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Wieder bloss Tränen der Enttäuschung

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Am Ende flossen auf beiden Seiten Tränen. Und es war wie fast immer in den vergangenen Jahren: Bei Helios waren es Tränen der Freude, bei Elfic Tränen der Enttäuschung. Während Sarah Ker­shaw – Freiburgerin in Diensten von Helios und eine der besten Schweizer Spielerinnen überhaupt – sich nach dem letzten Spiel ihrer erfolgreichen Karriere von den vielen mitgereisten Walliser Fans feiern liess, sassen die Freiburger Spielerinnen bedröppelt mit leerem Blick regungslos vor ihrer Bank. «Es ist frustrierend. Wir waren insgesamt klar das beste Team der Saison. Aber leider war Helios das bessere Team dieser Finalserie», sagte Elfics Captaine Caroline Turin später mit heiserer Stimme.

20 Punkte in Folge für Helios

Vor allem war Helios zu Beginn des entscheidenden Finalspiels am Samstag das klar bessere Team. Zwar gelang der unmittelbare Start den als nervenschwach geltenden Freiburgerinnen perfekt. Doch die 4:0-Führung nach einer Minute beruhigte das Heimteam nicht. Es folgten aufseiten der Freiburgerinnen unglaubliche neun (!) Minuten ohne Punkt. Ganz anders die Gäste, bei denen Marielle Giroud Verantwortung übernahm und mit neun Punkten massgeblich am letztlich entscheidenden 20:0-Zwischensprint der Walliserinnen beteiligt war. So lag Elfic nach neuneinhalb Minuten bereits 4:20 zurück. Ein Fehlstart, wie er für ein derart wichtiges Spiel nur schwer entschuldbar ist.

Auf Freiburger Seite hatte man nach dem Spiel dennoch Erklärungen parat. «Wir haben im Spiel zuvor mit Alexia Rol unsere Topskorerin verloren. Das hat uns zu Anpassungen gezwungen. Die Spielerinnen brauchten Zeit, sich an diese Änderungen zu gewöhnen», sagte Trainer Romain Gaspoz. Sie brauchten zu viel Zeit. Denn auch im zweiten Viertel wurde es nicht besser. Bei Helios waren ein klares Spielsystem und einstudierte Spielzüge erkennbar, während es bei Elfic jede Spielerin irgendwie auf eigene Faust zu versuchen schien. Das ist umso überraschender, als Helios eine äusserst turbulente Saison hinter sich hat. Nicht weniger als acht Spielerinnen hat der Walliser Trainer Erik Lehmann während der Saison verloren. Sieben davon durch überraschende Rücktritte oder Abgänge. «So etwas habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt», sagte Lehmann, «dass wir dennoch den Titel geholt haben, ist in meinen Augen ein riesiger Exploit.»

Die achte Spielerin verlor Helios vor sieben Wochen auf tragische Weise: Nadège Clément beging Ende März Suizid. Ein schreckliches Ereignis, das das Team zusammengeschweisst habe, sagte Lehmann, der vor der Siegerehrung unter Tränen den Titel ebendieser Nadège Clément widmete.

Vergebliche Aufholjagd.

Obwohl Elfics Saison deutlich weniger turbulent verlief, wirkte das Kollektiv in dieser Belle überraschend weniger eingespielt. Meist versuchten es die beiden US-Amerikanerinnen auf eigene Faust – in der ersten Hälfte ohne Erfolg. Breanna Brock und Jazmine Davis verwarfen Bälle im Akkord. Als Davis nach 15 Minuten die ersten Punkte holte, lag ihr Team bereits 11:29 zurück. Zur Pause stand es schon 19:40. Erst als in der 23. Minute der Rückstand beim Stand von 21:46 25 Punkte betrug, drehte Elfic auf. Plötzlich hatten die Freiburgerinnen nichts mehr zu verlieren, plötzlich verteidigten sie aggressiv, plötzlich trafen Davis und Turin Dreier um Dreier. Von der Euphorie und den 700 Zuschauern getragen holte Elfic Punkt um Punkt auf, sechs Minuten vor Schluss betrug der Rückstand nur noch 51:55 – doch am Ende scheiterten die Freiburgerinnen dennoch wieder. «Die Aufholjagd hat sehr viel Kraft gekostet», sagte Turin. Am Schluss ging Elfic deshalb ein wenig die Energie aus, bestes Beispiel dafür war Nancy Fora, die sich mit Wadenkrämpfen herumschlug. Auf der anderen Seite nahm in diesen entscheidenden Minuten Giroud die Geschicke wieder in die Hand. Sie war die Leaderin, die Freiburg fehlte, und sie steuerte 25 Punkte zum 66:59-Erfolg von Helios bei.

Damit gewannen die Walliserinnen den sechsten Meistertitel in Serie – ein Novum in der Schweizer Basketballgeschichte. Für Elfic hingegen endet eine Saison, in der die Mannschaft das Zeug zum Triple gehabt hätte, mit der mageren Ausbeute von nur einem Titel – demjenigen beim wenig prestigeträchtigen Liga-Cup. Die angestrebte Wachtablösung ist somit einmal mehr ausgeblieben. Helios will einfach nicht runter vom Thron.

Telegramm

Elfic Freiburg – Helios Wallis 59:66 (19:40)

St. Leonhard. 700 Zuschauer. SR: Clivaz/Balletta.

Elfic Freiburg: Davis (16), Fora (8), Turin (19), Zali (2), Brock (14), Dihigo.

Helios Wallis: Robinson (14), Constantin (7), Kershaw (13), Giroud (25), Campbell (7).

Bemerkung: Elfic ohne die verletzte Rol.

Viertelsresultate: 6:20, 13:20, 24:13, 16:13.

Schlussstand Serie (best of 5): 2:3.

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