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Seit 25 Jahren im Dienste der Kleinkunst

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«Und abermals eine Perle vor lichten Rängen. Das Freiburger Kulturangebot scheint die Freiburger zu überfordern.» Das schrieb der Theaterkritiker der «Freiburger Nachrichten» am 3. März 1993 über den Auftritt des Duos Hepp und Heuss im Keller­poche in Freiburg, das damals noch einfach «Kellertheater» hiess. Ganz anders tönte es am 26. April des gleichen Jahres im Bericht über den Auftritt der Gruppe The Bus Stop Singers: «Es fand sich viel Publikum beim Kellertheater ein, um sich an der A-cappella-Darbietung zu erfreuen.»

Neuer Verein und neuer Name

25 Jahre ist das her, und es war die erste Saison des heutigen Kellerpoche. Im Sommer 1992 hatte ein neuer Verein den Theaterbetrieb im Kellerlokal an der Samaritergasse übernommen, nachdem das ursprünglich studentische «Thea­ter am Stalden» in die Halle 2C im Boxal umgezogen war. «Wir wollten nicht, dass dieses Theater einfach verschwindet und irgendeinem Weinkeller Platz macht», erinnert sich Hans Aebersold. Der heute 68-Jährige gehörte zu den Initianten des neuen Vereins, der aus den beiden Amateurtheatern Theater-Zyt und Deutschfreiburgische Theatergruppe hervorging. «Beide Gruppen mieteten sich für ihre Vorstellungen schon länger im ‹Theater am Stalden› ein», so Aebersold. «Darum lag es nahe, das Lokal selber weiterzuführen.»

Gerne hätten die neuen Betreiber damals auch den etablierten Namen «Theater am Stalden» übernommen. Doch das «Theater am Stalden» wollte seinen Namen auch am neuen Standort weiterführen, wo es noch einige Jahre aktiv sein sollte. «Da wir uns zweisprachig ausrichten wollten, nannten wir uns anfangs einfach ‹Kellertheater› auf Deutsch und ‹Théâtre de Poche› auf Französisch», erzählt Hans Aeber­sold. Bald darauf verschmolzen die beiden Namen zu «Kellerpoche».

Viel Gratisarbeit

Heute sind im Kellerpoche bis zu fünfzig Kleinkunst­vorstellungen pro Jahr zu sehen. Der Verein funktioniert mit einem Jahresbudget von 40 000 bis 45 000 Franken – und mit viel ehrenamtlicher Arbeit. «Alle Vorstandsmitglieder und Helfer arbeiten gratis, sonst würde es nicht gehen», betont Gerhard Kanobel. Der heute 70-Jährige hatte bei der Thea­ter-Zyt Hans Aebersold kennengelernt, kam so einige Jahre nach der Gründung zum Kellerpoche und blieb bis heute dabei. «Wir machen das alle aus Freude an der Sache», sagt er. Er selbst geniesse vor allem den guten Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern. Viele von ihnen kämen über Jahre hinweg immer wieder gerne nach Freiburg, verweilten nach den Vorstellungen mit dem Publikum an der Bar und liessen sich in angeregte Gespräche verwickeln.

Eine solche Erinnerung hat auch Susi Fux, die für das Kinderprogramm des Kellerpoche verantwortlich ist: «Es war in den Neunzigerjahren, als Franz Hohler bei uns auftrat. Er war schon damals eine bekannte Persönlichkeit, und doch gesellte er sich an der Bar einfach zu uns und unterhielt sich mit allen Leuten. Das imponierte mir sehr.»

Kleine und grosse Erfolge

Auch andere grosse Schweizer Künstlerinnen und Künstler, die später grosse Säle füllten, waren einst im Kellerpoche zu sehen. Zu ihnen zählen etwa das Frauen-Musik­kabarett Acapickels, das Duo Fischbach und der Komiker Massimo Rocchi. Als Rocchi 1995 erstmals nach Freiburg kam, spielte er noch im kleinen Kellertheater. «Einige Jahre später engagierten wir ihn noch einmal – und mussten dafür die Aula der Universität mieten», erzählt Hans Abersold.

Zu den schönsten Erinnerungen von Aebersold und Kanobel gehören auch die drei Eigenproduktionen des Kellerpoche: «Der Mitmacher» (1996), «Die Zimmerschlacht» (2000) und «Kleine Eheverbrechen» (2010). Solche Eigenproduktionen seien aufwendig, aber auch lohnenswert, so die beiden alten Theaterhasen. Die «kleinen Eheverbrechen» etwa hätten sie über zwanzig Mal in der ganzen Schweiz gespielt – das rote Sofa aus der Produktion, das heute im Foyer des Kellerpoche steht, zeugt immer noch von der erfolgreichen Tournee.

Zu den Dauerbrennern des Kellerpoche zählt auch das Kinderprogramm. Die Bösinger Puppenspielerin Susi Fux hat es aufgebaut und ist nach einem Unterbruch seit dieser Saison wieder dafür verantwortlich. «Mich reizte es, in der Stadt Freiburg ein deutsches Theaterprogramm für Kinder zu schaffen», so die 58-Jährige. Das Echo sei von Anfang an überwältigend gewesen. «Früher haben viele Eltern Anfang Saison gleich das ganze Programm gebucht.» Das sei heute zwar nicht mehr so, das Angebot sei aber immer noch sehr beliebt.

Solange es Spass macht

Damit es das Kellerpoche auch in 25 Jahren noch gibt, wollen die Verantwortlichen auf dem eingeschlagenen Weg weitermachen, aber auch offen sein für Neues. Im Vorstand seien heute einige junge Leute engagiert, sagt Gerhard Kanobel. Er selbst bleibe dabei, solange es ihm Spass mache. Und Hans Aebersold ergänzt: «Egal, wie lange wir noch dabei sind, ich wünsche mir, dass noch möglichst lange möglichst viele Leute in diesem Theater Freude haben.»

«Wir wollten nicht, dass dieses Theater einfach verschwindet und irgendeinem Weinkeller Platz macht.»

Hans Aebersold

Initiant und Vorstandsmitglied

Programm

Jubiläumsfest mit Simon Chen

Das Kellerpoche begeht seinen 25. Geburtstag am 27. Januar mit einer Feier für geladene Gäste und einem Auftritt des Wortkünstlers Simon Chen. Schon morgen Freitag, 12. Januar, ist Simon Chen in einer öffentlichen Vorstellung zu sehen. Der 44-jährige «Freiburger aus Zürich und halbe Aargauer mit taiwanesischen Wurzeln», wie er sich selbst bezeichnet, ist seit zehn Jahren als Spoken-Word-Künstler und Slam-Poet unterwegs und unterhält mit Wortakrobatik und feinen Alltagsbeobachtungen.

cs

Öffentliche Vorstellung: Fr., 12. Januar, 20.15 Uhr im Kellerpoche in Freiburg.

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