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Stadt will zweisprachige Klassen einführen

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Der Generalrat hat mit einem Postulat Druck aufgesetzt: In der Stadt Freiburg sollen Kinder künftig ihre Schullaufbahn auch zweisprachig absolvieren können. Schuldirektorin Antoinette de Weck (FDP) hat deshalb bereits bei der kantonalen Erziehungsdirektion vorgesprochen: «Wir können nicht einfach so einen zweisprachigen Unterricht auf die Beine stellen, das braucht ein Konzept und Regeln», sagt de Weck.

Kantonale Richtlinien

Die Gemeinden sind für die Schulhäuser zuständig, der Kanton ist um den Unterricht besorgt. Auch um die Frage, ob zweisprachige Klassen möglich sind. Das betont der Stadtfreiburger Gemeinderat in seiner Antwort auf ein parteiübergreifendes Postulat des ­Generalrats.

Staatsrat Jean-Pierre Siggen (CVP) seinerseits betont gegenüber den FN, dass eine Arbeitsgruppe Richtlinien für den zweisprachigen Unterricht erarbeitet hat, zur Förderung der Partnersprache. Darunter sind alle möglichen Unterrichtsformen zu verstehen: Als zweisprachige Klassen gelten laut der kantonalen Erziehungsdirektion jene, die zwanzig bis fünfzig Prozent des Unterrichts in der Partnersprache absolvieren. Zudem fördert der Kanton auch Aktivitäten, bei denen zehn Prozent eines Fachs in der Partnersprache unterrichtet werden.

Ein Konzept für zweisprachige Klassenzüge mit deutsch- und französischsprachigen Kindern, welche die Hälfte des Unterrichts auf Deutsch und die andere auf Französisch erhalten, will Siggen nicht erstellen: «Das ginge zu weit und wäre zu einschränkend.» Die Erziehungsdirektion wolle die Zweisprachigkeit fördern und den Schulen möglichst viele Freiheiten lassen. «So entstehen je nach Schule, Lehrkräften und Schulleitung ganz andere Projekte.»

Wenn die Stadt Freiburg zweisprachige Klassenzüge einrichten wolle, dann stehe ihr das frei: «Sobald sie ein konkretes Konzept einer Schule vorlegt, hinter dem die Schulleitung und die Lehrer stehen, schauen wir uns das an und werden es bewilligen, wenn es pädagogisch vertretbar ist.»

Offene Fragen

Für Antoinette de Weck ist klar: Zweisprachige Klassen müssen ab dem Kindergarten geführt werden. Und sie möchte sie dort ansiedeln, wo bereits heute deutsch- und französischsprachige Kinder anzutreffen sind. Also in den Schulhäusern Jura, Vignettaz oder Schönberg. Jedoch hat sie noch einige offene Fragen: Welche Kinder werden in die zweisprachigen Klassen aufgenommen? Nur Kinder, die bereits zweisprachig aufgewachsen sind? Oder alle, die wollen? Wird die Muttersprache in getrennten Lektionen unterrichtet? Haben die Schulhäuser den dafür nötigen zusätzlichen Raum? Und wer übernimmt die Zusatzkosten? De Weck rechnet pro zweisprachiger Klasse mit einem zusätzlichen 50-Prozent-Pensum. «Das haben die Erfahrungen in Biel gezeigt», sagt sie: Für die Organisation und den getrennten Unterricht der Muttersprache brauche es zusätzliches Personal. «Die Stadt wäre bereit, sich finanziell an diesem Zusatzaufwand zu beteiligen», sagt de Weck. Für all diese Fragen hätte sich die Gemeinderätin eine Antwort des Kantons gewünscht.

Bis es in der Stadt Freiburg zweisprachige Klassen gibt, unterstützt die Schuldirektion kleinere Projekte, wie sie auch die Erziehungsdirektion vorschlägt. So trifft sich eine Klasse aus dem Burgquartier mit einer aus Jaun. Eine Klasse der OS Belluard schreibt zusammen mit einer OS-Klasse aus Düdingen einen zweisprachigen «Roman d’école – Schulhausroman». Der Generalrat hatte für diese Förderung der Zweisprachigkeit 35 000 Franken im Jahr gesprochen.

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