl in einer intensiven, gelegentlich fast schrillen Farbigkeit. Besondere Effekte entstehen durch einzelne Partien in Schwarzweiss. Und das dreieckförmige puzzleartige «Bsetzibild» in Schwarz steht im Kleinen gleichsam als Symbol für das ganze «Puzzle».

Finanziert durchs Dorffest

Finanziert wurde das Gemälde aus dem Reinerlös des Dorffestes 1969, welches zur Einweihung des Schulhauses auf dem Schmittegässli organisiert wurde. Der Reinerlös betrug
42 000 Franken und kam je zur Hälfte der Primar- und der Sekundarschule zugute. Ein kleiner Kunstausschuss mit den beiden kunstbeflissenen Sekundar- und Zeichnungslehrern Werner Ess und Martin Johner war damit beauftragt, den künstlerischen Schmuck der neuen Schulanlage zu planen und zu beschaffen. Das Dorfbild von Pole Lehmann war dabei der grösste Posten.

Der Auftrag an den Maler war klar: «Male ein Bild, in dem sich Kerzers spiegelt und wiedererkennt.» Die beiden Lehrer kannten ihren Kollegen, seinen Malstil und hatten jederzeit ein gutes Gefühl. Obwohl er sich weigerte, es ihnen in der Entstehungsphase zu zeigen. Er beruhigte sie mit dem Hinweis, seine Schüler beurteilten es gut.
Eine Serie von zwölf Zeichnungen wurde zur Illustrierung von Gottlieb Schwabs Buch «Kerzers um 1900» ebenfalls aus dem Dorffesterlös angeschafft.
Der Maler
und Lehrer

Der 1924 in Hindelbank geborene Pole Lehmann besuchte nach dem 1944 abgeschlossenen Lehrerseminar die legendäre Malschule von Max von Mühlenen in Bern. «Auf dem Schüpberg bei Schüpfen, wo er fast vierzig Jahre als Gesamtschullehrer unterrichtete, war er vor allem auch väterlicher Kulturvermittler: Mit seinen Schüpberger Schülerinnen und Schülern malte er etwa für den an der Expo 1964 die Geschichte Wilhelm Tells…», beschrieb Walter Däpp im «Der Bund» den Menschen und Pädagogen Lehmann. Auf dem Schüpberg entstanden auch Theaterinszenierungen, mit denen die kleine Landgesamtschule sogar in der «Komödie» in Basel oder im deutschen Flensburg gastierte. ugu

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