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Definitiv bei den Grossen angekommen

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Letzte Saison war Michel Aebischer noch der Junge, der im Fanionteam aushelfen durfte und nichts zu verlieren hatte. Eigentlich war der Heitenrieder damals noch für das U21-Team der Berner vorgesehen, das in der 1. Liga spielt. Weil er mit seinen Leistungen herausstach, kam er bei den ersten Verletzungssorgen der ersten Mannschaft zur Chance auf Super-League-Einsätze – und nutzte sie. Am Ende schloss er die Saison mit 14 Einsätzen in der Meisterschaft und deren zwei in der Europa League ab.

In dieser Saison sind die Vorzeichen ganz andere. Mittlerweile hat Aebischer einen Profivertrag in der Tasche, bis 2021 ist der 20-Jährige an die Young Boys gebunden. Doch der Sensler lässt sich dadurch nicht verrückt machen. Man nimmt es ihm ab, wenn er sagt, für ihn verändere sich dadurch nichts, weil er sich selbst keinen zusätzlichen Druck auferlege und er auch aus dem Umfeld keinen Druck verspüre. Man nimmt es ihm auch ab, wenn er so kurz vor Saisonbeginn sagt, das Spiel von morgen Samstag gegen Basel sei noch zu weit weg, um Nervosität auszulösen. «Ich verspüre bloss Vorfreude.» Er sei allgemein nicht so der Typ, der schnell nervös werde. Einzig vor den Spielen baue sich natürlich eine gewisse Anspannung auf.

Volle Konzentration auf Fussball

Warum man Aebischer das alles abnimmt? Weil er spricht, wie er Fussball spielt: ruhig, überlegt, souverän. Dieser Charakterzug half ihm in den letzten Jahren auch dabei, Ausbildung und Beruf unter einen Hut zu bringen. Ende Juni hatte er bei der Abschlussfeier des Kollegiums Gambach sogar einen Spezialpreis dafür erhalten, dass er es geschafft hat, die Handelsschule zu absolvieren und sich gleichzeitig im Profiteam von YB zu etablieren. Diese Woche beendet er zudem sein einjähriges Praktikum auf der Geschäftsstelle der Young Boys.

«Dass es einen Vierkampf um die zwei Plätze gibt, finde ich eine gute Sache. So stachelt man sich gegenseitig dazu an, besser zu werden.»

Michel Aebischer

Mittelfeldspieler bei YB

 

Danach setzt Aebischer erst einmal voll auf Fussball. Nicht, dass ihn die Ausbildung daran gehindert habe, sich fussballerisch weiterzuentwickeln. «Aber manchmal war es schon anstrengend. Wenn die anderen mal an einem Nachmittag freihatten, war ich sicher am Arbeiten.»

Lob von den Trainern

Sich voll auf den Sport zu konzentrieren, ergibt für Aebischer momentan zweifellos Sinn. Er ist in einem Alter, in dem Fussballer am Scheideweg stehen. «Mein Ziel für diese Saison ist deshalb klar: Ich will mich bei YB durchsetzen und als Super-League-Spieler etablieren.»

Bei den Young Boys zeichnet sich ein Vierkampf ab um die beiden Plätze im zentralen Mittelfeld. Aebischers Konkurrenten sind dabei Sékou Sanogo, Djibril Sow und Leonardo Bertone. Obwohl er durchaus torgefährlich ist und ebenfalls ein guter Torvorbereiter, ist Aebischer in erster Linie ein Kandidat für den Posten im defensiven Mittelfeld. Wie gross schätzt er die Chance ein, sich einen Stammplatz zu erarbeiten? «Meine Chancen stehen gut. Der Trainer hält viel von mir. Nun ist es an mir, zu zeigen, dass ich unbedingt spielen will. Dass es einen Vierkampf um die zwei Plätze gibt, finde ich eine gute Sache. So stachelt man sich gegenseitig dazu an, besser zu werden.»

Verbessern will sich Aebischer in erster Linie im physischen Bereich. «Fussballerisch kann man sich immer und überall noch verbessern. Wichtig ist nun aber erst einmal, dass ich mich im Kraftbereich verbessere», sagt der 183 Zentimeter grosse und 74 Kilogramm schwere Spielmacher, dessen fussballerischen Qualitäten unbestritten sind. Er ähnelt von seiner Art her durchaus seinem grossen Idol Toni Kroos, Taktgeber bei Real Madrid und der deutschen Nationalmannschaft. Wie Kroos ist Aebischer kein Spektakelmacher, steht aber für hohe Passqualität, tiefe Fehlerquote und gute Spielübersicht – «ein moderner Box-to-Box-Mittelfeldspieler, der sowohl defensive wie auch offensive Aufgaben problemlos verrichtet», wie ihn U21-Nationaltrainer Heinz Moser vor einem halben Jahr beschrieb, als das Internetportal Sport.ch mögliche Stars der Zukunft vorstellte. Moser geriet regelrecht ins Schwärmen. «Die taktische Flexibilität ist ohne Zweifel eine grosse Stärke von Michel, er ist ein Spieler mit riesigem Potenzial, der zudem eine grosse Lernfähigkeit mitbringt.»

Ähnlich klingt es aus dem Mund von YB-Trainer Adi Hütter. «Er kann den Ball verteilen, ist ein intelligenter Spieler und extrem laufstark», sagte Hütter im «Bund» jüngst über den Sensler.

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Ziel: Basel unter Druck setzen

Diese Stärken will Aebischer bei YB in die Waagschale werfen und so seinen Teil dazu beitragen, dass die Euphorie, die rund um die verjüngte Berner Equipe herrscht, anhält. In Sachen Zielsetzung mit der Mannschaft bleibt er jedoch schwammig. «Wir sind eine gute Mannschaft mit guten Neuzugängen. Wir verfügen sowohl über gute Einzelspieler als auch über einen guten Zusammenhalt. Wozu das reichen wird, ist schwierig abzuschätzen, das werden wir in den nächsten Wochen sehen.» Ist der Abstand zum Liga-­Dominator Basel kleiner geworden, wie in der Fussball-Schweiz im Sinne einer etwas spannenderen Liga allgemein gehofft wird? «Das kann ich nicht sagen, weil ich in dieser Saison noch nicht gegen Basel gespielt habe. Aber wenn wir uns gut halten, wird Basel früher oder später Druck verspüren.»

Das Direktduell morgen Samstag im Stade de Suisse sei eminent wichtig. Ob Aebischer zum Saisonauftakt gegen den FCB in der Startformation stehen wird? «Das weiss ich noch nicht, deshalb würde ich sagen, dass die Chancen fifty-fifty stehen. Schliesslich sind wir ja vier Spieler für zwei Plätze», sagt Aebischer mit einem Schmunzeln.

EM-Quali mit der U21-Nati

Klar ist: Aebischer wird in dieser Saison zu seinen Spielminuten kommen. Denn die Super League ist nur eine seiner Spielwiesen. YB kämpft auch noch um die Qualifikation für die Champions League. «Ein Traum», wie Aebischer sagt. Allerdings wartet mit Dynamo Kiew bereits in der ersten Qualifikationsrunde eine hohe Hürde.

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Zu Einsätzen dürfte Michel Aebischer zudem auch noch mit der U21-Nationalmannschaft kommen. «Mein Ziel ist es, dort ebenfalls einmal in der Startformation zu stehen», so der 20-Jährige, der bisher in der U21 nur zu Teileinsätzen kam. Am 1. September findet gegen Wales das nächste Qualifikationsspiel für die EM 2019 in Italien statt.

Pendeln von Heitenried aus

An kurzfristigen Zielen mangelt es Aebischer definitiv nicht. Allzu weit will er deshalb noch nicht in die Zukunft blicken. Dass mit Yvon Mvogo und Ezgjan Alioski zwei junge Freiburger Fussballer auf die kommende Saison hin ins Ausland wechseln, ist ihm aber selbstverständlich ebenfalls nicht entgangen. Gehört ein Engagement im Ausland auch zu Aebischers Zielen? «Im Moment würde ich es eher noch einen Traum nennen als ein Ziel. Ich will Schritt für Schritt nehmen und mich, wie gesagt, erst einmal bei YB durchsetzen.»

Schritt für Schritt nimmt der junge Fussballer auch neben dem Platz. Er wohnt noch bei seinen Eltern in Heitenried. Ist es ihre Aufgabe, ihn ab und zu auf den Boden zurückzuholen? Michel Aebischer lacht: «Nein, das ist nicht nötig, sie wissen, dass ich ein bescheidener Typ bin.»

Momentan pendelt der 20-Jährige täglich mit dem Zug nach Bern und zurück. «Aber bald bekomme ich von YB ein Auto. Dann werde ich mit dem Auto pendeln.» Ein weiterer kleiner Schritt. Alles spricht dafür, dass auf und neben dem Platz in den nächsten Jahren viele weitere Schritte folgen werden. Bescheidenheit und Ehrgeiz sind für eine Sportlerkarriere eine ausgezeichnete Kombination.

 

 

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