Das Gebiet der alten Grafschaft Greyerz soll ein eigenes Geld bekommen – genauer: eine lokale Komplementärwährung, den «Grue» (Kranich). Mit dieser Zielsetzung wurde am vergangenen Freitag im waadtländischen Rossinière der Verein «La Grue» gegründet, wie Initiant Simon Rauber am Mittwoch mitteilte. Dabei wurden die Statuten und die Charta des Vereins von 25 Gründungsmitgliedern genehmigt – im Beisein von Vertretern der Gemeindebehörden von Val-de-Charmey, Bas-Intyamon, Haut-Intyamon, Rossinière und Château-d’Oex. Ausserdem wählte die Versammlung einen fünfköpfigen Vorstand, der vom Jauner Simon Rauber präsidiert wird.
Zu den Zielen des Vereins gehört die Weiterführung der Arbeiten, um das neue komplementäre Regio-Geld in Umlauf zu bringen – wenn möglich im Jahr 2019, so Rauber. Das Einzugsgebiet der Vereinsarbeit soll das Freiburger Greyerzerland, das Waadtländer Pays-d’Enhaut und das Berner Saanenland umfassen.
Schon im Frühling gestartet
Die Vorgeschichte dieser Initiative reicht schon über ein halbes Jahr zurück. Diesen Frühling hatte sich in Château-d’Oex eine sechsköpfige Arbeitsgruppe zusammengeschlossen – im Rahmen einer Zusammenkunft bei der Vorführung des Films «Tomorrow, die Welt ist voller Lösungen» und im Anschluss an einen Themenabend der Organisation Pays-d’Enhaut Région, der im Dezember 2016 lokalen Komplementärwährungen gewidmet war.
Ziel der Aktion ist es laut Rauber, die lokale Wirtschaft zu fördern, den Zusammenhalt der Bevölkerung in der Region zu stärken und das Bewusstsein für den Geldkreislauf aufzuwerten. In naher Zukunft sollen öffentliche Informationsveranstaltungen zum Thema organisiert werden.