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Barry, der Libero

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Die Fangquote von Barry Brust in den letzten vier Partien beträgt sagenhafte 97,5 Prozent. Über die Saison gesehen ist der Kanadier mit einer Quote von 92,64 Prozent hinter Berns Leonardo Genoni (92,88 Prozent) der statistisch zweitbeste Goalie der Liga. Doch der Hüne im Freiburger Kasten ist viel mehr als ein Puckstopper. Brust ist ein Torhüter, der mitspielt, der gerne in die Ecken geht, die Scheiben abfängt und Angriffe lanciert. «Manni, der Libero» hiess eine Fernsehserie in den 80er-Jahren, die die Geschichte eines jungen Fussballers behandelte. Bezogen auf Brust heisst es deshalb: «Barry, der Libero».

Einkalkuliertes Risiko

Wie wertvoll das Stockspiel von Brust sein kann, zeigte sich am Sonntag beim Sieg in Kloten, als er mit einem langen Zuspiel an die gegnerische blaue Linie den späten Ausgleich von Roman Cervenka initiierte. Es war nur einer der unzähligen Pässe des Kanadiers. «Es gibt Trainer, die nicht wollen, dass ihr Torhüter sich so ins Spiel einbringt – ich schon», sagt Gottéron-Trainer Mark French. «Brust ist exzellent mit dem Puck am Stock. Es wäre nicht klug, wenn wir diese Qualität nicht nutzen würden.» Ein Vorteil sei dann etwa, dass gegnerische Mannschaften oftmals von der Option, die Scheibe tief zu spielen, absehen würden, da Brust eben als Erster am Puck sei. Natürlich beinhalten die teils spektakulären Ausflüge des Freiburger Torhüters auch Risiken. In Kloten wäre das Mitspielen von Brust gleich zweimal fast ins Auge gegangen. «Unter dem Strich überwiegt aber das Positive», heisst French den Balanceakt seiner Nummer 1 im Tor zwischen Vorteilen und Risiko gut.

«Er dirigiert die Verteidigung»

«In einem von zehn Versuchen geht es halt schief», relativiert auch Ludovic Waeber. Für den Freiburger Ersatztorhüter machen drei Faktoren das herausragende Stockspiel seines Arbeitskollegen aus: «Er hat ein wirklich sehr gutes Spielverständnis, manchmal das erforderliche Glück und nicht zuletzt die Eier, es zu tun.» Auch er sei dazu angehalten worden, sich aktiv am Spiel zu beteiligen, sagt Waeber. «Die Ausflüge und Pässe von Brust basieren nicht auf Zufall, sie haben System.»

Brust sei fähig, auch schwierige Pässe zu spielen, sagt Verteidiger Benjamin Chavaillaz. «Dadurch ist er in der Lage, Angriffe auszulösen.» Brust spreche auf dem Eis sehr viel mit seinen Vorderleuten. «Er dirigiert die Verteidigung.» Keine Worte benötigt der Kanadier, um anzukündigen, wohin er den Puck spielt. «Wir wissen, wo wir uns positionieren müssen, wenn Barry das Tor verlässt», unterstreicht Chavaillaz die Aussage von Waeber, dass die Aktionen von Brust System haben.

Die nötige Coolness

«Zu Saisonbeginn war das aber noch nicht immer ganz so klar, und es war nicht einfach, sich darauf einzustellen», sagt Marc Abplanalp. Der Routinier in der Freiburger Hintermannschaft attestiert seinem Goalie die Coolness, die es für diese Spielweise braucht. Und der Verteidiger macht noch einen weiteren kleinen Vorteil aus. «Im Gegensatz zu den Feldspielern darf der Torhüter nicht gecheckt werden. Das ist für das Spiel von Barry natürlich eine gute Sache.»

Erst am letzten Wochenende hat Mathieu Maret die Besonderheiten von Brust entdeckt. Wegen der Verletzungsmisere in der Gottéron-Defensive vom Swiss-League-Club Ajoie zurückgeholt, hat sich der Verteidiger – am Samstag beim Heimsieg gegen Zug gleich Torschütze – rasch an den speziellen Stil von Brust angepasst. «Ich habe erst letzten Freitag das erste Training mit Gotté­ron bestritten, wurde aber sogleich über die Spielweise des Torhüters informiert. Brust ist wie ein dritter Verteidiger auf dem Eis. Dank seinem Stockspiel kommen wir schneller aus der eigenen Zone», hält Maret, der nach eigenem Bekunden noch nie mit einem solchen Torhüter zusammengespielt hat, fest.

Spät zum Goalie umgeschult

Und was sagt Brust selbst zu seiner unorthodoxen Spielweise? «Ich mag es eben, mit dem Stock zu spielen.» Speziell trainiert habe er das nie, obwohl in Kanada bei der Goalieausbildung deutlich mehr Wert auf Pucksicherheit gelegt wird als beispielsweise in der Schweiz. Wenig überraschend haben deshalb neben Brust Torhüter wie Genfs Robert Mayer oder Biels Jonas Hiller, beide mit Vergangenheit in Übersee, das beste Puckhandling in der National League. «Ich habe schon immer Goalies bewundert, die diese Fähigkeit besitzen», so Brust, der noch eine weitere, einleuchtende Erklärung für sein Faible für Ausflüge ins anführen kann: «Ich habe erst relativ spät auf die Position zwischen den Pfosten gewechselt.» Bis zum Alter von 12, 13 Jahren versuchte sich Brust als Feldspieler. Das kommt ihm heute zugute.

Vorschau

Ralph Stalder für die Partie in Zug gesperrt

Nach der siegreichen Doppelrunde vom Wochenende gegen Zug und Kloten stand bei Gottéron gestern primär die Erholung im Zentrum, ehe heute um 19.45 Uhr erneut gegen den EVZ, diesmal aber auswärts, das dritte Spiel innerhalb von vier Tagen ansteht. Während einige Stammspieler es bei einem lockeren Jogging oder leichtem Krafttraining beliessen, standen Verteidiger Sebastian Schilt (erstmals seit seiner Gehirnerschütterung vom 17. November) und Goalie Ludovic Waeber (Knieverletzung) wieder auf dem Eis. Für eine Rückkehr ins Kader ist es aber bei beiden noch zu früh, und so muss Trainer Mark French weiter aus Verletzungsgründen auf sieben Spieler (Schilt, Waeber, Glauser, Kienzle, Sprunger, Rivera und Vauclair) verzichten.

Zu allem Überfluss hat sich der Spielerengpass gestern abermals verschärft: Verteidiger Ralph Stalder wurde wegen eines Checks gegen den Kopf von Klotens Denis Hollenstein von der Liga vorsorglich gesperrt und fehlt heute in Zug. Gleiches gilt für Jim Slater, der für den Check gegen Zugs Lino Martschini zwei Spielsperren aufgebrummt erhielt und heute die zweite Sperre absitzt.

Damit stehen French gegen die Zuger voraussichtlich nur sechs Verteidiger und elf Stürmer zur Disposition. Sportdirektor Christian Dubé prüft die Optionen, um wie am Wochenende in der Person von Julien Privet (Ajoie) kurzfristig Ersatz holen zu können.

fs

EV Zug – Gottéron 19.45

Servette – SC Bern 19.45

Der heutige Gegner

Die Fakten zum EV Zug

• Lino Martschini wurde gestern von der Liga wegen dem Vortäuschen eines Fouls im Spiel vom 2. Januar gegen Lausanne mit 2000 Franken gebüsst.

• Von den letzten sieben Heimspielen gegen Gottéron gewann Zug sechs. Das letzte allerdings ging am 3. November auf spektakuläre Weise mit 4:6 verloren.

• Die Zuger können zu Hause selten auf den «Heimschiedsrichterbonus» zählen. 13,2 Strafminuten kassieren sie in der eigenen Halle im Schnitt. Nur Servette wird in der eigenen Halle noch öfter bestraft.

• Knappe Spiele fallen oftmals zugunsten des EVZ aus. Ein dutzend Mal gewannen die Zuger mit nur einem Treffer Differenz.

• Topskorer des Tabellenzweiten ist Garrett Roe mit 11 Toren und 33 Assists.

«Die Ausflüge und Pässe von Brust basieren nicht auf Zufall, sie haben System.»

Ludovic Waeber

Ersatztorhüter

«Brust ist exzellent mit dem Puck am Stock. Es wäre nicht klug, wenn wir diese Qualität nicht nutzen würden.»

Mark French

Gottéron-Trainer

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