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Kandidaten für Pfarreiräte gesucht

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Am 4. März 2018 finden die Pfarreiratswahlen für die Legislaturperiode 2018–2023 statt. Sechs wichtige Exponenten der katholischen Kirche im Kanton erklären in einem Gespräch am runden Tisch im Tafersner Pfarrhaus, wieso dieser Tag so wichtig ist: Arnold Schöpfer, Präsident der Deutsch­freiburger Pfarreien, und Pfarreipräsident von St. Antoni, Hanspeter Vonlan­then, Pfarreipräsident von St. Sil­vester, Nathalie Meyer, Pfarreirätin von St. Ursen, Pater Pascal Marquard, Bischofsvikar für Deutschfreiburg, dessen Adjunktin Marianne Pohl-Henzen sowie Christina Mönkehues-Lau, Informationsbeauftragte des Bischofsvikariats Deutschfreiburg.

Wie viele Personen müssen am 4. März gewählt werden?

Arnold Schöpfer: Die 18 Pfarreien in Deutschfreiburg wählen je mindestens fünf Pfarreiräte. Das sind insgesamt 90 Personen. Im ganzen Kanton sind es übrigens 113 Pfarreien mit je fünf bis neun Pfarreiräten.

Wie ist das Prozedere für die Nominationen?

Schöpfer: Zunächst prüfen die Pfarreien, wer wieder antritt. Dann legen sie sich Listen zurecht, und schliesslich kristallisieren sich mögliche Kandidaten heraus. Es sollten Menschen sein, die eine Beziehung zur Kirche haben, aber auch ein gutes Verständnis ihrer Funktionsweise, weil das in den Pfarreiräten wichtig ist. Eine grosse Beziehung zur pastoralen Seite ist nicht unbedingt notwendig.

Marianne Pohl-Henzen: Jetzt geht es darum, die richtigen Leute zu suchen und anzusprechen. Auf unserer Internetseite kath-fr.ch kann man unter «Wahlen 2018» auch die entsprechenden Listen herunterladen. Denn jeder potenzielle Kandidat muss ein Unterschriftenkomitee motivieren können. Es braucht 10 bis 20 Unterschriften, je nach der Grös­se der Pfarrei. Gibt es weniger oder gleichviel Kandidaten wie Sitze, sind diese Personen still gewählt. Wenn mehr Kandidaten antreten, als Sitze zu vergeben sind, dann kommt es zu einer Urnenwahl. Der erste Wahlgang ist am 4. März, der zweite am 25. März.

Gibt es denn viele Kampf­wahlen?

Schöpfer: Nein, überhaupt nicht. Meist sind wir froh, wenn die Listen überhaupt voll werden. In der Vergangenheit wurden 90 Prozent der Antretenden in stiller Wahl gewählt.

Pater Pascal Marquard: Man darf übrigens sich selber oder auch andere Personen ins Spiel bringen. Grundsätzlich muss man sagen: Konkurrenz belebt das Geschäft. Das gilt auch für diese Wahlen. Es ist unser erklärtes Ziel, dass sich der Kandidatenkreis erweitert.

Pohl-Henzen: Es gibt allerdings ein neues Reglement, das verhindert, dass nahe Verwandte oder Eheleute zusammen in einem Pfarreirat sitzen.

Schöpfer: Durchschnittlich ist in jedem Pfarreirat mindestens eine Person zu ersetzen. Das heisst: Wir brauchen doch vermutlich 20 neue Kandidaten.

Was für Anforderungen muss eine Kandidatin oder ein Kandidat erfüllen?

Pohl-Henzen: Wählbar ist jede stimmberechtigte Person, die in der Pfarrei wohnt und das 18. Lebensjahr vollendet hat. Wahlberechtigt ist man schon ab dem Alter von 16 Jahren. Natürlich müssen Kandidatinnen oder Kandidaten katholisch sein.

Parteien spielen in Pfarrei­räten wohl keine Rolle.

Schöpfer: Genau. In den Pfarreiräten gibt es keine Parteigänger.

Wie würde denn das Anforderungsprofil für eine Pfarreirätin oder einen Pfarreirat aussehen?

Nathalie Meyer: Beruflich braucht es keine spezielle Qualifikation. Man sollte sich für die Gemeinschaft engagieren wollen und sich für Verwaltungsaufgaben interessieren. Auch braucht es manchmal ein wenig eine dicke Haut. Es ist nicht nötig, Akademiker zu sein.

Christina Mönkehues-Lau: Es gibt in den Pfarreiräten ja auch ganz unterschiedliche Bereiche, in denen man sich engagieren kann: vom Finanziellen bis zum Personellen.

Hanspeter Vonlanthen: Als Pfarreiratspräsident sollte man sich allerdings auch für Bauten interessieren, da es auch um deren Unterhalt geht. Ebenso für die Finanzen, die man im Griff haben sollte. Und natürlich spielt auch die Einbindung der Vereine eine wichtige Rolle, vom Cäcilienverein bis zur Musikgesellschaft. Im Grunde genommen ist der Pfarreirat die Exekutive einer Pfarrei, die auch das Gros der Kirchensteuern verwaltet, nämlich 87,5 Prozent. Lediglich 12,5 Prozent gehen an die kantonale kirchliche Körperschaft.

Pohl-Henzen: Viele Pfarreivertreter in der kantonalen Versammlung sind auch in einem Pfarreirat.

Wie gross ist der zeitliche Aufwand eines solchen Amts?

Vonlanthen: Als Pfarreiratsmitglied hat man einmal monatlich Sitzungen. Als Präsident ist man stärker engagiert, ein bis zwei Mal pro Woche.

Nathalie Meyer: Für ein Pfarreiratsmitglied bedeutet es im Grunde genommen pro Woche einen halben Tag Arbeit, wobei es Zeiten gibt, wo die Arbeit intensiver ist, und andere, wo es ruhiger ist – so etwa in der Sommerzeit von Anfang Juli bis Ende August. Der Aufwand ist auch vom Ressort abhängig.

Kommt man als Pfarreirat denn auch mit dem Seel­sorgerischen in Kontakt?

Vonlanthen: Vor allem, wenn es Wechsel im seelsorgerischen Team gibt.

Pohl-Henzen: Ein Pfarreiratsmitglied nimmt jeweils auch im Seelsorgerat oder in der Pastoralgruppe Einsitz.

Schöpfer: Man kommt schon mit beiden Seiten in Kontakt, nicht nur mit der administrativen. Und schliesslich gestaltet man ja auch das Budget mit. In der Zukunft wird es zudem noch wichtiger sein, die Mittel, welche die Kirche hat, sinnvoll einzusetzen.

Pohl-Henzen: Ausserdem nimmt der örtliche Pfarrer oder jemand aus dem Seelsorgeteam ex officio auch an den Sitzungen des Pfarreirates teil. Im Grunde genommen sind aber beide Bereiche schon klar getrennt: das Verwalterische auf der einen Seite und das Seelsorgerische auf der anderen Seite.

Insgesamt scheinen die Pfarreiräte aber sehr wichtig für das Gedeihen der Kirche zu sein?

Marquard: Auf jeden Fall ist ein solches Engagement von zentraler Wichtigkeit für die Kirche vor Ort. Die Pfarreiräte tragen die Verantwortung dafür mit, dass die Kirche lebendig bleibt und ihre Aufgaben übernehmen kann. Es geht aber nicht nur darum, dass die Pfarreiräte uns Geistlichen auf die Finger schauen. Wir müssen miteinander einen guten Job erledigen.

Dieses Amt ist auch eine Chance für Frauen, sich einzubringen …

Marquard: Frauen sind für mich sowieso die wichtigsten Personen in der Kirche, welche sie vor Ort weiterbringen. Und ein Engagement in einem Pfarreirat ist für jede Frau eine Gelegenheit, sich mit ihren Fähigkeiten einzubringen. Aber auch im pastoralen Bereich sind Frauen in der katholischen Kirche längst unverzichtbar geworden.

Gibt es auch Sitzungsgelder?

Schöpfer: Ja, eine normale Sitzungsentschädigung. Aber nur aus finanziellen Motiven macht niemand bei uns mit.

Herr Vonlanthen, Sie sind seit zehn Jahren in Ihrem Amt als Pfarreiratspräsident. Was gefällt Ihnen daran besonders?

Vonlanthen: Meine Motiva­tion war immer gross. Schön ist vor allem der Kontakt mit verschiedenen Menschen. Ich habe mich stark eingesetzt für den Unterhalt unserer Kirche und die Kirchturmrenovation. Und jetzt will ich zwei neue, junge Mitglieder des Rats unterstützen und nicht im Regen stehen lassen.

Bietet ein solches Amt auch Gelegenheit, Erfahrungen für eine allfällige spätere politische Karriere zu sammeln?

Vonlanthen: Ich habe mich einmal für den Gemeinderat interessiert, habe aber als Pfarreiratspräsident genug zu tun.

Pohl-Henzen: In der Regel geht es den Menschen schon spezifisch um das Engagement für die Kirche.

Mönkehues-Lau: Natürlich ist das Amt aber auch eine Qualifikation für das Berufsleben, und es macht sich auf jedem Lebenslauf gut.

Wie wichtig ist es, junge Kandidaten zu finden?

Marquard: sehr wichtig. Es geht darum, dass möglichst drei Generationen in den Pfarreiräten vertreten sind. Die Kirche soll jung sein.

«Ein Engagement in einem Pfarreirat ist für jede Frau eine Gelegenheit, sich mit ihren Fähigkeiten einzubringen.»

Pater Pascal Marquard

Bischofsvikar

«Natürlich ist das Amt aber auch eine Qualifikation für das Berufsleben, und es macht sich auf jedem Lebenslauf gut.»

Christina Mönkehues-Lau

Informationsbeauftragte

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