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«Kitschig schön»

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Wenn Michel Roggo sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann führt er es auch durch. «Ich sage nie, dass etwas nicht geht», sagte der Fotograf den FN vor einem Jahr in einem Gespräch über den Abschluss seines «Freshwater Project». Fünf Jahre lang hatte er an dem Langzeitprojekt über Süssgewässer gearbeitet und an 36 Orten auf der ganzen Welt magische Unterwasserimpressionen gesammelt. Das sei genug, sagte er damals, obwohl er davon träume, irgendwann noch in der Antarktis oder auf dem Mars zu fotografieren. Auf den Mars hat er es zwar bis jetzt nicht geschafft, wohl aber in die Antarktis: Vor einem Monat ist er nach einer siebenwöchigen Schiffsreise von dort zurückgekehrt und hat dem «Freshwater Project» so ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Dieses sei nun wirklich das letzte, so Roggo: «Es ist ein stimmiger Abschluss, und es passt zeitlich perfekt.» Er spricht damit eine grosse Ausstellung an, die im Juni im Naturhistorischen Museum Freiburg eröffnet wird und in der er erstmals das ganze Projekt umfassend vorstellen wird.

Michel Roggo und das Glück

Nach all den Jahren habe er in der Antarktis noch einmal eine neue Facette des Süsswassers entdeckt, sagt Michel Roggo und gerät ins Schwärmen: «Kitschig schön» seien Wasser und Eis, «traumhaft» die Eisberge, und so ganz anders als in Grönland, wo er bereits fotografiert hat, «viel grösser und imposanter». Ein Eisberg hat es ihm besonders angetan, dem Freiburger, der mehrmals pro Jahr verreist, der aber auch immer wieder gerne in seine Stadt zurückkehrt: «Dieser Eisberg hat mich spontan an die Kathedrale St. Nikolaus erinnert – da wurde ich direkt ein bisschen sentimental.»

Unterwegs war Michel Roggo auf einem Touristenschiff mit etwa hundert Passagieren aus aller Welt. Ein Versuch, mit einem Forschungsschiff in die Antarktis zu kommen, war zuvor gescheitert. Im Nachhinein habe sich dies als Glück erwiesen, sagt Roggo: «Das Forschungsschiff wäre vor allem auf dem offenen Meer unterwegs gewesen, da hätte ich viel weniger fotografieren können.» Das Touristenschiff startete in Ushuaia im Süden Argentiniens, umfuhr die Antarktis und beendete die Reise in Neuseeland. Roggo konnte sowohl bei Landgängen als auch bei Helikoptertouren fotografieren. Zudem durfte er eine Filmkamera an einem Helikopter befestigen, um die Reise zusätzlich zu dokumentieren.

Er sei ohne Erwartungen gestartet und jetzt sehr glücklich mit dem Ergebnis, so Roggo. Nicht alles habe geklappt wie geplant. So war etwa ein Besuch der Dry Valleys, der Antarktischen Trockentäler, nicht möglich, weil es zu viel Eis hatte. Der Fotograf wollte dort den abflusslosen ­Lake Vanda besuchen. Dass dies nicht gegangen sei, sei nicht schlimm, das sei eben die Natur, meint Roggo gelassen. An anderen Orten habe er dafür viel Glück gehabt, etwa beim Ross Ice Shelf, wo er aus dem Helikopter fantastische Aufnahmen machen konnte, oder am Cape Adare, wo er seltene Schmelzwasser-Seen zu sehen bekam.

Die mitgebrachten Bilder werden nun Teil der Ausstellung im Naturhistorischen Museum und eines gleichzeitig erscheinenden Buches zum «Freshwater Project». Mit diesen Projekten sei er vorläufig beschäftigt, sagt der 65-Jährige. Das hindert ihn aber nicht daran, bereits von neuen Abenteuern zu träumen. Die Reise zum ­Lake Vanda etwa möchte er noch nachholen. Er überlegt sich, selber eine Expedition zu organisieren, mit anderen interessierten Leuten. Erste Kontakte habe er auf seiner Antarktisreise geknüpft. «Es wäre teuer und aufwendig, aber nicht unmöglich», sagt Roggo – getreu seinem Motto: «Wenn man keine Träume mehr hat, ist man tot.»

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