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Fragwürdiger Gerichtsentscheid

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«Wer wolle, könne während den Schulferien wirklich Ferien machen und während der Unterrichtszeit umso mehr arbeiten», wird im FN-Artikel das Gericht zitiert. Tatsächlich sagt das Gericht, dass keine Ferien wegen Mutterschaftsurlaub verloren gehen. Diese seien in der unterrichtsfreien Zeit vor- oder nachzuholen, jedoch nicht in der Unterrichtszeit. Das Gericht sagt in seinem Entscheid auch, dass es ein politischer Entscheid ist. Politisch? Ja, es geht um Geld. Der Grundgedanke, dass Unterricht nicht ausfallen darf, ist durchaus richtig. Dass deshalb Lehrpersonen bei Krankheit, Unfall, Militärdienst oder Mutterschaftsurlaub während der Schulferien ihre verlorenen Ferien nicht in den Unterrichtswochen nachholen dürfen (Verweigerung des Aufschubs), weil ein normaler Schulbetrieb das nicht zulasse, ist Tünche. Stellvertretungen sind möglich und werden auch eingesetzt, wenn eine Lehrperson während der Unterrichtszeit abwesend ist. Aber in der Regel entstehen dabei Stellvertretungskosten. Der LDF, Lehrerinnen und Lehrerverein Deutschfreiburg, schätzt, dass der Staat nur wegen der Verweigerung des Ferienaufschubs im Mutterschaftsurlaub rund 1,5 Millionen einspart, genauer einnimmt. Er lässt sich diese Zeit von der Versicherung auszahlen, spart aber Stellvertretung oder besagte Kompensation von Überzeit ein, weil Schulferien gleich Mutterschaftsurlaub sind.

Wenn während der Unterrichtswochen mehr gearbeitet werden kann, damit die Schulferien auch Ferien sind, dann spricht das Gericht von Überzeit, die kompensiert werden kann. Unterrichtsfreie Zeit ist zu einem grossen Teil Kompensationszeit, zu einem anderen muss sie für Weiterbildung, Vorbereitung, ausserordentlichen Tätigkeiten (Rekognoszieren, Materialbeschaffung) da sein. Wenn das Gericht sagt, dass keine Ferienansprüche mit dem Verschieben in die unterrichtsfreie Zeit verloren gehen, dann streicht es im Gegenzug diese Zeit – wegen Mutterschaftsurlaub, Krankheit, Unfall oder Dienst!

Es ist nicht verwunderlich, dass eine von drei Lehrpersonen durch Burnout gefährdet ist. Und in den nächsten zwei Jahren kommt ein akuter Lehrerinnen- und Lehrermangel auf Freiburg zu. Sind solche Rahmenbedingungen für eine gute Schule förderlich?

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