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Ein Kunstkrimi

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

2014 war ein Glücksjahr für das Berner Kunstmuseum. Der Deutsche Cornelius Gurlitt hinterliess ihm testamentarisch nicht nur ein beträchtliches Vermögen, sondern auch seine umfangreiche Bildersammlung mit 1500 Werken von bekannten und bedeutenden Künstlern.

Das Medienecho war riesig, denn es handelte sich um eine Sammlung von fragwürdiger Herkunft. Im Dritten Reich galten die meisten dieser Bilder als «entartete» Kunst, sie wurden deshalb von den Nazis willkürlich konfisziert. Somit entpuppte sich das Geschenk an Bern als ein äusserst problematisches Erbe: Über ihm lastete der Verdacht, dass es sich um Raubkunst handelt, da schon Gurlitts Grossvater damit gehandelt hatte. Das Kunstmuseum konnte deshalb die grosszügige Schenkung erst antreten, als sie von Experten geprüft worden war. Deutsche Gerichte hatten zwar einzelne umstrittene Bilder zurückbehalten, der grösste Teil wurde aber schlussendlich freigegeben.

Der vermeintliche Nazi-­Schatz entpuppte sich als wenig brisant und konnte nach langer Abklärung in die Schweiz überführt werden. Die Schweiz agierte zwar während der Nazi-Zeit als Drehscheibe für den Kunsthandel, aber weshalb wählte Gurlitt Bern? Dazu gibt es keine genaue Antwort, nur Spekulationen zum Beziehungsgeflecht im Kunsthandel. Das reich bebilderte, mit Grafiken, ausführlichen Anmerkungen und Personenverzeichnis versehene Werk «Der Gurlitt-Komplex» zeigt Hintergründe zur Familie Gurlitt und ihrer Beziehung zur Kunst auf. Die Autoren beschäftigen sich besonders mit den geschichtlichen Hintergründen zum Kunstraub im Zweiten Weltkrieg. Ausserdem gehen sie minutiös auf den aktuellen Sachverhalt rund um dieses spektakuläre Kunstvermächtnis ein und legen den Fall verständlich und kompetent dar.

Oliver Meier, Michael Feller, Stefanie Christ: «Der Gurlitt-Komplex – Bern und die Raubkunst»; Zürich: 2017 Chronos. 375 S. Weitere Infos: www.gurlitt.ch

Ausstellung «Bestandsaufnahme Gurlitt» im Kunstmuseum Bern: bis 4. März. Weitere Ausstellungen zum Thema folgen.

Infos: www.kunstmuseumbern.ch

Giovanna Riolo ist freie Rezensentin.

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