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Imkerknatsch hat Konsequenzen

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2017 war ein schwarzes Jahr für die Bienenzüchter des Sensebezirks. Bei zehn Bienenhaltern wurde die tödliche Bienenkrankheit Sauerbrut entdeckt, und die Bienenstände mussten abgeschwefelt werden. Darüber gerieten die Imker in Streit. Die Inspektoren sprachen von beunruhigenden Zuständen in Bienenständen, davon, dass illegal Bienenköniginnen importiert und verbotene Krankheitsbekämpfungsmittel verwendet worden seien. Und sie warfen dem Vorstand des Imkervereins des Sensebezirks vor, sich nicht genug von illegalen Machenschaften zu distanzieren. Der Vorstand wiederum wehrte sich gegen diese Anschuldigungen und warf den Inspektoren fachliche und soziale Inkompetenz vor. In der Folge spalteten sich einige Mitglieder vom Imkerverein ab – darunter die Inspektoren – und gründeten die Bienenfreunde Senseland.

Daraufhin rief der Vorstand des Imkervereins den kantonalen Mediator an. Am 4. Dezember schlossen der Vorstand und das kantonale Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen eine Vereinbarung, wie Kantonstierarzt Grégoire Seitert auf Anfrage erklärt. Am vergangenen Freitag wurden alle deutschsprachigem Imker des Kantons zu einer Informationsveranstaltung in Düdingen eingeladen – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Informiert wurde über die Lehren aus der Vergangenheit und über die Änderungen des Kontrollwesens in der Zukunft.

Inspektoren mussten gehen

So gab der Kantonstierarzt einerseits bekannt, dass die drei Sensler Bieneninspektoren ab 2018 nicht mehr im Sensebezirk im Einsatz sind. «Das Verhältnis war zerstört», begründet Seitert diesen Schritt. Ab sofort dürfen Kontrolleure zudem nicht mehr gleichzeitig im Vorstand eines Imkervereins sein. «Die Mediation hat diese Massnahme empfohlen, um Interessenkonflikte zu vermeiden.» Konkret heisst das: Inspektoren in anderen Bezirken des Kantons, die im Vorstand eines Bienenzüchtervereins sind, müssen sich entscheiden. «Entweder sie sind Vorstand – oder Kontrolleur.»

Für den Kanton heisst das, dass er neue Inspektoren rekrutieren muss. Auf jeden Fall für den Sensebezirk. «Zwei ehemalige Kontrolleure haben sich bereit erklärt, den Job vorübergehend zu machen», sagt Seitert – bis zwei neue Inspektoren ihre Ausbildung abgeschlossen haben.

Neuer Kontrollplan

Nebst den personellen Konsequenzen gab der Kanton auch das neue Kontrollregime bekannt. Neu sieht der nationale Kontrollplan nämlich alle acht Jahre eine Grundkontrolle vor. Sie ersetzt das Dreijahresintervall für die Gesundheitskontrollen und das Zehnjahresintervall für die Kontrollen der Primärproduktion, welche die hygienische und einwandfreie Gewinnung von Honig gewährleisten soll. «Wenn alles tipptopp ist, hat der Imker zwischen den Kontrollen acht Jahre lang Ruhe», erklärt Seitert. Im Seuchenfall gibt es allerdings zusätzlich dynamische, risikobasierte Kontrollen. «Die Risikobetriebe vom letzten Jahr werden 2018 also weiter kontrolliert», stellt Seitert klar.

Alles paletti?

Ist mit diesen Änderungen also wieder alles gut bei den Bienenzüchten? Der Kan­­tons­tier­arzt konnte nach der In­formationsveranstaltung vom vergangenen Freitag drei Strömungen feststellen, wie er sagt: «Jene, die befriedigt in die Zukunft schauen, jene, die besänftigt werden konnten und bereit sind zusammenzuarbeiten, und jene, die kritisch bleiben, darunter wohl auch die Bienenfreunde.» Streit und Abspaltungen im Vereinsleben seien nicht aussergewöhnlich und komme in den besten Familien vor, ergänzt Peter Maeder, Generalsekretär der Landwirtschaftsdirektion. Man werde sehen, wie sich die Situation in der Zukunft entwickeln werde.

Chronologie

Die Geschichte einer Vertrauenskrise

11. Februar 2017: An der Jubiläumsversammlung zum 150-jährigen Bestehen des Imkervereins des Sensebezirks kritisieren die Inspektoren, dass der Verein nichts gegen den Einsatz des verbotenen Milbenbekämpfungsmittels Amitraz unternehme. 3. März 2017: 27 Imker, darunter die drei Sensler Inspektoren, gründen den Parallelverein Die Bienenfreunde. Eine erste Mediation unter der Leitung des ehemaligen Oberamtmanns Nicolas Bürgisser scheitert. Juni 2017: In einem offenen Brief fordert der Imkerverein Staatsrätin Marie Garnier auf, sich um die Missstände zu kümmern. 4. Dezember 2017: Der kantonale Mediator erzielt eine Einigung.

rsa

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