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«Wir Gärtner sind schon etwas gaga»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Dass Nicole Häfliger eine grosse Naturfreundin ist, kann der Leser jeder einzelnen Zeile von «Grüntöne» entnehmen. Auf liebevolle Art und Weise plaudert die Gartenfachfrau aus Cordast in ihrem soeben erschienenen Buch nicht aus dem Nähkästchen, sondern sozusagen aus dem Komposthaufen. Ihre Geschichten sind in überschaubare Kapitel aufgeteilt, die sich in «Sieben Laster und ein Schnegel» – so der Untertitel des Buchs – aufgeteilt hat. Wer den Gartenratgeber von Nicole Häfliger in den FN regelmässig verfolgt oder ihren Blog www.gruentoene.ch liest, der kennt den locker-poetischen Schreibstil bereits, der ihre Texte auszeichnet.

Botanisch korrekt

Die Autorin beziehungsweise ihr grünes Alter Ego «Nick» erzählt auf sehr persönliche Art von blumigen Höhepunkten und floralen Rückschlägen – immer mit einem Augenzwinkern, aber auch immer gartentechnisch korrekt. Für den Laien, sprich den Nicht-Gartenbesitzer, mag es ab und an nicht einfach sein, in und zwischen den Zeilen botanisch alles korrekt zu verstehen. Ein Wörterbuch im Anhang hilft aber, diese Wissenslücken zu schliessen, so dass es keine begrifflichen Hindernisse gibt, in Nicks Gartenwelt einzutauchen. Zumal sich die Geschichten, die Nicole Häfliger zu Papier gebracht hat, praktisch eins zu eins auf andere Lebensbereiche übertragen lassen: Die Autorin macht beim Erzählen immer wieder kleine Umwege, erzählt Episoden aus ihrem Leben und bettet diese mit philosophisch angehauchten Überlegungen in das eigentliche Gartenthema ein. Sie beschreibt etwa, wie sie aus Fehlern lernt, zarte Pflänzchen mit beschwichtigenden Worten zum Wachsen ermuntert, wie sie mit Erledigungsblockaden – etwa beim Ausstechen von Löwenzahnpflanzen auf dem Wiesenrasen – umgeht und was passieren muss, damit für kurze Zeit Ordnung in ihrem Gartenhaus herrscht.

Vorzeigbarer Garten

Witzig zum Beispiel ist ihre Beschreibung der Panikanfälle der stolzen Gartenbesitzerin vor einem angekündigtem Besuch, weil natürlich genau zum Zeitpunkt des Besuchs – und eigentlich auch zu allen anderen Zeitpunkten – immer gerade etwas im Garten nicht oder noch nicht fertig ist, soeben verwelkt oder nicht am Blühen ist. Und wie perplex Nick dann reagiert, wenn das Auge der Besucher auf irgendeine profane Pflanze wie die Buchshecke fällt statt all die eigentlichen gärtnerischen Höhenflüge gebührend zu würdigen. «Wir Gärtner sind halt schon reichlich seltsam, um nicht zu sagen, gaga», lautet da die Selbsterkenntnis.

Dazu passt auch das Kapitel «Murmel», das nichts weniger als ein enthusiastischer Lobgesang auf einen der Komposthaufen im Garten ist. Als geradezu meditatives Erlebnis beschreibt die Autorin die Arbeit, das Kompostgut zu sieben. Und windet dabei so ganz nebenbei ihren Hühnern ein Kränzchen.

Um ein Gefühl, das jeder Gartenbesitzer schon mal verspürt hat, geht es in «Vergleichungen»: Was, wenn die Tomaten in Nachbarsgarten besser gedeihen als im eigenen, was, wenn der eigene Vater einen grüneren Daumen im Umgang mit dem Basilikum hat? Und ebenfalls gut nachvollziehbar ihr Kampf gegen die alles vernichtenden Schnecken und die anhaltende Euphorie, diese Schlacht – zumindest vorerst – gewonnen zu haben.

Nicole Häfliger: «Grüntöne. Sieben Laster und ein Schnegel», Spriessbürger Verlag, Hinterforst, 2017, 176 S. Erhältlich auf www.spriessbuergerverlag.ch, www.gruentoene.ch und überall im Buchhandel.

Zur Person

Leidenschaft für Garten und Sprache

Nicole Häfliger, geboren 1972, war nach dem Studium der Germanistik und Anglistik 15 Jahre als Gymnasiallehrerin tätig. Seit 2012 verbindet sie ihre Leidenschaft für Sprache mit der fürs Gärtnern. Sie arbeitet freiberuflich als Autorin, Korrektorin, Übersetzerin und in der Gartenberatung und -planung. Sie ist verheiratet und lebt in Cordast.

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