Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Schallende Ohrfeige vom Erzrivalen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit Systemtreue und Leidenschaft kann Gottéron in dieser Saison gegen alle Teams mithalten und jeden Gegner schlagen. Jeden Gegner? Nun, nicht ganz. Gegen den SC Bern zogen die Freiburger gestern bei der 2:7-Schlappe im St. Leonhard auch im vierten Duell der Saison den Kürzeren. Der Hauptgrund dafür ist schnell gefunden: Gottéron, das ansonsten in dieser Saison über ein solides Defensivgerüst verfügt, kassiert gegen die Berner viel zu viele Tore. Unglaubliche 23 Treffer hat der SCB in den vier Spielen gegen die Freiburger erzielt, in jedem Spiel waren es mindestens fünf. Das ist exakt ein Drittel der 69 Gegentore, die Freiburg in dieser Saison insgesamt erhalten hat.

Eklatante Unterschiede

Weil die Spieler von Trainer Mark French Spiel für Spiel gut eingestellt werden und die Arbeitseinstellung einwandfrei ist, holt Gottéron in dieser Meisterschaft bisher das Maximum aus seinem insgesamt doch eher durchschnittlichen Kader heraus. Der SCB schafft es jedoch immer wieder, den Freiburgern die Limiten aufzuzeigen. Weil die Berner genau so systemtreu und leidenschaftlich ans Werk gehen, im Vergleich zu ihrem alten Rivalen aber schlicht über mehr Klasse verfügen.

Wie bereits beim 6:1-Heimsieg im ersten Zähringer-Derby der Saison war Bern Freiburg gestern in allen Bereichen überlegen. Am eklatantesten waren die Unterschiede auf der Torhüterposition und im Abschluss. Kein Wunder, lagen am Ende der Partie fünf Treffer zwischen den beiden Mannschaften.

Nicht der Abend von Waeber

Auch gestern stieg Gottéron direkt mit dem Messer zwischen den Zähnen auf das Eis. Nach nur 25  Sekunden tauchte Andrei Bykow alleine vor Leonardo Genoni auf – und scheiterte. Gut zwei Minuten später zeigte Thomas Rüfenacht ein erstes Mal einen der entscheidenden Unterschiede zwischen den beiden Mannschaften auf: Mit dem ersten Schuss auf das Tor von Ludovic Waeber brachte er die Gäste gleich in Führung. Es wäre vermessen, die Schuld am Gegentor dem Freiburger Torhüter in die Schuhe zu schieben. Wie bei mehreren Toren am gestrigen Abend zählte der Schuss Rüfenachts allerdings zu jener Kategorie von Gegentreffern, die ein Goalie an einem guten Abend auch verhindern kann.

Insgesamt war die Partie im Startdrittel noch ausgeglichen. Als Killian Mottet in der 11. Minute mit einem wunderbaren Solo zunächst Verteidiger Jérémie Kamerzin und dann Genoni vernaschte und damit Eigenwerbung in Sachen Vertragsverlängerung betrieb, sprach noch nichts für das Debakel, das folgen sollte.

Das 1:1 hielt allerdings nur gut eine Minute, weil Gottéron-Verteidiger Lorenz Kienzle kurz darauf viel zu weit von seinem Gegner weg stand und Simon Bodenmann so die Berner erneut in Führung schoss.

Schwaches Powerplay

Wirklich bitter wurde es für das Heimteam und seine Fans ab dem Mitteldrittel – weil gestern auch in den Spezialsituationen Welten zwischen den beiden Widersachern lagen. Auch ohne Erstlinien-Center Mark Arcobello, der nach einem Check von John Fritsche im Startdrittel verletzt ausschied, nahm der SCB mit dem Powerplay-Treffer in der 26. Minute Gottéron ein wenig den Glauben an den Sieg. Jedenfalls hatten die Berner den Match danach jederzeit fest im Griff. Und als zehn Minuten später die Freiburger in Überzahl die Chance zu haben schienen, das Spiel neu zu lancieren, entwischten zwei Berner, so dass Andrew Ebbett das 1:4 erzielen konnte. In dieser Situation zeigte sich, dass es nicht unproblematisch ist, wenn Gottéron momentan mangels Alternativen im Powerplay jeweils mehr oder weniger zwei Minuten mit demselben Personal durchspielt. Jedenfalls waren Roman Cervenka und Co. in dieser Situation nicht mehr in der Lage, den Konter der Berner zu unterbinden.

Überhaupt hinterliess das Freiburger Powerplay einen schwachen Eindruck. Blueliner Yannick Rathgeb wird in der Toplinie schmerzlich vermisst. Sein Ersatz Jonas Holos hat insbesondere im Abschluss nicht viel zu bieten.

Wer soll dieses Bern stoppen?

Nach dem 1:4 schien Freiburg nur noch irgendwie verhindern zu wollen, dass die Ohrfeige allzu schallend ausfällt – sie tat es dennoch. Beeindruckend war nicht nur die Kaltblütigkeit im Abschluss der Männer um Dreifachtorschütze Mason Raymond, sondern noch mehr die Opferbereitschaft der Berner. Wie sich die Spieler von Kari Jalonen selbst als unangefochtene Tabellenführer, selbst mit einer Fünftoreführung im Rücken auch im Schlussdrittel noch in die Schüsse warfen, wirft die Frage auf, wer diese Maschinerie in dieser Saison noch stoppen und den dritten SCB-Titel in Folge verhindern soll.

Heute vierter Sieg gegen Genf?

Nach zwei Niederlagen gegen den Leader geht es für die Freiburger, deren einziges Erfolgserlebnis gestern darin lag, dass Jim Slater aus einer Schlägerei gegen Justin Krueger zum Ende des Mitteldrittels als Punktesieger hervorging, heute in Genf darum, die komfortable Tabellenlage wieder ein wenig mehr zu zementieren. Gut möglich, dass Torhüter Ludovic Waeber, der gestern nur auf eine Abwehrquote von 75  Prozent kam, wieder einmal Barry Brust Platz machen muss. Erst recht, weil der Kanadier bei Gottérons drei Saisonsiegen gegen Genf stets sehr gute Leistungen abgeliefert hat.

Telegramm

Gottéron – Bern 2:7 (1:2, 0:3, 1:2)

6500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Eichmann/Hebeisen, Borga/Küng. Tore: 3. Rüfenacht (Arcobello, Blum) 0:1. 11. (10:16) Mottet 1:1. 12. (11:30) Bodenmann (Pyörälä, Ebbett) 1:2. 26. Raymond (Blum/Ausschluss Meunier) 1:3. 36. (35:34) Ebbett (Moser/Ausschluss Haas!) 1:4. 37. (36:38) Raymond (Scherwey, Haas) 1:5. 50. (49:39) Meunier (Schmutz, Mottet) 2:5. 51. (50:13) Bodenmann (Rüfenacht, Blum) 2:6. 55. Raymond (Andersson, Haas/Ausschluss Cervenka) 2:7. Strafen: 3mal 2 plus 5 (Slater) plus 10 (Meunier) Minuten plus Spieldauer (Slater) gegen Gottéron, 5mal 2 plus 5 (Krueger) Minuten plus Spieldauer (Krueger) gegen Bern.

Freiburg-Gottéron: Waeber; Glauser, Abplanalp; Kienzle, Stalder; Holös, Chavaillaz; Kühni; Rossi, Bykow, Cervenka; Meunier, Slater, Birner; Fritsche, Rivera, Vauclair; Neuenschwander, Schmutz, Mottet; Chiquet.

SC Bern: Genoni; Untersander, Blum; Andersson, Gerber; Kamerzin, Krueger; Burren; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Bodenmann, Ebbett, Pyörälä; Raymond, Haas, Scherwey; Berger, Hischier, Randegger.

Bemerkungen: Gottéron ohne Rathgeb, Sprunger, Schilt, Marchon (alle verletzt) und Brust (überzähliger Ausländer), Bern ohne Noreau (verletzt) und Kämpf (krank). Arcobello verletzt ausgeschieden (15.). Lattenschuss Moser (18.).

Die FN-Besten: Mottet, Raymond.

Der heutige Gegner

Fakten zu Servette

• Von den letzten sechs Heimspielen hat Genf immerhin vier gewonnen.

• Gegen Gottéron hat Servette indes bislang alle drei Saisonspiele verloren.

• Mit einer Erfolgsquote von 12 Prozent hat Genf das schlechteste Powerplay.

• Es ist bisher noch nicht die Saison des Ex-Freiburgers Romain Loeffel. Der Offensiv-Verteidiger steht nach 22 Spielen bei 3 Toren und 2 Assists. Zudem hat er mit Minus-7 die schlechteste Plus-Minus-Bilanz im Team.

• Nicht besser ergeht es dem ehemaligen Gottéron-Stürmer Adam Hasani, der nur gerade zwei Skorerpunkte auf seinem Konto hat.

Meistgelesen

Mehr zum Thema