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Den Widrigkeiten zum Trotz

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Auch sechs verletzte Stammspieler, ein aberkanntes Tor und die Sperre gegen den Topskorer konnten ein beherztes Gottéron nicht stoppen. Gegen alle Widerstände holten sich die Freiburger wie am Wochenende zuvor gegen die ZSC Lions wiederum fünf Punkte.

Slater schmerzlich vermisst

Auf die 6:0-Gala am Samstag zu Hause gegen den EVZ folgte gestern beim Schlusslicht Kloten mit dem 2:1-Erfolg im Penaltyschiessen eine ungleich kompliziertere Partie. Der Tag hatte für die Freiburger mit der Meldung des Verbandes, dass Captain Jim Slater für einen Check gegen den Kopf des Zugers Lino Martschini vorsorglich gesperrt sei, schlecht begonnen. Für den Amerikaner rückte der tags zuvor überzählige Michal Birner nach. Der Tscheche konnte den Antreiber und Topskorer indes nicht ersetzen. Die Zürcher drückten dem Spiel zunächst klar den Stempel auf. «Sicher hat uns Slater gefehlt, besonders bei den Bullys», sagte Trainer Mark French. Immerhin blieb der Schaden im Startdrittel mit einem 0:1-Rückstand im Rahmen. Marc Marchon hatte für die Zürcher getroffen, nachdem Julien Privet – der Ajoie-Stürmer half am Wochenende mittels B-Lizenz bei den Freiburgern aus – einen üblen Fehlpass gespielt hatte. «In der Pause fokussierten sich die Spieler dann wieder aufs Wesentliche», so French, der Justierungen vornahm, indem er etwa Birner auf die Flügelposition versetzte.

Gottéron kam im zweiten Abschnitt besser ins Spiel, rannte dem Ausgleich jedoch hinterher. Wie bereits im ersten Spiel in Kloten, als die Freiburger einen 0:2-Rückstand in der letzten Minute wettmachen konnten, fiel der verdiente Ausgleich erneut spät. Andrei Bykow bediente Roman Cervenka, der in der 57. Minute zum 1:1 traf. Den zweiten Assist hatte Barry Brust gegeben. Das war kein Zufall. Unzählige Male hatte der kanadische Goalie Gottérons Angriffe lanciert. Hatten die Freiburger die Partie im Oktober letzten Endes im Penaltyschiessen doch noch verloren, holten sie sich diesmal den Zusatzpunkt, weil Killian Mottet in dieser Übung zweimal traf.

Klares Tor aberkannt

Deutlich früher im Trockenen waren die drei Punkte am Samstag gegen Zug. Gegen den zuvor sechs Spiele lang ungeschlagenen Tabellenzweiten zeigten die Freiburger wohl ihre beste Saisonleistung. Engagiert, entschlossen und mit Schlüsselspielern, die getreu ihrem Status vorneweg gingen, zwangen sie die Zentralschweizer verdient in die Knie. Dabei liess sich das disziplinierte Gottéron auch nicht von einem Fehlentscheid der Schiedsrichter aus der Bahn werfen. Matthias Rossi hatte im Startdrittel für die Gastgeber getroffen, die Unparteiischen konnten das jedoch auf den ihnen zur Verfügung stehenden TV-Bildern im Stadion nicht zu hundert Prozent verifizieren, weshalb sie dem Treffer die Anerkennung verweigerten. «Es ist Pech, wenn es die Schiedsrichter nicht sehen können. Ich war mir aber sicher, dass es ein Tor gewesen ist», sagte Verteidiger Marc Abplanalp, der zusammen mit Rückkehrer Ma­thieu Maret ein Abwehrduo bildete. Der aufgrund der vielen verletzten Backs von Ajoie zurückbeorderte Maret feierte einen gelungenen Einstand, erzielte er doch das 5:0. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt allerdings längst entschieden gewesen. Der Energielevel war beim Heimclub um einiges höher als bei den Zugern, die im Gegensatz zu Gottéron am Freitag gespielt hatten. «Uns gelang eine tolle Teamleistung», analysierte Abplanalp. Dennoch stach der eine oder andere Spieler aus dem Kollektiv heraus. So feierte Brust seinen zweiten Shutout de suite im St. Leonhard, Jonas Holos und Yannick Rathgeb waren die Türme in der Verteidigung, und vorne war die Linie mit Bykow (1 Tor, 3 Assists), Cervenka (1 Tor, 1 Assist) und Matthias Rossi (2 Tore) ein steter Gefahrenherd.

Leegers missratene Rückkehr

Den Weg zum Sieg geebnet hatte Rathgeb mit seinem Powerplay-Treffer zum 1:0 in der 35. Minute. In der Kühlbox sass Larri Leeger, den Gottéron noch vor Weihnachten zum EVZ wegtransferiert hatte. Leeger hatte ausgerechnet seinem langjährigen Linienpartner und guten Freund Ralph Stalder einen Faustschlag verpasst. «Für mich lief falsch, was falsch laufen konnte», sagte der Verteidiger in der Nachbetrachtung des Spiels im Kreise einiger Ex-Teamkollegen schmunzelnd. «Die Strafe führte zum 1:0, und bei etwa vier weiteren Gegentoren stand ich auf dem Eis…» Seine Mannschaft sei in Freiburg arrogant aufgetreten, befand Leeger und warnte Stalder und Co. sogleich, dass dies morgen Dienstag beim neuerlichen Aufeinandertreffen in Zug sicher nicht mehr der Fall sein werde.

Ob Gottéron, das auf den siebten Platz kletterte und neu sechs Punkte Vorsprung auf den Strich hat, dann wieder auf Slater zählen kann, entscheidet sich heute. Mit der Rückkehr eines der verletzten Spieler ist laut French nicht zu rechnen.

Telegramme

Kloten – Gottéron 1:2 n. P. (1:0, 0:0, 0:1)

5902 Zuschauer. – SR Tscherrig/Wiegand, Fluri/Gnemmi. Tore: 4. Marc Marchon (Trachsler) 1:0. 57. Cervenka (Bykow, Brust!) 1:1. – Penaltyschiessen: Mottet 0:1, Santala -; Birner -, Leone -; Rossi -, Abbott 1:1; Bykow -, Praplan -; Cervenka -, Bozon -; Abbott -, Mottet 1:2. Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Kloten, 4-mal 2 Minuten gegen Freiburg-Gottéron.

Kloten: Boltshauser; Kellenberger, Bieber; Harlacher, Bäckman; Stoop, Ramholt; Bader; Praplan, Santala, Hollenstein; Bozon, Sallinen, Abbott; Obrist, Trachsler, Marc Marchon; Grassi, Schlagenhauf, Leone.

Freiburg-Gottéron: Brust; Rathgeb, Stalder; Holos, Chavaillaz: Maret, Abplanalp; Kühni; Fritsche, Birner, Mottet; Rossi, Bykow, Cervenka; Neuenschwander, Meunier, Chiquet; Privet, Schmutz, Nathan Marchon.

Bemerkungen: Kloten ohne von Gunten, Lemm, Bircher, Back, Egli und Weber (alle verletzt), Gottéron ohne Rivera, Weber, Schilt, Kienzle, Sprunger, Vauclair und Lauper (alle verletzt) sowie Slater (gesperrt). – Latte: 28. Nathan Marchon, 36. Hollenstein. – Pfosten: 50. Santala. – 64:57 Timeout Gottéron, danach ohne Torhüter.

Die FN-Besten: Boltshauser, Brust.

Gottéron – Zug 6:0 (0:0, 2:0, 4:0)

St. Leonhard. – 6014 Zuschauer. – SR Dipietro/Koch, Bürgi/Kovacs. Tore: 35. Rathgeb (Holos, Mottet/Ausschluss Leeger) 1:0. 37. Cervenka (Bykow, Holos) 2:0. 42. Bykow (Slater/Ausschluss McIntyre) 3:0. 45. Rossi (Cervenka, Bykow) 4:0. 48. (47:38) Maret (Marchon, Schmutz) 5:0. 48. (47:48) Rossi (Bykow, Rathgeb) 6:0. Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Freiburg-Gottéron, 8-mal 2 Minuten gegen Zug.

Freiburg-Gottéron: Brust; Rathgeb, Chavaillaz; Holos, Stalder; Maret, Abplanalp; Kühni; Rossi, Bykow, Cervenka; Fritsche, Slater, Mottet; Neuenschwander, Meunier, Chiquet; Privet, Schmutz, Marchon.

Zug: Stephan; Diaz, Morant; Alatalo, Schmutz; Thiry, Leeger; Helbling, Geisser; Klingberg, McIntyre, Suri; Marschini, Roe, Stalberg; Schnyder, Zehnder, Lammer; Haberstich, Kast, Senteler.

Bemerkungen: Gottéron ohne Glauser, Kienzle, Rivera, Schilt, Sprunger, Vauclair, Waeber (alle verletzt) und Birner (überzähliger Ausländer), Zug ohne Diem (gesperrt) und Grossmann (verletzt). – 48. Timeout Zug.

Die FN-Besten: Bykow, Roe.

Killian Mottet

Zuerst gerührt, dann abgebrüht

Killian Mottet ist einer der wenigen Freiburger Eigengewächse. Die Zukunft des Flügelstürmers ist aber weiter ungewiss. Sportdirektor Christian Dubé hatte lange Zeit keine Anstalten gemacht, den auslaufenden Vertrag mit Mottet zu verlängern. Doch das hat sich inzwischen geändert. Nach einem Tief hat der seit jeher eher wenig konstante Mottet zum Skoren zurückgefunden – und Dubé hat die Vertragsverlängerung mit dem Freiburger kurzerhand zur Priorität erklärt.

Für die Fans ist derweil klar, dass Gottéron den Energiespieler halten muss. «Mottet à Fribourg» skandierten die Anhänger am Samstagabend nach dem 6:0-Sieg gegen Zug und hielten Blätter mit dessen Rückennummer 71 in die Höhe. «Die Aktion hat mich sehr berührt. Zunächst konnte ich die Tränen noch zurückhalten, in der Kabine musste ich dann aber weinen», schilderte Mottet gestern seine Gefühlslage. Ob die Liebesbekundung der Fans einen Einfluss auf die Entscheidungsfindung hat – Mottet hatte zuletzt erklärt, dass es sehr wohl auch andere Optionen für ihn als Gottéron gebe –, wollte er indes nicht sagen.

«Ganz sicher jedoch hat ihn diese Fan-Aktion motiviert», erklärte sein Teamkollege Nathan Marchon. Tatsächlich war Mottet gegen Kloten wie immer einer der Aktivposten Gottérons. Zum Matchwinner wurde er dann letztlich im Penaltyschiessen, als er der einzige Freiburger war, der traf – und das gleich zweimal. «Ich versuche immer neue Finten, schön hat es heute geklappt», kommentierte Mottet, der heute seinen 27. Geburtstag feiern kann, seine zwei souverän verwandelten Penaltys.

Dass es überhaupt noch so weit kommen konnte, habe das Team aber zu einem grossen Teil Torhüter Barry Brust zu verdanken, meinte Mottet weiter. Der Kanadier leitete unzählige Angriffe höchstpersönlich ein und nahm dabei viel Risiko. Zuweilen zu viel. So bediente er einmal den Klotener Daniele Grassi im Slot pfannenfertig, rettete dann aber noch in extremis. «Brust hilft uns sehr, er ist unser sechster Mann auf dem Eis», erklärte Marchon und fügte augenzwinkernd hinzu, dass sie dieses Risiko gerne in Kauf nehmen würden.

fs

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