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Hochwasser, Eidbücher und Kriminalfälle

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Vom 12. bis ins 19. Jahrhundert und von der Umwelt- bis zur Kriminalitätsgeschichte reicht die Bandbreite der soeben erschienenen Freiburger Geschichtsblätter 2017. 264 Seiten umfasst der 94. Jahresband des Deutschen Geschichtsforschenden Vereins, den die Schriftleiter Hubertus von Gemmingen und Kathrin Utz Tremp gestern vorgestellt haben. Besonders stolz sei sie auf den Beitrag von Raphael Longoni, sagte Kathrin Utz Tremp. Der Aufsatz ist eine Kurzfassung von Longonis Masterarbeit, die er 2016 an der Universität Bern im neuen Fach Umweltgeschichte schrieb. Die Arbeit kam auf Anregung des Staatsarchivs Freiburg zustande und handelt vom Hochwasser an der Saane und vom Hochwasserschutz in Freiburg von 1387 bis 1570. «Schon für die damalige Zeit stellte Longoni ein Risikobewusstsein bezüglich Hochwasser fest, das bei einer Brückenstadt wie Freiburg besonders ausgeprägt war», so Kathrin Utz Tremp.

Ein Eid für jedes Amt

Auch Olivier Richard, Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Strassburg, stiess bei der Arbeit für seine Habilitationsschrift im Staatsarchiv Freiburg auf Quellen mit ungeahntem Potenzial. Richard forscht zum Thema «Eid und Regierung in oberrheinischen Städten im Spätmittelalter» und vertiefte sich in die Freiburger Eidbücher des 15. Jahrhunderts. «Für jedes noch so unbedeutende Amt gab es einen Eid zu leisten», erklärte Kathrin Utz Tremp. «Die Eidbücher geben Aufschluss über diese Ämter und über die Obrigkeiten, vor denen die Eide abgelegt wurden.»

Fälschung oder Wahrheit?

Die Mediävistin Kathrin Utz Tremp ist in den neuen Geschichtsblättern auch selber mit einem Beitrag vertreten. Es handelt sich um eine Arbeit, die nach der Entdeckung der Grabplatte von Peter Dives dem Älteren (1232–1299/1304) in der Liebfrauenkirche Freiburg entstand. Der Rektor des Liebfrauenspitals, dessen genaues Todesdatum nicht bekannt ist, sei eine für die damalige Zeit ausserordentlich gut belegte und langlebige Persönlichkeit, so Utz Tremp.

Mit dem wahren Kern einer historischen Fälschung befasst sich Ernst Tremp in seinem Aufsatz über die Gründung des Prämonstratenserklosters Humilimont (Marsens) im Jahr 1137. Die Gründungsurkunde aus dem frühen 15. Jahrhundert ist nachweislich gefälscht, enthält laut Tremp aber dennoch zuverlässige Informationen. «Durch die Fälschung gelangen wir zu historischer Erkenntnis», schreibt der emeritierte Mediävistik-Professor.

Schliesslicht enthalten die Geschichtsblätter vier Beiträge von Geschichtsstudenten, die aus einem Seminar in Zeitgeschichte der Universität Freiburg hervorgegangen sind. Es geht darin um die Freiburger Kriminalitätsgeschichte des 19. Jahrhunderts.

Band 94 der Freiburger Geschichts­blätter ist in einer Auflage von 600 Exemplaren erschienen und ab sofort im Buchhandel erhältlich (45 Franken).

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