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Jean Tinguely und das Chelsea Hotel

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März 1965, New York, 23th Avenue: Hier befindet sich das legendäre Chelsea Hotel, das seit Jahrzehnten ein Ort des Austauschs und der Inspiration für bildende Künstler, Schriftsteller und Musiker ist. Jetzt logiert hier das aufstrebende Künstlerpaar Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle – neben vielen anderen Künstlern wie Daniel Spoerri, Arman oder Christo und Jeanne-Claude. Zur gleichen Zeit kommt der Lausanner Fotograf Yves Debraine nach New York, um die Redaktion der Pressegruppe Time-Life zu besuchen, für die er regelmässig arbeitet. Er nutzt die Gelegenheit, um im Chelsea Hotel zu fotografieren, möglicherweise sogar auf Einladung von Jean Tinguely, den er ein paar Jahre zuvor kennengelernt hat.

«Eine Entdeckung»

Yves Debraine erkundet das Hotel und besucht die Künstler in ihren Zimmern. Dabei profitiert er von den Kontakten Tinguelys, der ihn mit den im Hotel logierenden Nouveaux Réalistes und diesen nahestehenden Künstlern bekannt macht. Binnen weniger Tage entsteht eine einzigartige Bilderserie über eine pulsierende Kunst­szene, über Künstlerinnen und Künstler in entscheidenden Momenten ihrer Karriere, über deren Freundschaften und deren Austausch. Diese Fotografien sind jetzt zum ersten Mal überhaupt öffentlich zu sehen, und zwar im Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle in Freiburg. Mitverantwortlich für die Ausstellung ist Yves Debraines Sohn Luc Debraine. Der Journalist verwaltet das Archiv seines 2011 verstorbenen Vaters. Im Rahmen des Tinguely-Jahres 2016 kam er in Kontakt mit den Verantwortlichen des Espace Jean Tinguely. «Damals entstand die Idee zu einer Ausstellung mit den Fotos aus dem Chelsea Hotel», sagte Caroline Schuster Cordone, Vizedirektorin des Museums für Kunst und Geschichte und des Espace Tinguely, am Dienstag vor den Medien.

Die Vorbereitung der Ausstellung sei auch für ihn eine Entdeckung gewesen, so Luc Debraine. Er sei überrascht gewesen, als er im Archiv seines Vaters etwa ein Dutzend Filme aus jenem März 1965 gefunden habe. Speziell an der Serie sei auch, dass Yves Debraine bei der Arbeit in den Hotelzimmern ein neuartiges Fischaugenobjektiv ausprobiert habe, das er kurz zuvor erstanden habe. Die runden Weitwinkel-Aufnahmen zeugen von der Experimentierfreude des Fotografen und der von ihm porträtierten Künstler.

Ergänzend zu den Aufnahmen aus dem Hotel sind weitere Bilder von Yves Debraine aus New York sowie Porträts von Jean Tinguely zu sehen, von denen das letzte kurz vor dessen Tod 1991 entstand. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Espace Jean Tinguely, Freiburg. Vernissage: Do., 22. Februar, 18.30 Uhr. Bis zum 2. September. Mi. bis So. 11 bis 18 Uhr; Do. 11 bis 20 Uhr.

Zur Person

Erfolgreich in Europa und in den USA

Yves Debraine (1925–2011) wurde in Paris geboren und zog 1948 nach Lausanne. Seine Reportagen veröffentlichte er in Magazinen in Europa und in den USA, so etwa in den Zeitschriften «Life» und «Time». In der Schweiz war er lange der offizielle Fotograf von Charlie Chaplin.

cs

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