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Gottéron schlägt sich selbst

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Gestern stand für Gottéron eines jener Spiele an, bei dem der Sieg ein Muss war. Gegen Ambri, das acht seiner neun letzten Partien verloren hatte, waren drei Punkte hinsichtlich der Playoff-Qualifikation Pflicht. Am Dienstag hatten die Freiburger unter ganz ähnlichen Voraussetzungen in Lausanne gezeigt, dass sie solch einer Aufgabe durchaus gewachsen sind und 5:1 gewonnen. Auch gegen Ambri sah es lange Zeit gut aus. 3:1 und 4:2 hatte Gottéron geführt, dann gab es im Schlussdrittel die wichtigen Punkte noch fahrlässig aus den Händen – und dies wie bereits vor Wochenfrist gegen die SCL Tigers – auf bittere Art und Weise. Damals hatten die Tigers 25 Sekunden vor der Schlusssirene den Siegestreffer erzielt. Gestern standen noch 35 Sekunden auf der Anzeigetafel, als ausgerechnet Lukas Lhotak, der auf nächste Saison hin zu Gottéron wechselt, die Freiburger mit dem 5:4 mitten ins Herz traf. Besonders ärgerlich: Nur wenige Sekunden davor hatten die Unparteiischen ein Foul an Andrei Bykow grosszügig übersehen.

Dabei hatte es zunächst noch gut ausgesehen. Das Team von Mark French gab zunächst den Ton an. Immer wieder brannte es vor dem Tor von Ambri-Hüter Benjamin Conz lichterloh. Entweder hielt der Ex-Freiburger aber stark – etwa beim Abschlussversuch Killian Mottets  (8.) – oder er bekundete das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. So verhinderte der Schlittschuh von Franco Collenberg das sichere 1:0 durch Jim Slater (17.). Mangels Freiburger Effizienz stand es nach den ersten zwanzig Minuten torlos unentschieden.

Schwacher Schlussabschnitt

Im Mitteldrittel wurden sich die Freiburger dann bewusst, dass im Strichkampf die Tore mehr denn je erzwungen werden müssen. So versuchte Mottet sein Glück mit einem Schuss auf Höhe der Torline – mit Erfolg. Conz lenkte die Scheibe irgendwie zum Freiburger Führungstreffer in seinen Kasten ab (23.). Knapp neun Minuten später zeigte Conz ein weiteres Mal ein Herz für seine Ex-Kollegen. Nach einer missglückten Abwehr des Jurassiers konnte Chris Rivera den Puck zum 2:0 über die Linie stochern. Es war eines dieser «schmutzigen» Tore, die die Trainer immer wieder fordern.

Ein Fehler von Lorenz Kienzle, nächste Saison im Dress von Ambri, brachte dieses aber wie aus dem Nichts zurück ins Spiel. French liess die schuldige Linie nach dem Anschlusstreffer auf dem Eis. Sogleich machte diese ihren Fehler wieder gut. Nur 21 Sekunden nach dem 2:1 stellte Slater den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Eine Vier-Minuten-Strafe für Jonas Holos brachte Gottéron erneut in die Bredouille. Tatsächlich konnte Diego Kostner wiederum verkürzen, die restlichen 3:35 Minuten Unterzahl überstanden die Freiburger jedoch unbeschadet. Noch besser, Holos – eben aus der Kühlbox zurück – konnte Caryl Neuenschwander auf die Reise schicken, der mit Finesse zum 4:2 traf und damit wie schon in Lausanne skorte.

Scheinbar alles im Griff, war Gottéron im letzten Abschnitt urplötzlich aber nicht wiederzuerkennen. Sorglos liefen die Freiburger ins Verderben; Kostner und Noele Trisconi glichen bis zur 47. Minute aus. Damit war die French-Equipe wieder im Bereich des Gegentoreschnitts der letzten Heimspiele angekommen. Vier Gegentore sind schlicht zu viel. Verhindern konnte sie auch der Kanadier Barry Brust nicht, der gestern keine Werbung in eigener Sache für eine Olympia-Selektion machen konnte. Wie tief der Frust beim Goalie sass, manifestierte sich nach dem 4:5, als er heftig reklamierte und dafür eine Spieldauerstrafe aufgebrummt erhielt.

In Bern mit neuem Ersatzgoalie

Mit dieser Pleite hat es Gottéron verpasst, den Vorsprung auf den Strich auf sechs Punkte auszubauen. Zum Jahresabschluss müssen die Freiburger heute noch beim Leader SCB antreten. Mit Punktezuwachs ist kaum zu rechnen. Die Berner Arena gehört diese Saison wahrlich nicht zu den Lieblingshallen Gottérons, setzte es bisher doch zwei klare Niederlagen ab. Immerhin haben die Freiburger die Gewissheit, vor Weihnachten nicht mehr von einem Playoff-Platz verdrängt werden zu können.

Für einen Spieler wird das Spiel in Bern eine Rückkehr zu den Wurzeln sein. Gottéron hat gestern bis Saisonende den 21-jährigen Torhüter Joel Aebi von Visp übernommen, um eine valable Alternative auf der Position des Ersatzgoalies zu haben, so lange Ludovic Waeber (Knieverletzung) ausfällt. Aebi, der bei den Bernern alle Nachwuchsstufen durchlief, wird heute erstmals als Backup von Brust fungieren.

Telegramm

Gottéron – Ambri-Piotta 4:5 (0:0, 4:2, 0:3)

6079 Zuschauer. – SR Koch/Müller, Gurtner/Obwegeser. Tore: 23. Mottet 1:0. 30. Rivera 2:0. 32. (31:04) D’Agostini (Taffe, Trisconi) 2:1. 32. (31:25) Slater (Kienzle) 3:1. 38. Kostner (Fora, Kubalik/Ausschluss Holos) 3:2. 40. (39:21) Neuenschwander (Holos) 4:2. 44. Kostner (Bianchi) 4:3. 47. Trisconi (Taffe, Zgraggen) 4:4. 60. (59:26) Lhotak 4:5. Strafen: 5-mal 2 plus 5 Minuten (Brust) plus Spieldauer (Brust) gegen Freiburg, 1-mal 2 Minuten gegen Ambri.

Freiburg-Gottéron: Brust/Gaudreault (ab 59:59); Holos, Chavaillaz; Kienzle, Stalder; Rathgeb, Abplanalp; Kühni; Meunier, Bykow, Birner; Rossi, Slater, Mottet; Neuenschwander, Rivera, Vauclair; Marchon, Schmutz, Chiquet.

Ambri-Piotta: Conz; Ngoy, Jelovac; Fora, Gautschi; Collenberg, Zgraggen; Moor; Incir, Kostner, Bianchi; Lhotak, Berthon, Kubalik; D’Agostini, Taffe, Trisconi; Lauper Goi, Zweger; Mazzolini.

Bemerkungen: Freiburg ohne Cervenka, Glauser, Schilt, Sprunger, Fritsche und Waeber, Ambri ohne Emmerton, Plastino, Müller, Stucki und Guggisberg (alle verletzt), Monnet und Trunz (überzählig). – Pfostenschuss Kubalik (22.) – 60. Timeout Freiburg, von 59:30 bis 59:59 ohne Torhüter.

Die FN-Besten: Neuenschwander und Kostner.

Der heutige Gegner

Die Fakten zum SCB

• Gottéron ist diese Saison definitiv ein Lieblingsgegner des SCB: vier Spiele, vier Siege, Torverhältnis von 23:9.

• Eine Klasse für sich ist das Überzahlspiel der Berner. Die Erfolgsquote beträgt 27,5  Prozent. Das zweitbeste Team der Liga, der EVZ, kommt auf 21,7 Prozent.

• Der SCB ist die heimstärkste Mannschaft der National League. In 17 Spielen holten die Berner zu Hause 40  Punkte.

• Kein anderes Team ist fairer als die Berner. Im Schnitt kassieren sie nur 7,9 Strafminuten pro Match.

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