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Mit Tausenden von Lego-Steinen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Über hundert Kilo dürfte das Schloss Moritzburg schon wiegen», sagt Claude Berger. Der 63-jährige Hauswart hat bei sich zu Hause in Neuenegg das Jagdschloss aus dem 18. Jahrhundert, das in der Nähe von Dresden steht, massstabsgetreu nachgebaut – mit Lego-Steinen. Wie viele es sind, wisse er gar nicht genau. «Geschätzt sicher mehrere Tausend Steine», sagt er. Hinter der leuchtend gelben Fassade, unter den imposanten roten Dachkuppeln und unter dem grauen podestartigen Sockelgeschoss verbergen sich noch viel mehr bunte Lego-Steine. «Diese Steine im Inneren des Gebäudes bilden ein Gerüst und sorgen für die notwendige Stabilität», erklärt Berger und drückt zum Beweis mit beiden Händen kräftig auf eine der vier roten Kuppeln. Sie hält dem Druck problemlos stand.

Von Beethoven begleitet

Mit der Planung des Schlosses habe er Anfang 2016 begonnen. Im Internet suchte Berger Bilder, die das Gebäude aus allen möglichen Perspektiven zeigen. Auch Grundrisse besorgte er sich im Internet. Den Massstab lege er so fest, dass das Gebäude auf seinen Tisch von anderthalb mal zwei Metern passt. Praktisch getüftelt wurde dann am Prototyp – einer verkleinerten, aber doch schon imposanten Version des späteren Gebäudes. Der Prototyp des Schlosses Moritzburg habe ihm so manches Kopfzerbrechen bereitet: Die Türme sind rund – die Grundsteine von Lego hingegen rechteckig. «Bei Lego existiert nur der rechte Winkel», sagt Berger. Er habe deshalb viel überlegt, probiert und wieder abgerissen. Die Türme in Abzackweise zu konstruieren, also die Steine jeweils versetzt aufeinander zu platzieren, war keine Option. So liessen sich keine Fenster einbauen. Schliesslich habe er gerade Fassadenabschnitte gebaut und diese schräg zueinander angeordnet. So ergibt sich eine Rundung.

«Mit meinen Steinen kann ich immer wieder die unterschiedlichsten Gebäude bauen. Genauso wie ein Musiker, der mit seinem Instrument immer wieder andere Lieder spielen kann.»

Claude Berger

Hauswart

 

Im Frühjahr 2017 habe er das Schloss schliesslich fertiggestellt. Die meiste Arbeit habe er im Winter erledigt, sagt Berger, der das Asperger-Syndrom hat. Wenn es draussen unangenehm kalt und nass ist, ziehe er sich in das Arbeitszimmer zurück. Nur begleitet von klassischer Musik – Beethoven, Mozart und Schubert sind seine Lieblingskomponisten – tüftelt er und baut seine Lego-Gebäude. Im Sommer widme er sich stärker seinem zweiten Hobby, der Fotografie.

Spezialisiert auf alte Gebäude

Den ersten Kontakt mit Lego hatte Berger als Kind, «damals gab es nur weisse und rote Steine». Als er 35 Jahre alt war, ermunterte ihn seine Frau, sich wieder mit dem Lego-Bau zu beschäftigen. Seine ersten Gebäude waren einzelne Fachwerkhäuser. Aber auch Brücken baute er, «um die Statik zu testen».

Dann habe er sich auf alte Gebäude spezialisiert. Nachgebaut habe er bereits das Schloss Burgdorf, das Schloss Tarasp in Graubünden, den Taj Mahal, den Dom von Florenz und das Schloss Neuschwanstein. Das bayerische Schloss war das Projekt, an dem Berger bisher am längsten plante. «Zwei Winter war ich damit beschäftigt.» Sechs Jahre liess er das fertige Gebäude stehen. Doch früher oder später musste er das Schloss wieder abreissen. Zum einen habe er nicht genug Platz in der Wohnung, um grosse Gebäude dauerhaft stehen zu lassen; zum anderen wolle er die Steine für seine nächsten Projekte wiederverwenden. Gerade Letzteres mache den Reiz aus: «Mit meinen Steinen kann ich immer wieder die unterschiedlichsten Gebäude bauen. Genauso wie ein Musiker, der mit seinem Instrument immer wieder andere Lieder spielen kann.»

Hunderte Steine bestellt

Die Steine bezieht Berger direkt von Lego: entweder im Legoland im deutschen Günzburg oder geliefert per Post. Bezahlt wird nach Gewicht. Der klassische Lego-Stein mit 4×2-Noppen kostet durchschnittlich 21 Rappen. Davon hat er zuletzt 400 Stück in beige für sein neustes Projekt, den Nachbau der Burg Eltz aus dem Moselgebiet, bestellt. «Sie wird mein bisher grösstes Gebäude», sagt Berger.

Auf dem Boden seines Zimmers steht bereits ein Teil der Burg als Prototyp. Doch damit er das ganze Gebäude nachbauen kann, muss er zuerst das Schloss Moritzburg rückbauen. Den ersten Stein zu entfernen, sei schon schwer, sagt Berger. «Doch wenn mal die erste Kuppel weg ist, fällt mir der Abbau leichter.»

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