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Mit dem Weinglas auf der Marathonstrecke

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Salavaux, 12.45 Uhr. Durchtrainierte Läufer warten, wärmen sich auf. In etwas mehr als einer Stunde–um 14.00 Uhr–fällt der Startschuss für den erstmals stattfindenden VullyRun. In den Bauchtaschen der Sportler befinden sich allerlei Pülverchen und Sportlernahrung, der Geruch von Gel gegen Muskelverspannungen liegt in der Luft. Nicht anders als an anderen Laufveranstaltungen präsentieren sich die Teilnehmer am Samstag vor der Mehrzweckhalle Salavaux.

Der VullyRun: Ein Semi-Marathon wie jeder andere auch? Spätestens bei der Einschreibung wird klar, dass dem nicht so ist. Einigen Teilnehmern wird mit der Startnummer ein Weinglas in die Hand gedrückt: Allerdings nicht allen, sondern nur denjenigen, welche die Kurzstrecke als Gourmet-Wanderung absolvieren. Das Besondere: An mehreren sogenannten «Pit Stops» entlang der Kurzstrecke von Praz nach Salavaux können Wein und regionale Spezialitäten degustiert werden–jedoch nicht nur von den Gourmet-Wanderern, sondern auch von den Läufern. Ähnliche Veranstaltungen gibt es bereits in Orbe, im Médoc oder im Elsass.

Mitten unter den Teilnehmern befinden sich Victoria Crawford aus Genf und ihre Freundin Sarah, gerade zu Besuch aus England. Vom Event erfahren haben die beiden 29-jährigen Londonerinnen auf einer Lauf-Seite im Internet. Als «schon ziemlich einzigartig» bezeichnet Crawford den VullyRun. Es ist eine Premiere für beide, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen. «Natürlich werden wir dabei auch Wein trinken», sagt die routinierte Läuferin lachend und macht Anspielungen auf die Trinkfestigkeit der Engländer. Sich gar nicht vorstellen, Wein zu trinken, können dagegen vier Teilnehmerinnen aus dem Kanton Bern. «Wir möchten uns im Ziel gut fühlen», sagt Veronika Wettstein aus Rubigen. «Ein Stück Vullykuchen werde ich mir allerdings schon während des Marathons gönnen», sagt ihre Laufkollegin Erna Haldemann schmunzelnd.

Szenenwechsel: Praz, 14.15 Uhr. Für die erwarteten Marathonläufer schneiden Helfer Orangen und Bananen in Stücke. Daneben liegen Kunststoff-Beutelchen mit «liquider Energie»: Natrium, Kalium und vielem mehr. Und vor allem stehen zahlreiche Becher mit Wasser bereit. «Eher unwahrscheinlich, dass die ambitionierten Läufer Wein trinken», meint eine der freiwilligen Helferinnen. «Höchstens das letzte Drittel.» Beim Degustationsstand von Praz, dem ersten sogenannten «Pit Stop», stärken sich Gourmet-Wanderer, darunter auch Familien, derweil mit Wein und Vullykuchen für ihre 11,5-Kilometer-Wanderung. Das Weinglas in der Getränkehaltevorrichtung am Kinderwagen deponiert, geht es steil durch die Reben bergauf.

Erneuter Szenenwechsel: Constantine, letzter «Pit Stop», 15 Uhr. Die Sonne brennt–immer noch. «Mmh, so fein, Greyerzer aus lokaler Produktion», freut sich eine Wandersfrau. Natürlich gibt es dazu Wein. Auch am Stand: Gabriela Mauron, Sabine Schuwey und Jacqueline Aeby aus Plasselb. Wein, Sonne und Wandern:Für sie passt das gut zusammen. Gegen 15.15 Uhr trifft hier der künftige Sieger des Semi-Marathons schnaufend ein, spurtet am Stand vorbei, den Sieg vor Augen. Fast alle seiner Läuferkollegen ignorieren den Stand ebenfalls. Vor allem begehrt ist Wasser. 15.50 Uhr: Der erste Läufer, der sich einen Gamaray einschenken lässt. Samt Weinglas in der Hand und Schweissperlen auf dem Kopf rennt er weiter. Vereinzelte Semi-Marathon-Läufer folgen seinem Beispiel. Etwa Markus Grindat aus Murten: Landschaft, Wein und Spezialitäten geniessen sei für ihn und seine Läuferkollegen einer Kerzerser Laufgruppe heute die Devise. Seit 35 Jahren nehmen die vier an Marathons teil, waren schon in New York oder Berlin. «Wir wollten schon lange mal an den Marathon du Médoc», sagt Bernhard Müller aus Jeuss. «Nun haben wir hier einen Semi-Marathon direkt vor der Haustür: Da mussten wir einfach teilnehmen.» Für alle ist die Kombination Wein und Laufsport neu. «Der Weisse eignet sich allerdings besser», sagt Jürg Hügli lachend. Nicht viele Läuferinnen und Läufer machen Halt für eine Weindegustation. Und was auffällt: Unter ihnen befinden sich vor allem Männer.

Beim Zieleinlauf treffen die FN zufällig auf die beiden sportlichen Weinliebhaberinnen aus London. Und, wie war die Erfahrung ihres ersten VullyRuns samt Degustation? Gut, meint Victoria Crawford. Sie sei allerdings enttäuscht, dass so wenige der anderen Marathonläufer Wein getrunken haben. «Sie haben betrogen: Das war der Spirit des Rennens!», meint sie lachend. Sprit und Sprint: kein Widerspruch, sondern der Geist der kunterbunten Veranstaltung.

622 Semi-Marathon-Läufer waren am VullyRun unterwegs, über 300 Kurzstreckenläufer und rund 130 Gourmet-Wanderer. «Wir sind höchst zufrieden, gerechnet hatten wir mit 500 Semi-Marathon-Läufern», sagt Pressesprecher Nicolas Leuenberger auf Anfrage. Zwischenfälle habe es keine geben, nur drei Personen suchten wegen kleinerer Probleme den Samariterposten auf. Wein sei von den Sportlern nicht viel getrunken worden. «Es war einfach zu heiss.»

 

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