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Mit der falschen Einstellung

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Wenn es noch einen Beweis dafür bräuchte, dass der finanzkräftige HC Lausanne in dieser Saison weit unter seinem Wert klassiert ist, dann lieferte die Samstagspartie in der ausverkauften Halle in Malley diesen auf eindrückliche Art und Weise. Auch wenn die neu von Trainer John Fust betreuten Waadtländer dabei auf ein Freiburg-Got­téron trafen, das nach der am letzten Mittwoch erreichten Playoff-Qualifikation nicht mehr mit dem letzten Siegeswillen antrat, zeigte die einheimische Mannschaft doch 60 Minuten lang nach sechs Pleiten in Folge erstmals wieder ihr Sonntagsgesicht und liess dem Nachbarn kaum einmal Hoffnungen auf einen Punktezuwachs. Für die Saanestädter war am Ende die Niederlage alles andere als ein Weltuntergang, auch wenn man – wie es Chris Rivera nach dem Spiel sagte – gerne mit drei Punkten in der Tabelle nochmals einen Schritt nach vorne gemacht hätte. Schon heute Abend bietet sich den Freiburgern im eigenen Stadion gegen die Lausanner die Möglichkeit auf Revanche und mit einem Dreier vielleicht sogar noch die Chance, an Davos oder am ZSC im Kampf um Platz sechs und sieben vorbeizuziehen. Geschenke vom Gast wird man allerdings keine erhalten, denn Lausanne möchte mit möglichst vielen Zählern Vorsprung auf die zwei letztplatzierten Kloten und Ambri in die ungeliebte Platzierungsrunde unter dem Strich steigen. Heute um etwa 22 Uhr wird dann auch der Viertelfinal-Gegner der Freiburger feststehen. Möglich sind noch Zug, Biel und Lugano.

«Typisch Gottéron»

Paul-André Cadieux, der frühere Gottéron-Trainer und jetzige Ko-Kommentator bei Radio Fribourg zog nach dem Match auf dem Weg zur Freiburger Kabine ein erstes kurzes Fazit: «Das ist eben typisch Gottéron. Nach dem Sieg gegen Biel fühlten sich die Spieler schon fast wieder wie Weltmeister und liessen heute Abend die richtige Einstellung völlig vermissen. Sportlich beginnen die Playoffs wohl erst nächsten Samstag, aber mental haben die Finalspiele für mich schon heute begonnen.» Etwas anders sahen das Spieler wie Rivera, Matthias Rossi und auch Torhüter Ludovic Waeber. Eigentlich habe man dieses Spiel schon gewinnen wollen, aber man habe sich nie im gegnerischen Drittel richtig festsetzen können, und zudem habe Lausanne auch taktisch gut gespielt. «Ausserdem haben wir in wichtigen Momenten dumme Tore kassiert», wie der körperlich robuste Matthias Rossi, der einige harte Duelle geliefert hatte, meinte.

So ein dummes Tor war zum Beispiel das 4:1 eine Viertelstunde vor Schluss, das der Freiburger Ersatzkeeper Waeber auf seine Kappe nahm. Nur 28 Sekunden vorher hatte Gottéron übrigens schon einen Treffer von Sven Ryser kassiert, auch hier sah die Abwehr inklusive Hüter nicht besonders gut aus. Gleich nach dem vierten Gegentor nahm Coach Mark French sein Timeout. Die Freiburger zeigten dann den Willen, wieder ins Spiel zurückzukommen, doch Altmeister Christobal Huet im Tor der Waadtländer, der gegen seinen Ex-Klub immer speziell motiviert ist, zeigte dann aber mit einigen schönen Paraden, dass er an guten Tagen immer noch zu den besseren Keepern der Liga zählt. Das traf auf seinen jungen Gegenüber diesmal nicht zu, denn ein Barry Brust in Hochform hätte kaum vier Gegentreffer zugelassen.

Aus Niederlagen lernen

Roger Federer sagte einst, dass man manchmal aus Niederlagen viel mehr lernen könne, als das nach vielen Siegen der Fall sei. Hoffentlich trifft dies auch für die Freiburger Eishockeyspieler im Hinblick auf die Playoffs zu, denn dann hat diese Niederlage in Lausanne auch ihr Gutes bewirkt. Der verlorene Match dürfte jedenfalls French einige wichtige Aufschlüsse für die Zukunft gegeben haben. Eines ist sicher, im Moment steht die Variante mit dem kanadischen Goalie Brust und nur zwei ausländischen Stürmern kaum zur Diskussion. Doch ohne den Kanadier werden es die Freiburger in den umkämpften Playoff-Partien schwer haben, sich durchzusetzen.

Zu wenig überzeugend war auch in Lausanne die offensive Abteilung. Zum zweiten Mal in Folge schoss man in 60 Minuten nur gerade ein Tor; am Samstag traf Michal Birner im Powerplay zur Mitte des Spiels zum zwischenzeitlichen 1:1. Ansonsten wirkten die Stürmer um den von den Olympischen Spielen zurückgekehrten Roman Cervenka wenig zielstrebig, einen sogenannten Powerblock sahen die wenigen mitgereisten Gottéronfans jedenfalls nicht. Vielleicht überlegt sich French ja im Hinblick auf die Playoffs, das jahrelang erfolgreiche Duo Bykow/Sprunger doch noch zusammen laufen zu lassen. Jedenfalls muss man sich Gedanken machen, wie man die unbedingt nötige Torproduktion bis am kommenden Samstag auf Vordermann bringen kann.

Nochmals gegen Lausanne

Heute steht die letzte Qualifikationsrunde an. Für viele Teams wird es eine Hauptprobe für die Playoffs sein. Neben dem Duell SCB – Genf sind noch alle drei anderen Begegnungen offen. Für Rivera ist es klar, dass man sich heute vor eigenem Anhang nicht nur für die Samstagniederlag revanchieren, sondern unbedingt verhindern will, nach zwei Niederlagen in die wichtigsten Spiele der Saison zu steigen. «Dazu müssen wir den Gegner viel mehr unter Druck setzen und auch zu mehr Schüsse kommen. Dass wir das können, haben wir in dieser Saison ja schon einige Male gezeigt.» Eines ist sicher: Dieses 50. und letzte Qualifikationsspiel wird auf alle Fälle nicht zu einem Kehrausspiel.

Telegramm

Lausanne – Gottéron 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)

6700 Zuschauer (ausverkauft). SR Hebeisen/Oggier, Borga/Stuber. Tore: 20. (19:45) Jeffrey (Danielsson, Junland/Ausschluss Schmutz) 1:0. 27. Birner (Bykow, Sprunger/Ausschluss Borlat) 1:1. 30. Froidevaux (Conz) 2:1. 44. (43:42) Ryser 3:1. 45. (44:10) Zangger 4:1. – Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Lausanne, 4-mal 2 plus 10 Minuten (Rivera) gegen Gottéron.

HC Lausanne: Huet; Junland, Borlat; Gernat, Genazzi; Fischer, Frick; Gobbi, Nodari; Danielsson, Jeffrey, Ryser; Zangger, Vermin, Herren; Antonietti, Froidevaux, Conz; Schelling, Miéville, Kneubuehler.

Freiburg-Gottéron: Waeber; Glauser, Stalder; Holos, Chavaillaz; Maret, Schilt; Kienzle; Sprunger, Slater, Birner; Rossi, Bykow, Cervenka; Mottet, Schmutz, Marchon; Neuenschwander, Rivera, Vauclair; Meunier.

Bemerkungen: Lausanne ohne Walsky und Trutmann (beide verletzt) sowie Pesonen und Frattin, Gottéron ohne Brust (alle überzählige Ausländer) sowie Abplanalp, Fritsche und Rathgeb (alle verletzt). Pfostenschuss Miéville (49./Latte).

Die FN-Besten: Jeffrey, Birner.

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