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Noch fehlen drei Millionen Franken

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Die Baubewilligung für die neue Sternwarte auf der Höhe Uecht im Naturpark Gantrisch wird voraussichtlich im Frühjahr 2018 eintreffen, teilt die Stiftung Sternwarte Uecht in ihrem kürzlich erschienenen Newsletter mit. Die zu deckenden Projektkosten betragen rund neun Millionen Franken. Der Tessiner Architekt Mario Botta hat die Baueingabepläne finalisiert.

Der Stiftungspräsident Andreas Blaser rechnet auf Anfrage mit einem Baubeginn zum Jahreswechsel 2018-2019. Noch fehlen der Stiftung voraussichtlich drei Millionen Franken für die Realisierung des Projektes: «Von konkreten Partnern erhoffen wir uns aus den bisherigen Zusagen und laufenden Gesuchen rund sechs Millionen Franken», sagt Blaser. In der Planung des Projektes sei vorgesehen, dass die öffentliche Hand – konkret der Kanton Bern und der Bund – gut ein Drittel der Kosten des Projektes übernimmt. Ein Drittel soll durch Beiträge von Unternehmen und Verbänden gedeckt und ein weiteres Drittel durch die Unterstützung von Privatpersonen. Namen nennt Blaser wegen der laufenden Abklärungen nicht.

Ein Sternbild widmen

Gemäss den Angaben der Stiftung benötige es «noch grosse Anstrengungen», um die fehlenden finanziellen Mittel zu erhalten. Sie bittet, dass sich «potenzielle Interessenten für eine Partnerschaft» melden. Für 300 Franken kann auf der Website der Stiftung ein Stern nach dem Geldgeber benannt werden; einen Namen als Widmung auf ein Sternbild einzutragen, wird ab 2500 Franken angeboten. Blaser zeigt sich optimistisch, dass die Finanzierung gelingen wird. «Denn mit unserem Projekt sprechen wir die verschiedensten Interessengruppen in den Bereichen der Standortförderung, der Bildung, der Forschung, der Architektur, der nachhaltigen Energieversorgung und des Tourismus an.»

«Wir sprechen die unterschiedlichsten Zielgruppen mit dem Projekt an – von der Bildung bis zur Architektur.»

Andreas Blaser

Stiftungspräsident

Zum Projekt gehören nicht nur der Bau einer neuen Sternwarte und die Anschaffung von neuen Instrumenten, die Stiftung möchte mit dem Geld auch einen Astrolehrpfad vom Tavel-Denkmal auf die Uecht einrichten und multimediale Self- Learning-Stationen sowie ei­nen lärm- und emissionsfreien Elektrobus erwerben. Letzterer könne die Besucher nicht nur zur Sternwarte fahren, sondern auch zu anderen touristischen Orten im Gantrisch­gebiet. Blaser unterstreicht die moderne Architektur des ovalen Gebäudes mit einer vergrösserten Besucherplattform und einem Lift für Rollstuhlfahrer. Die Sternwarte beziehe ihre Energie über eine Erdwärmesonde und eine Photovoltaikanlage. «Eine Batterie im Gebäude ermöglicht uns, diesen ökologischen Strom zu speichern und ihn bei schlechtem Wetter und in der Nacht zu nutzen», sagt Blaser. Die alte, als erhaltenswert eingestufte Sternwarte soll zu einem Museum umgestaltet werden.

Alte Instrumente im Einsatz

Der Neubau der Sternwarte sei dringend notwendig, erklärt die Stiftung auf ihrer Website. Das bisherige Gebäude «genügt in baulicher und technischer Hinsicht den heutigen Anforderungen für universitäre Forschung und Ausbildung nicht mehr». Es mangle an Platz für die Beobachtungsinstrumente und die Technik. Auch brauche es grös­sere Räume für Führungen und die Ausbildung von Studentengruppen. Zudem stammen die Instrumente aus den 50er-Jahren, sagt Blaser. «In der neuen Sternwarte wird die Universität Bern die modernen Instrumente zur Forschung nutzen können, wenn sie nicht für Führungen im Einsatz sind.» Im Gegenzug werde die Uni das Instrumentarium betreiben und einem breiten Publikum Einblicke in die astronomische Forschung bieten.

Seit 1965 steht die heutige Sternwarte auf der Uecht auf rund 950 Metern über dem Meeresspiegel. Die erste Beobachtungsstation wurde 1951 eingerichtet, schreibt die Stiftung. Die Uecht biete «ideale Verhältnisse für Himmelsbeobachtungen». Der Nachthimmel zeige sich offen und klar und die Lichtverschmutzung sei gering. Die Gegend sei dünn besiedelt, aber gleichzeitig gut erschlossen und unweit von Bern. Zudem liege die Uecht im Herbst und im Winter oft über der Nebelgrenze.

Definition

Ein Problem für Mensch und Tier

Lichtverschmutzung, also die Aufhellung des Nachthimmels, ist für Mensch und Tier ein Problem. Die fehlende Dunkelheit bringt den Tag-Nacht-Rhythmus durch­- einander und führt zu Des­- orientierung. Vögel verirren sich in den Lichtglocken der Städte und fliegen bis zum Tod durch Erschöpfung im Kreis. Nachtaktive Tiere gehen bei Licht nicht auf Nahrungssuche und paaren sich auch nicht. Beim Menschen hemmt Licht die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Licht­verschmutzung lässt sich durch die Entfernung von Lichtquellen reduzieren. Ebenfalls ist es möglich, Leuchten mit einem hohen Blauanteil auf naturfreundlichere Farbtöne umzustellen oder Lichtquellen so zu verändern, dass kein Licht mehr nach oben gen Himmel abgestrahlt wird.

jmw

 

Gantrisch

Zertifizierung des Naturparks als Dark Sky Park ist im Zeitplan

Dank der Dunkelheit im Naturpark Gantrisch finden Sternenbeobachter in diesem Gebiet gute Bedingungen für den Blick nach oben. Der Förderverein des Naturparks Gantrisch möchte diese Bedingungen erhalten und hat das Projekt Nachtlandschaft ins Leben gerufen.

Ziel sei es, ein Bewusstsein für die Dunkelheit zu schaffen und die Lichtverschmutzung zu reduzieren. «Bislang haben wir vor allem Grundlagen- und Sensibilisierungsarbeit geleistet», sagt Nicole Dahinden, Projektleiterin des Naturparks, auf Anfrage. Die Projektgruppe habe Gemeindevertreter zu Workshops eingeladen und diese über die Lichtverschmutzung informiert. Mit einem Energieversorger habe der Naturpark einen Lichtkataster erstellt, der die Standorte von Lichtquellen zeigt.

Ein nächstes Ziel sei die Zertifizierung des Gantrisch als «Dark Sky Park». Dafür muss der Verein bei der International Dark Sky Association eine Bewerbung einreichen. «Wir sind im Zeitplan», sagt Dahinden. «In diesem Jahr werden wir unsere Bewerbung abgeben. 2019 haben wir dann hoffentlich das Zertifikat.» Dieses bedeute für die Gantrisch­region eine Qualitätsauszeichnung. Die Zertifizierung solle die Menschen für die Dunkelheit sensibilisieren. «Wir sollten mit Licht nicht verschwenderisch umgehen», appelliert Dahinden. Die Zertifizierung scheint aber auch eine wirtschaftliche Komponente zu haben. Denn «diese kann einen Anreiz bieten, dass die zahlreichen Tagestouristen im Gantrisch ihren Aufenthalt verlängern und über Nacht bleiben», sagt Dahinden.

jmw

 

Ependes

Schwerpunkt auf der breiten Bevölkerung

Auch im Kanton Freiburg gibt es eine Sternwarte, genauer in Ependes im Saane­bezirk. Diese werde jährlich von rund 3000 Personen besucht, sagt Klaus Vonlanthen, ehemaliger Leiter der Sternwarte, auf Anfrage. Die Hälfte der Besucher seien Kinder. Denn «die Führungen und Vorführungen richten sich in erster Linie an die breite Bevölkerung und die Schulen», sagt Vonlanthen. Die meisten Kinder, die mit ihrer Klasse die Sternwarte besuchen, seien elf bis zwölf Jahre alt.

Die Sternwarte Uecht kooperiert mit der Universität Bern; auch die Sternwarte Ependes pflegt eine akademische Zusammenarbeit, und zwar mit der Uni Freiburg. «Allerdings hat die Sternwarte Ependes nicht die spezialisierten Instrumente, die für eine wissenschaftliche Forschung erforderlich wären», sagt Vonlanthen.

Das neueste Instrument in Ependes ist ein Keller-Tele­skop, das 2004 eingeweiht worden ist. Die Sternwarte selbst wurde 1984 eingeweiht. An ihrem Ursprung steht die Stiftung Robert Adolf Naef. «Diese Stiftung sollte im Kanton Freiburg eine Sternwarte bauen und Naefs Refraktor, ein Linsenfernrohr aus dem 19. Jahrhundert, beherbergen», sagt Vonlanthen. Die Sternwarte in Ependes wurde Anfang der 90er-Jahre erweitert. Damals wurden eine Beobachtungsterrasse mit Schiebedach und ein Planetarium errichtet.

jmw

 

 

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