Aufgrund einer Anfrage des VPOD (Verband des Personals öffentlicher Dienste) hat die Finanzdirektion ein formelles Verfahren wegen Mobbing gegen zwei Service-Desk-Mitarbeiter des Amts für Informatik und Telekommunikation (ITA) eröffnet.
Die Kommunikationsverantwortliche der Finanzdirektion, Christine Carrard, bestätigte gestern auf Anfrage ein entsprechendes Communiqué des VPOD der Region Freiburg vom Montag. Mehr zum Inhalt der Vorwürfe und zur Dauer der Untersuchung konnte Carrard nicht sagen, da es sich um ein laufendes Verfahren handle.
«Die Spitze des Eisbergs»
Der formelle Weg wurde laut dem VPOD notwendig, da die Verantwortlichen die Situation mit Dialog und Mediation nicht hätten klären können. Die Rede ist von Ungleichbehandlung, Ausgrenzen, abschätzigen, erniedrigenden und inadäquaten Attitüden, ironischen Mails an Kollegen und administrativen Sanktionen wegen Lappalien. Diese Vorgänge stehen gemäss dem VPOD in krassem Gegensatz zu den Vorgaben des Staatspersonalgesetzes.
Dieses Mobbing sei von der Vorgesetzten der beiden betroffenen Angestellten ausgeübt und von ihren direkten Vorgesetzten toleriert worden. Aber auch andere Angestellte des Amts für Informatik und Telekommunikation hätten unter inadäquatem Verhalten gelitten. So habe die gleiche Vorgesetzte eine Angestellte des Service-Desks mehrere Male vor einem Teil des Personals angeschrien. Auch das habe ihr direkter Vorgesetzter gedeckt. Auch der Amtsdirektor Michel Demierre habe nichts getan, um diese Praktiken zu unterbinden.
Der VPOD ist «beunruhigt über das Klima beim ITA», heisst es. «Die Situation dieser zwei Angestellten stellt lediglich die Spitze des Eisbergs dar.» Die Gewerkschaft verlangt von der Finanzdirektion eine Aufklärung der Vorfälle.
