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Als Goethe im Regen nach Murten kam

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«Wir kamen tüchtig im Regen nach Murten ritten aufs Beinhaus und ich nahm ein Stükgen Hinterschädel von den Burgundern mit, in Murten assen wir zu Mittag und lassen aus einem treflich geschriebenen Buche die Geschichte der Murten Schlacht.» Mit diesen Worten beschrieb Johann Wolfgang von Goethe in einem Brief an Charlotte von Stein seinen kurzen Aufenthalt in Murten. Er besuchte das Städtchen am 7. Oktober 1779 auf einer seiner drei Reisen durch die Schweiz. Der deutsche Dichter befand sich dabei in guter Gesellschaft: Das Beinhaus der Burgunder in Murten war im 18. Jahrhundert ein beliebtes Ziel von Reisenden aus dem In- und Ausland.

Das zeigt sich auch in der Anthologie «Fribourg vu par les écrivains», welche die Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg und die Editions de l’Aire soeben veröffentlicht haben. Es handelt sich um die stark erweiterte Neuauflage eines Buches aus dem Jahr 2001. Die Publikation vereint rund 100 Texte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, in denen Schriftstellerinnen und Schriftsteller die Stadt und den Kanton Freiburg beschreiben. Hinter dem Projekt stehen Michel Dousse und Claudio Fedrigo, zwei Mitarbeiter der Bibliothek. Dousse hat die Texte zusammengetragen und eine Einführung, eine Bibliografie und Kurzbiografien verfasst. Fedrigo, verantwortlich für die ikonografischen Sammlungen der Kantonsbibliothek, war für Layout und Illustrationen zuständig. Dabei stellt der Historiker auch sein Talent als Karikaturist unter Beweis: Von jedem Schriftsteller hat er ein liebevolles Porträt gezeichnet.

Brücken und das Bolz

Eine Auswahl der Texte und Zeichnungen zeigt die Bibliothek ab heute in der Ausstellung «Freiburg belletristisch». Michel Dousse hat dafür zwanzig Themen definiert, die in den Texten häufig vorkommen: die Murtenschlacht zum Beispiel, die Magdalena-Einsiedelei in Düdingen, die Hängebrücken in der Stadt Freiburg, die Zweisprachigkeit, das Bolz oder das Funiculaire. Zu jedem Thema gibt es eine Schautafel mit einem Einführungstext, den Schriftsteller-Zitaten, den Zeichnungen von Claudio Fedrigo und weiteren Illustrationen. Zudem werden in Vitrinen fünf Schriftsteller näher vorgestellt: Alexandre Dumas, Charles-Albert Cingria, Jacques Chessex, Niklaus Meienberg und Michel Butor.

«Das Buch und die Ausstellung sollen bekannte und besonders schöne Texte über Freiburg für das breite Publikum zugänglich machen», sagte Michel Dousse am Mittwoch vor den Medien. Rund 80 Texte sind auf Französisch verfasst, ein Dutzend auf Deutsch. Diese sind, ebenso wie einige italienische und englische Texte, in der Originalsprache abgedruckt. Vereinzelte Texte aus anderen Sprachregionen finden sich im Buch in französischer Übersetzung. Das Buch ist chronologisch geordnet. Etwa die Hälfte der Texte stammt aus dem 20. Jahrhundert, gut dreissig aus dem 18. und 19. Jahrhundert, der Rest aus dem 21. Jahrhundert. «Wir haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit», betonte Dousse. «Das Ziel war eine systematische und repräsentative Auswahl.»

Ausstellungvom 16. Oktober bis zum 27. Februar in der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg. Öffentliche Vernissage heute Donnerstag um 18.30 Uhr.

Publikationen

Zwei Bücher zur Ausstellung

Gleichzeitig mit der Anthologie «Fribourg vu par les écrivains», die der Ausstellung «Freiburg belletristisch» zugrunde liegt, veröffentlicht die Kantons- und Universitätsbibliothek das Büchlein «Alexandre Dumas à Fribourg», ebenfalls von Michel Dousse (auf Französisch). Darin geht es um die Texte, die Dumas im Rahmen seiner Schweiz-Reise im Jahr 1832 über Freiburg verfasst hat. Beide Publikationen sind direkt in der Bibliothek oder online via www.fr.ch/bcuf zu beziehen. Die Anthologie kostet 39 Franken, das Dumas-Büchlein 18 Franken.cs

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