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«Ich möchte anders unterrichten»

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Alexander Meucelin ist Primarlehrer an der öffentlichen Schule in Cordast. Diese Stelle möchte er jedoch aufgeben, denn ab nächstem Schuljahr will er in Schwarzenburg seine eigene kleine Privatschule betreiben: den «Lernort Alpenweg», eine Tagesschule für acht bis zwölf Kinder von der ersten bis zur neunten Klasse. Das Konzept steht; am Samstag gibt es einen Tag der offenen Tür.

Was veranlasst den langjährigen Lehrer, der öffentlichen Schule den Rücken zu kehren? «Ich möchte anders unterrichten, nicht besser», sagt Meucelin, während er durch sein Einfamilienhaus am Dorfrand von Schwarzenburg führt. Dort, am Alpenweg  23, soll seine Privatschule in einer ersten Phase untergebracht sein.

Lernen ohne Leistungsdruck

«Sie soll aber keine Schule im eigentlichen Sinn sein, sondern vielmehr ein Lernort», betont Meucelin. «Die Kinder sollen jeweils genau das lernen, was ihrem aktuellen Entwicklungsstand entspricht, ohne Leistungsdruck.»

Im Untergeschoss seines Wohnhauses befindet sich ein Musikkeller. Dieser ist bereits voll ausgerüstet – mit Gitarren, Keyboards, einer Verstärkeranlage. «Musik ist ein wichtiger Bestandteil unseres Konzepts», sagt Meucelin. Neben dem Musikkeller befindet sich der eigentliche Lernraum, ein grosser Raum mit Blick auf das Dorf und in die Alpen. Im oberen Stock soll gekocht, gegessen und gespielt werden. «Einzig Sportunterricht in einer Turnhalle können wir nicht bieten», sagt Meucelin. Es soll aber Ausflüge an die nahe Sense und Sporttage geben.

«Keine Sonderschule»

Der Lernort Alpenweg sei für durchschnittlich begabte Kinder gedacht. «Er ist keine Sonderschule», betont Meucelin. «Das Angebot richtet sich vor allem an Kinder, die sich in der Regelschule einfach nicht zurechtfinden, weil ihnen diese Art von Schule nicht entspricht.»

Alexander Meucelin ist ein umtriebiger Mensch. Immer wieder packt er etwas Neues an: Er arbeitete schon als Journalist, er war in der Geschäftsleitung eines Altersheims, er führt ein Kleinunternehmen und seit einem Jahr ist er im Gemeinderat von Schwarzenburg. «Wenn ich mit etwas unzufrieden bin, verändere ich die Ausgangslage», so der 52-Jährige.

«Kein Konkurrenzdenken»

Er spielt schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, seine eigene Privatschule zu gründen. Ausschlaggebend war, dass er, der ausgebildete Sekundarlehrer, vor einigen Jahren begann, auf der Primarstufe zu unterrichten. «Da habe ich erlebt, was meiner Ansicht nach falsch läuft.» Das auf Leistung ausgerichtete Bewertungssystem klemme die innere Motivation der Kinder ab und führe zu Konkurrenzdenken. «Das hat in der Schule nichts verloren», sagt der gebürtige Taferser.

Für den Lernort Alpenweg hat sich Alexander Meucelin mit zwei Berufskolleginnen zusammengetan – mit seiner Nachbarin und seiner Schwester. «Wir könnten grundsätzlich alle Fächer unterrichten, würden bei Bedarf aber punktuell auch Fachlehrkräfte beiziehen», sagt Meucelin, «zum Beispiel dann, wenn sich jemand auf den Übertritt ins Gymnasium vorbereitet.»

Bewilligung erhalten

Die nötige Bewilligung (siehe auch Kasten) für seine Privatschule hat Meucelin erhalten. Die Anmeldefrist dauert bis am 20. März. Interesse sei da, sagt Meucelin; ein Hindernis sei für viele Eltern jedoch das Schulgeld, immerhin 16 000 Franken pro Jahr.

Falls seine Privatschule zustande kommt, kündigt Ale­xander Meucelin seine Stelle in Cordast. Falls nicht, will er weiterhin dort unterrichten. «Ich bin überhaupt nicht frustriert über die Regelschule», sagt er. Jedoch motiviert, in seinem Leben nochmals etwas Neues anzupacken.

Tag der offenen Tür: Alpenweg 23, Schwarzenburg. Sa., 3. Februar, 10 bis 13 Uhr. www.lernort-alpenweg.ch

Zahlen und Fakten

Schulgesetz erlaubt Privatschulen

In der Schweiz ist der Schulunterricht für alle Kinder obligatorisch. Sowohl der Kanton Freiburg als auch der Kanton Bern schreiben jedoch nicht zwingend den Besuch einer Regelschule vor: Erlaubt sind auch der Unterricht zu Hause sowie der Besuch einer anerkannten Privatschule. Damit eine Privatschule von der Erziehungsdirektion anerkannt wird, muss sie mehrere Vorgaben erfüllen. Artikel 76 des freiburgischen Schulgesetzes verlangt etwa, dass die Lehrkräfte pädagogisch ausreichend qualifiziert und die Räumlichkeiten geeignet sind. Zudem muss der Unterricht grundsätzlich in einer Landessprache stattfinden und sich am Lehrplan orientieren. Die entsprechende Regelung im Kanton Bern ist ähnlich.

ko

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