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Gottéron bereits mit Rücken zur Wand

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Lange war die Mängelliste Gottérons am vergangenen Samstag in Spiel eins der Playoff-Viertelfinal-Serie in Lugano gewesen: Begonnen ganz hinten bei Goalie Barry Brust (eine Fangquote von 73 Prozent), über die ein ums andere Mal überrumpelte Verteidigung, hin zur ungenügenden Offensive (speziell im Powerplay) – kaum etwas hatte bei den Freiburgern zusammengepasst. Über all dem war eine latente Nervosität geschwebt, die die Emotionen der Spieler falsch kanalisieren liess. Anstatt etwa ihren Torhüter zu rächen, als er von Julian Walker hart angegangen wurde, liessen sie sich von den Sticheleien und dem Trash Talk der Tessiner aus der Konzentration bringen und dadurch ihre Systemtreue verlieren.

All das solle sich im zweiten Duell nicht wiederholen, hatte der allgemeine Tenor der Freiburger im Vorfeld der gestrigen Partie gelautet; zu Hause, wo Gottéron in diesem Jahr und seit acht Partien noch ungeschlagen ist. Nominell gab es in der Aufstellung keine Veränderungen gegenüber dem Auftaktspiel – die beiden Ausländer Jonas Holos (krank) und Jim Slater (verletzt) fehlten erneut –, in Sachen Linienkomposition indes schon. Trainer Mark French formierte neu ein Offensiv-Trio mit Roman Cervenka, Michal Birner sowie Julien Sprunger, das im letzten Playout-Final Ambri fast im Alleingang abgeschossen hatte. Womöglich hatte Cervenka seinen Trainer zu dieser Umstellung bewogen. Dieser hatte am Montag nach dem Training lange mit dem Tschechen gesprochen, um dessen Sicht der Dinge einzuholen. Um es jedoch vornwegzunehmen: Auch dieser Versuch konnte trotz eines Treffers von Birner die Offensiv-Versäumnisse der Freiburger nicht beheben.

Wieder früher Rückstand

Tatsächlich aber startete Gottéron fokussierter ins Spiel als am Samstag, als es nach einer Viertelstunde bereits 3:0 für Lugano gestanden hatte. Cervenka hatte die Führung früh auf dem Stock, das Skore eröffneten jedoch erneut die Tessiner. Raffaele Sannitz konnte einen Schuss von Philippe Furrer im Slot völlig allein vor Brust stehend ablenken (5.). Die Gastgeber drückten in der Folge auf den Ausgleich, waren aber zu wenig entschlossen und gradlinig in ihren Angriffsbemühungen, oder aber sie scheiterten am makellosen Lugano-Hüter Elvis Merzlikins. Kurz vor der ersten Pausensirene folgte mit dem 0:2 der nächste Nackenschlag für das Heimteam: Lorenz Kienzle – mit dem Shirt des Topskorers, weil vor dem Playoff die Zähler auf null gestellt wurden und er in Lugano wie Matthias Rossi getroffen hatte, bei Punktegleichstand aber das Alphabet und damit der Name entscheidet – liess sich den Puck abluchsen, und Maxim Lapierre liess Brust schlecht aussehen. Auch der Kanadier hatte mutterseelenallein vor dem Freiburger Kasten gestanden.

Effizienter Lapierre

Gottéron gelang zwar im Mittelabschnitt die dringend benötigte Reaktion schnell, Nathan Marchon schoss per Ablenker nach nur 89 Sekunden den wichtigen Anschlusstreffer, insgesamt suchte es aber bis auf wenige Ausnahmen wie etwa Killian Mottet weiter zu oft das Klein-klein-Spiel, speziell im Powerplay, das wie bereits bei der 2:6-Niederlage in Lugano keineswegs zu überzeugen vermochte. Und in der eigenen Zone fehlte nicht selten die Übersicht. Kienzle, aber auch andere wie Sebastian Schilt und Mathieu Maret (er spielt die nächsten zwei Jahre für den SC Langenthal), trafen zu viele Fehlentscheidungen. Statt des möglichen Ausgleichs folgte dann das Worst-Case-Szenario: Wie im Startdrittel trafen die Gäste kurz vor der Sirene. Wieder war es Lapierre – als Skorer für die Bianconeri eindeutig wertvoller als der rumpelnde Aggressor, den er noch letzte Saison verkörpert hatte –, der auf Höhe der Torlinie den mediokren Brust mit einem clever platzierten Schuss an dessen Rücken übertölpelte.

Natürlich, das Glück meinte es gestern zuweilen gut mit den Luganesi, beispielsweise, als ein Mottet-Schuss den Weg in Merzlikins’ Hose, aber nicht ins Tor fand (43.). Unverdient war der Sieg der Gäste dennoch nicht. Sie waren abgebrühter und opportunistischer als die Freiburger, so auch beim 4:1 durch den starken kanadischen Verteidiger Ryan Johnston, der in Überzahl traf und damit für die Vorentscheidung besorgt war. Wie eingangs erwähnt hielt Birner, einer der wenigen Leistungsträger Gottérons, der seinen Job erfüllte, seine Farben mit dem zweiten Treffer in Schlagdistanz. Vom Ausgleich waren die Hausherren bis zum Ende aber weit entfernt. Für den Schlusspunkt sorgte letztlich Luganos Stefan Ulmer mit dem 5:2 ins leere Freiburger Gehäuse.

Reaktion muss folgen

Mit 0:2 liegt Gottéron damit in der Best-of-7-Serie zurück und steht somit schon jetzt mit dem Rücken zur Wand. Morgen in Lugano ist ein Sieg beinahe schon fast Pflicht, wollen die Freiburger die Segel in diesen Playoffs nicht schon früh streichen. Der Handlungsspielraum für French ist beschränkt, solange mit Holos und Slater zwei Ausländer nicht zur Verfügung stehen. Immerhin ist der norwegische Verteidiger auf dem Weg der Besserung, und ein Einsatz im Tessin scheint wahrscheinlich. Die Tore wird jedoch auch er nicht erzielen, eine stabilere Defensive als bisher – 11 Gegentore in zwei Spielen sind zu viel – wäre aber immerhin ein Anfang und etwas, worauf die Freiburger aufbauen könnten.

Telegramm

Gottéron – Lugano 2:5 (0:2, 1:1, 1:2)

6336 Zuschauer. SR: Stricker/Urban, Progin/Wüst. Tore: 5. Sannitz (Furrer) 0:1. 19. Lapierre (Hofmann, Lajunen) 0:2. 22. Marchon 1:2. 40. Lapierre (Lajunen) 1:3. 47. Johnston (Lajunen, Cunti/Ausschluss Sprunger) 1:4. 50. Birner (Sprunger, Cervenka) 2:4. 59. Ulmer (Sannitz, Lapierre) 2:5 (ins leere Tor). Strafen: 3-mal 2 Min. gegen Gottéron, 4-mal 2 Min. gegen Lugano.

Freiburg-Gottéron: Brust; Stalder, Glauser; Chavaillaz, Kienzle; Schilt, Maret; Kühni; Birner, Cervenka, Sprunger; Mottet, Bykow, Rossi; Marchon, Schmutz, Fritsche; Vauclair, Meunier, Neuenschwander; Rivera.

HC Lugano: Merzlikins; Furrer, Johnston; Rochetti, Sanguinetti; Wellinger, Ulmer; Riva; Reuille, Sannitz, Walker; Hofmann, Lajunen, Lapierre; Romanenghi, Cunti, Fazzini; Bertaggia, Morini, Vedova; Fontana.

Bemerkungen: Gottéron ohne Abplanalp, Slater, Rathgeb (alle verletzt) und Holos (krank), Lugano ohne Brunner, Bürgler, Chisea, J. Vauclair, Sartori (alle verletzt) sowie Etem und Klasen (überzählige Ausländer).

Die FN-Besten: Mottet, Lapierre.

Playoff-Viertelfinal (best of 7). Stand Serie: 0:2.

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