Der Verein «Rettet die Voralpen» kritisiert, dass der Kanton in seinem neuen Richtplan an der Windenergie festhält. Die Umweltschützer bezichtigen den Kanton gar des vorauseilenden Gehorsams. Die Energiestrategie 2050 spreche zwar von einem jährlichen Windenergiepotenzial von 4200 Gigawattstunden, über mögliche Standorte schweige sie sich aber aus. Die Kantone seien nicht dazu verpflichtet, Windenergie zu fördern. «Die Vorstellung, dass Freiburg der drittgrösste Lieferant von Windenergie in der Schweiz werden soll, beruht nicht auf Fakten, sondern auf der Hoffnung Einzelner.» Denn in Tat und Wahrheit, so der Verein, sei der Kanton völlig ungeeignet für Windenergie.
Erstens wegen der dichten Besiedlung – eine Distanz von 700 Metern zwischen den Anlagen und den nächsten Wohnhäusern könne kaum irgendwo eingehalten werden. Es sei denn, es fänden einschneidende Eingriffe in Waldgebiete statt.
Zweitens würden die Tausend Kubikmeter grossen Betonsockel der Windräder bleibende Narben in der Natur hinterlassen. Drittens verenge sich gemäss der Vogelwarte Sempach die Zugvogelroute über der Region Freiburg mit einem Trichtereffekt, was zu einer besonderen Vogeldichte im Kanton führe. Und viertens hätten Messungen vor Ort ergeben, dass die Modellberechnungen des Windatlas Schweiz nicht mit der Realität übereinstimmten. «Auf der Höhe der Rotornabe auf hundert Metern sind die Werte 15 Prozent tiefer als im Atlas angegeben», schreibt der Verein «Rettet die Voralpen». Als besonders erstaunlich erachten die Umweltschützer die Tatsache, dass der Kanton am Standort Schwyberg festhält. Dies, obwohl sich das Bundesgericht zum Projekt negativ geäussert hat. Aber auch die anderen, nicht voralpinen Standorte im Kanton würden zulasten eines guten Landschaftsschutzes gehen, nicht rentieren und keinen Beitrag zur Energieversorgungssicherheit leisten.