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«Zu viel ist zu viel, zu wenig ist zu wenig»

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«Zu viel ist zu viel, und zu wenig ist zu wenig»: Nach diesem Motto arbeitet der Freiburger Künstler Michel Gremaud, wenn er mit Bleistift, Buntstift, Kreide, Tusche oder dem Bambusrohr, einem seiner Lieblingswerkzeuge, zeichnet und ein weisses Papier genau so lange füllt, bis Zeichnung und Leerraum die richtige Balance gefunden haben. «Ich mag den Leerraum», sagt Gremaud. «Meine Kunst ist eigentlich ein intuitives Definieren der Leere.»

Das Zeichnen als Sprache

«Zu viel ist zu viel, und zu wenig ist zu wenig»: Das Motto gilt auch, wenn man mit Michel Gremaud redet. Der 74-Jährige wiegt seine Worte genau ab, sagt so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Er macht nicht gerne viel Aufhebens um seine Person, und seine Kunst lässt er am liebsten für sich sprechen. «Ich bin ein zurückgezogener, introvertierter Mensch», sagt er über sich selbst. «Meine Sprache ist das Zeichnen.»

Umso bemerkenswerter ist, dass Michel Gremaud jetzt vier von insgesamt etwa zwanzig Skizzenbüchern, die zwischen 1976 und 2004 entstanden sind, in Buchform veröffentlicht hat. Die 500 Seiten starke Publikation ist im Dezember in Zusammenarbeit mit der Stiftung APCd erschienen. Jetzt zeigt Gremaud die Originalbände sowie weitere Skizzenbücher und zehn neue Bambuszeichnungen in einer Ausstellung im Kunstraum WallRiss. Wie die Publikation ist auch die Ausstellung auf Initiative der beiden jungen Grafiker Clément Chavannes und Alexis Hominal entstanden. «Die zwei haben mich mit ihrem Vorschlag erwischt», sagt Michel Gremaud und lacht leise. «Ihre Idee gefiel mir, und sie gaben mir das Gefühl, dass ich ihnen vertrauen kann.»

Diplomarbeit als Anstoss

«Ich kannte Michel schon lange als Freund meines Grossvaters», erzählt Clément Chavannes. Auf seine Kunst sei er im Rahmen seiner Diplomarbeit gestossen, die er an der Kunsthochschule Ecal in Lausanne über die Anfänge der Freiburger Kunsthalle Fri Art geschrieben habe. Die Arbeit mit Michel Gremaud habe er als schöne Begegnung der Generationen erlebt, so der 29-jährige Freiburger. «Es war künstlerisch und menschlich bereichernd; ich habe viel von ihm gelernt.»

Gezeichnete Tagebücher

Der Titel der Ausstellung lautet gleich wie jener der vier veröffentlichten Skizzenbücher: «Bambou». Für die Publikation hat sich Michel Gremaud auf seine Bambuszeichnungen mit Tusche konzentriert. «Ich mag diese Technik, weil sie so spontan und flüssig ist», sagt der ehemalige Kunstlehrer, der aus Murten stammt und seit 35 Jahren in Montévraz lebt. Trotz der anfänglichen Zurückhaltung freue er sich sehr über das Buch und die Ausstellung, fügt er an. Die Skizzenbücher seien eine Art gezeichnete Tagebücher. «Durch das Projekt habe ich sie selber wiederentdeckt, denn ist ein Skizzenbuch einmal voll, blättere ich es selten noch einmal durch.»

Kunstraum WallRiss, Varis 10, Freiburg. 18., 20., 21., 25. und 27. Januar, jeweils 15 bis 19 Uhr. Das Buch ist während der Ausstellung oder bei der Stiftung APCd erhältlich: www.apcd-fondation.com.

Zur Person

Ausgebildeter Grafiker

Michel Gremaud wurde 1944 in Murten geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Grafiker an der Schule für Gestaltung in Biel. Von 1973 bis 1990 arbeitete er als Kunstlehrer am Lehrerseminar Freiburg und war Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg. 1976 trat er dem Berufsverband GSMBA, der Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten (heute Visarte) bei. Seit 1990 ist er freischaffender Künstler und schafft Zeichnungen, Malereien, Objekte und Installationen. Seine Werke zeigt er seit den Siebzigerjahren in Ausstellungen; «Bambou» ist seine erste Buchpublikation.

cs

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