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Die Grünen sind raus

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Im ersten Stock des Rathauses warteten gestern Nachmittag Politiker und Journalisten gespannt auf die Ergebnisse der letzten noch ausstehenden Gemeinde für die Nachfolge von Marie Garnier (Grüne) in den Staatsrat – die der Stadt Freiburg. Noch bestand die Möglichkeit, dass sich das Blatt wendet. Doch dann, gegen 15 Uhr, stand fest: Sylvie Bonvin-Sansonnens kann den Sitz der Grünen im Staatsrat nicht retten. Knapp 1500 Stimmen trennten sie von der Zweitplatzierten Valérie Piller Carrard (SP). Kurz nach Bekanntgabe des Endresultats erschien Bonvin im Rathaus, wurde von Partei­freunden und anderen Politikern begrüsst. Die Enttäuschung war der Meisterlandwirtin anzusehen.

Sylvie Bonvin-Sansonnens, sind Sie sehr enttäuscht?

Ja, es tut mir leid. Ich glaube, ich habe einen guten Wahlkampf gemacht und ich habe dabei viel Unterstützung bekommen. Ich bin sehr froh, dass ich in ­gros­sen Städten wie Freiburg, Villars-sur-Glâne und Esta­vayer am meisten Stimmen ­erhalten habe. Das ist sehr wichtig für mich und mein Team. Ich glaube, wir haben bei dieser Wahl mehr gewonnen als verloren.

Der Abstand zur SP ist relativ klein. Ärgert es Sie sehr, dass die SP mit der linken Allianz gebrochen und mit Valérie Piller Carrard eine eigene Kandidatin gestellt hat?

Das war eine grosse Enttäuschung für mich, und auch für die Landwirtschaft ist es schade, die ich gerne im Staatsrat vertreten hätte.

Die SP hat die Grünen nun aus der Regierung geworfen. Was bedeutet das Ergebnis für die linke Allianz?

Wir werden darüber in der Partei noch diskutieren. Aber auf jeden Fall ist es kein gutes Zeichen für die Zukunft. Ich bin sehr enttäuscht, dass die Sozialdemokraten kein Vertrauen in mich hatten. Der linke Sitz im Staatsrat ist somit nicht mehr garantiert.

Welche Parole geben die Grünen heraus? Werden sie die SP-Kandidatin im zweiten Wahlgang unterstützen?

Das werden wir zwischen den Vorständen der linken Allianz besprechen.

Können Sie sich vorstellen, bei den kommenden Gesamterneuerungswahlen des Staatsrates im Jahr 2021 erneut zu kandidieren?

Das heutige Wahlergebnis zeigt, dass die Grünen präsent sind im Kanton Freiburg, dass sie fähig sind, ein gutes Resultat zu erzielen. Und das ist sehr wichtig für uns. Ich persönlich bin im Moment ein wenig müde, aber zuversichtlich. Das Thema Nachhaltigkeit ist so wichtig, dass ich der Meinung bin, dass wir Grüne weiterkämpfen müssen.

Hat es Sie gestört, dass weitere Kandidaturen, wie die der Unabhängigen Maya Dougoud, den zweiten Sitz einer Frau im Staatsrat in Gefahr gebracht haben?

Das ist vielleicht ein Grund, weshalb es für mich nicht gereicht hat. Aber wir sind in einer Demokratie. Ich bin froh, dass Maya Dougoud ein schönes Resultat erzielt hat. Auch für die Frauen ist das gut. Eines ist klar: Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger entscheiden im zweiten Wahlgang, ob sie mit Didier Castella einen dritten Greyerzer oder mit Valérie Piller Carrard eine dritte SP-Vertreterin im Staatsrat wollen – oder ob sie eine Frau weniger wollen.

«Ich bin sehr enttäuscht, dass die SP kein Vertrauen in mich hatte. Der linke Sitz im Staatsrat ist somit nicht mehr garantiert.»

Sylvie Bonvin-Sansonnens

Kandidatin der Grünen

«Ich bin sehr froh, dass ich in den grossen Städten Freiburg, Villars-sur-Glâne und Estavayer am meisten Stimmen erhalten habe.»

Sylvie Bonvin-Sansonnens

Kandidatin der Grünen

Reaktion

«Ohne Piller wäre Bonvin im zweiten Wahlgang»

Partei-Kollege und Bei­nahe-Kandidat Gerhard Andrey sieht das Ergebnis von Sylvie Bonvin-Sansonnens mit einem lachenden und einem weinenden Auge. «Sie hat eine gute Wahlkampagne gemacht.» Das sehr gute Resultat zeige auch, dass das Argument der SP, Valérie Piller Carrard sei die einzige, die fähig sei, den Sitz zu verteidigen, angezweifelt werden könne. «Hätte Piller nämlich nicht kandidiert, wäre Sylvie Bonvin ganz klar in den zweiten Wahlgang gekommen und hätte die besten Chancen gehabt, den Sitz zu machen.» Nun müsse die Grüne Partei eben diskutieren, wie sie sich im zweiten Wahlgang verhalten wolle, sagte Gerhard Andrey.

rsa

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