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«Wir haben einen Plan, den jeder befolgt»

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So unspektakulär er auch spielt, so wertvoll ist Ralph Stalder in dieser Saison für Gottéron. Mit Plus-4 hat er die beste Plus-Minus-Bilanz unter den Freiburger Verteidigern. Und ohne je im Powerplay gespielt zu haben, ist der 31-Jährige mit drei Toren und fünf Assists überraschenderweise sogar offensiv produktiv.

 

Ralph Stalder, nach der Hälfte der Qualifikation steht Gottéron auf dem vierten Rang. Sind Sie selbst überrascht?

Einerseits bin ich schon überrascht, wie gut es läuft. Wenn ich andererseits auf die Spiele zurückschaue, überrascht es nicht. Abgesehen von zwei klaren Niederlagen gegen Bern waren wir in jedem Spiel bis zum Schluss mit dabei. Wenn wir verloren haben, dann oft erst in der Overtime oder im Penaltyschiessen. Unverdient ist die Klassierung deshalb sicher nicht.

Gottéron hat 14 Punkte mehr auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr. Was macht das Team, das mehrheitlich aus den gleichen Spielern besteht wie letzte Saison, in dieser Saison so viel besser?

Die Mannschaft ist zwar tatsächlich eine ähnliche wie letzte Saison. Aber es hat einige Wechsel gegeben, deren Einfluss auf das Team nicht zu unterschätzen ist. Spieler wie Holos, Slater und Meunier haben viel Erfahrung und Charakter reingebracht. Es sind Spieler, die in wichtigen Momenten ruhig bleiben und im Training und in den Spielen mit gutem Beispiel vorangehen. Es macht alles einfacher, wenn nicht die ganze Verantwortung nur auf den Schultern von Sprungi (Julien Sprunger, Red.) lastet.

Gottéron hat neun Tore weniger kassiert als bei Saisonhälfte im vergangenen Jahr. Was läuft in der Defensive besser?

Dafür gibt es mehrere Gründe. Die Stürmer arbeiten sicher besser nach hinten und unterstützen uns besser. Hinzu kommt, dass unser System den Verteidigern entgegenkommt. Und schliesslich haben wir zwei Torhüter, die sehr gut spielen.

Sie sprechen das System an. Welchen Anteil am Erfolg hat Trainer Mark French?

Einen sehr grossen. Allein schon von seiner Art her, wie er sein Konzept vorstellt, ist er ein grosser Gewinn. Er hat eine klare Linie. Es kommt in meinen Augen nicht einmal so sehr darauf an, welches System ein Team spielt. Wichtig ist, dass alle Spieler das gleiche System spielen. Mark French kann die Ideen sehr gut vermitteln. Kommt hinzu, dass alle daran glauben, weil er in seiner Vergangenheit bereits Erfolg hatte. Deshalb macht wirklich jeder mit.

Wieso klappt das unter Mark French besser als unter seinen Vorgängern?

Ich bin noch nicht so lange in Freiburg, kann also nur mit letzter Saison vergleichen. Da kam Larry Huras mit einem neuen Konzept, das nicht gleich von Anfang an geklappt hat. Die Resultate stimmten nicht, also kam er wieder mit einem neuen Konzept, und einen Monat später kam er wieder mit etwas anderem. Bei einer Mannschaft, bei der alles stimmt, kannst du solche Sachen machen. Da kannst du immer neue Dinge reinbringen, und die Spieler können das umsetzen. Aber bei einem Team wie uns, bei dem gar nichts stimmte, versuchst du es am besten mit dem Ein­fachst­möglichen, etwas, das jeder umsetzen kann. Unter dem Strich ist es besser, eine klare Linie zu fahren. Genau das ist unsere Stärke dieses Jahr. Wir haben ein System, einen Plan für jeden Match, den jeder befolgt. Deshalb sind wir in jedem Spiel gefährlich.

Gottéron hat ein beruhigendes Polster auf die Teams unter dem Strich. Die Playoff-Qualifikation dürfte dem Team kaum mehr zu nehmen sein. Ist es nun Zeit, sich neue Ziele zu setzen, vielleicht eine Platzierung in den Top 4 und damit das Heimrecht im Playoff-Viertelfinal?

Das Ziel lautet so oder so, uns die bestmögliche Ausgangslage für die Playoffs zu schaffen. Aber es ist nicht nötig, uns irgendwelche Klassierungen zum Ziel zu setzen und zu weit nach vorne schauen. Wir müssen mit derselben Einstellung weiterfahren wie bis jetzt. Wenn wir diese Mentalität aufrechterhalten, wird es auch in den Playoffs laufen. Gleichzeitig müssen wir weiter an unseren Schwächen arbeiten, es gab schliesslich auch viele Spiele, in denen wir verschiedene Sachen nicht gut gemacht haben.

Wo sehen Sie am meisten Verbesserungspotenzial?

In den Special Teams können wir noch besser werden, und in unserer eigenen Zone können wir noch organisierter spielen. Und offensiv können wir effizienter sein. Wir erarbeiten uns viele Chancen, machen aber zu wenig daraus. Jetzt habe ich alle Bereiche erwähnt. (lacht) Sehen Sie, wir können uns noch überall verbessern.

Persönlich weisen Sie gute Statistiken auf. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer ersten Saisonhälfte?

Ich bin sehr zufrieden. Ich fühle mich sehr wohl im System und fühle mich auch neben dem Eis wohler. Im zweiten Jahr ist alles ein bisschen einfacher, man kennt alles, kennt die Spieler besser und kann in der Kabine mehr Einfluss nehmen.

Bereits drei geschossene Tore sind ebenfalls keine Selbstverständlichkeit. So viele haben Sie in einer NLA-Saison überhaupt noch nie erzielt. Es waren jeweils Flatterschüsse, die den Goalie überraschten. Ist das Ihre neue Spezialität?

(lacht) Ja, ich mache mir langsam einen Namen damit – ich bin der Muffin.

Muffin nennt man im Eishockey einen schlechten Schuss, der in der Luft flattert…

Wenn es läuft, fallen die Pucks plötzlich irgendwie rein. Aber natürlich ist für einen Spieler wie mich, der keine Sekunde im Powerplay spielt, jedes Tor etwas Besonderes.

Vor zwei Wochen wurde Ihr langjähriger Weggefährte Larri Leeger, mit dem Sie auch neben dem Eis befreundet sind, trotz Vertrag per sofort nach Zug transferiert. Wie haben Sie diese Nachricht aufgenommen?

Persönlich war es für mich ein Verlust. Wir haben über acht Jahre zusammengespielt, da lernt man sich automatisch besser kennen. Gleichzeitig war es für alle Beteiligten die beste Lösung. Larri spielt in Zug gut, er kann dort seine Saison neu lancieren. Das ist halt im Eishockey manchmal so. Der eine Trainer hat diesen Spieler gerne, der nächste einen anderen. In solchen Fällen muss man das Thema professionell anpacken und eine Lösung suchen. Das haben in diesem Falle alle Beteiligten gemacht.

Heute treffen Sie mit Gottéron auf Ihr Ex-Team Lausanne. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Es wird ein harter Kampf. Den Lausannern läuft es nicht gut, sie werden alles daran setzen, damit ihnen in Freiburg ein Befreiungsschlag gelingt.

Lausanne verfolgt eigentlich eine Vorwärtsstrategie und wollte in dieser Saison vorne mitspielen. Warum läuft es dem Team so schlecht?

Nur indem du grosse Namen einkaufst, ist es eben noch nicht getan. Auch diese Spieler müssen sich im Team zurechtfinden, die Chemie muss stimmen. Ein enormer Faktor ist aber sicherlich, dass Torhüter Cristobal Huet nicht mehr einen so grossen Einfluss auf das Spiel hat. Was Cristo in den letzten fünf, sechs Jahren für diesen Club gemacht hat, war unglaublich. Und wenn es nicht läuft, verlierst du dann die knappen Spiele. Genauso kommt eine Negativspirale zustande, das kennen wir ja aus eigener Erfahrung.

Der heutige Gegner

Fakten zum Lausanne HC

• Lausanne ist neben dem SC Bern das einzige Team, das in dieser Saison noch nicht gegen Gottéron verloren hat. Allerdings gab es auch erst ein Duell zwischen den beiden Mannschaften – das gewannen die Waadtländer zu Hause 3:2 nach Penaltyschiessen.

• Der Trainerwechsel von Dan Ratushny zu Yves Sarault hat nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Auch unter Sarault hat Lausanne mit sechs Siegen und sieben Niederlagen eine negative Bilanz.

• Der mittlerweile 42-jährige Torhüter Cristobal Huet kommt nur noch auf eine Abwehrquote von 87 Prozent. Deshalb steht mehrheitlich Sandro Zurkirchen (91,5 Prozent) im Tor.

• Topskorer ist der Kanadier Dustin Jeffrey mit 6 Toren und 21 Assists.

• Verletzt waren bei den Waadtländern zuletzt Matteo Nodari, John Gobbi, Eric Walsky und Dario Trutmann. Gesperrt ist heute Johnny Kneubuehler.

Aufstellung

Ohne Fritsche gegen Lausanne

Gottéron muss heute Abend (19.45 Uhr, St. Leonhard) aller Voraussicht nach auf John Fritsche verzichten. Der Stürmer trainierte gestern nicht und dürfte gemäss Trainer Mark French auch heute verletzt fehlen. Julien Sprunger trainierte gestern zwar vorsichtig mit, fällt aber ebenso bis auf weiteres aus wie Yannick Rathgeb und Sebastian Schilt, die immerhin wieder im Kraftraum trainieren können. Jim Slater trainierte gestern ebenfalls nicht mit, ein Einsatz des US-Amerikaners ist gemäss French jedoch nicht ausgeschlossen. Nicht festlegen wollte sich French in der Goaliefrage; es ist aber trotz knappem Spielerkader davon auszugehen, dass wieder der Kanadier Barry Brust das Tor hüten wird. Mit dabei ist in der Verteidigung weiterhin die Visper Leihgabe Kevin Kühni.

fm

 

 

ZSC Lions – Servette 3:2

Gottéron – Lausanne 19.45 Kloten – Biel 19.45 Zug – ZSC Lions 19.45 Bern – Langnau 19.45 Ambri – Servette 19.45 Davos – Lugano 19.45

Rangliste: 1. Bern 24/58. 2. ZSC Lions 25/46. 3. Lugano 23/44. 4. Freiburg-Got­téron 25/44. 5. Davos 25/42. 6. Zug 24/40. 7. Biel 25/32. 8. Genf-Servette 24/29. 9. Ambri-Piotta 25/29. 10. SCL Tigers 25/28. 11. Lausanne 23/27. 12. Kloten 24/19.

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