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Auf Tour mit «Monsieur Jazz Parade»

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«Wenn Sie mir heute Abend folgen wollen, müssen Sie Turnschuhe anziehen, denn ich bin schnell», sagt Jean-Claude Henguely, Gründer und seit 25 Jahren Organisator der Jazz Parade, zur Begrüssung. Bevor sich die FN jedoch einen Abend lang an die Fersen des stadtbekannten Veranstalters des Festivals auf dem Georges-Python-Platz in Freiburg heften können, meint er: «Ich muss mich noch umziehen.» Daraufhin verschwindet er in der Menge und kehrt erst nach einer guten halben Stunde zum Eingang zurück–in blauem Hemd und beigefarbener Hose.

Schöne Momente bleiben

«Die Jazz Parade ist mein Kind», sagt Jean-Claude Henguely. Die Vorbereitung sei sehr motivierend, während des Festivals schütte er viel Adrenalin aus. «Natürlich gibt es auch schlechte Momente, aber was in Erinnerung bleibt, sind die schönen Erlebnisse», so Henguely.

Sicherlich nicht zu den guten Momenten gehört die momentane Ungewissheit, was die Zukunft der Jazz Parade anbelangt. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt Freiburgeinen Ideenwettbewerb fürein neues Sommerfestival im Stadtzentrum lanciert. Die Jury bestimmte das Festival «Les Georges» zum Sieger, der definitive Entscheid durch den Freiburger Gemeinderat steht jedoch noch aus (die FN berichteten).

«Als ob wir da wären»

«Warum sagen Sie, dass die Jazz Parade vielleicht nicht stattfindet? Sie könnten genau so gut sagen, dass sie vielleicht stattfindet», meint Henguely mit einem strengen Blick. Und: «Ich plane, als ob wir nächstes Jahr da wären.» Trotz dieser Zuversicht wird seine Stimme lauter, sobald er auf den Sommer 2014 zu sprechen kommt, die Gesten heftiger. Es sei doch nicht normal, dass die Stadt ihn nun loswerden wolle, sagt er und verteidigt sein Festival: «Ich denke nicht, dass wir die Jazz Parade ändern müssen, es kann doch nicht immer nur Veranstaltungen für die Intellektuellen geben, für die Sozialisten und die Kaviar-Linken.»

Englisch und Französisch

So bedrohlich der Vater der Jazz Parade bei solchen Äusserungen wirken kann, so charmant und freundlich wird er, wenn es um seine Künstler geht. «Ich muss Ihnen die Sängerin vorstellen», sagt er und geht zielstrebig auf die Container zu, welche sich hinter dem «New Orléans Café» befinden. Halb auf Englisch, halb auf Französisch erklärt er Rebecca Grant, die sich auf ihren Auftritt am Abend vorbereitet, dieFreiburger Zweisprachigkeit,lässt ab und zu einen Witz oder ein Kompliment einfliessen.

Ebenso begeistert ist er, wenn es um die Jive Aces geht, die soeben auf der Zeltbühne ihren Mix aus Swing und Jive spielen. «Die habe ich in London gefunden», erklärt er stolz–im nächsten Moment steht er mitten zwischen denvon Zuschauern besetztenBänken und beäugt kritisch einen Scheinwerfer, der ausgefallen ist.

«Ich bin entbehrlich»

Normalerweise stehe er während der Jazz Parade um 6.30 auf und gehe um 3 Uhr nachtszu Bett, sagt Jean-ClaudeHenguely. «Wenn es regnet, gehe ich aber manchmal auch früher nach Hause.» Dies sei kein Problem, betont er. «Jetzt läuft alles, ich bin entbehrlich.» Doch wenn er am Festival ist, hat er keine ruhige Minute. Er beantwortet Fragen seiner Helfer, packt an, wo Not am Mann ist, gibt den Technikern Anweisungen, stellt die Künstler seinen Bekannten vor, lädt Freunde auf einen Drink oder ein Bier ein und gibt Auskunft zum Programm. Plötzlich verschwindet er und taucht erst nach einigen Minuten–das Handy am Ohr–wieder auf.

Finanzprobleme bei Regen

Bis jetzt sei die Jazz Parade sehr gut verlaufen, sagt Jean-Claude Henguely. «Solange es nicht regnet, sind wir im Budget.» Da der Schweizer Sommer jedoch oftmals nass ist, hat die Jazz Parade auch immer wieder mit finanziellen Problemen zu kämpfen. «Es stimmt, wir hatten manchmal Probleme mit der Bezahlung», räumt Jean-Claude Henguely ein. Er versuche zwar immer–teilweise sogar mit seinem eigenen Geld–das Personal zu bezahlen, sagt jedoch: «Wenn wir kein Geld haben, haben wir keines.» Dann könne er auch keine Löhne ausbezahlen. Trotzdem will Jean-ClaudeHenguely weitermachen, seies auf dem Python-Platz oder an einem anderen Ort. «Ich weiss, dass mich einige Leutenicht mögen», sagt er, istaber überzeugt: «Viele werden uns folgen.»

«Ich weiss, dass mich einige Leute nicht mögen.»

Jean-Claude Henguely

Gründer und Organisator der Jazz Parade

Mitorganisator Max Jendly und Jean-Claude Henguely tauschen sich hinter der Bühne aus.Jean-Claude Henguely erklärt der Sängerin Rebecca Grant die Geografie Freiburgs.

Zum Programm

Nicht nur Jazz auf dem Python-Platz

Noch bis am Samstag dauert die Jazz Parade auf dem Georges-Python-Platz in Freiburg. Während heute Abend die drei Jazzmusiker Scott Hamilton, Dusko Gojkovic und Max Jendly der Jazz Parade alle Ehre machen, erwarten die Zuschauer morgen mit der kubanischen Gruppe Septeto Santiaguero kraftvolle Stimmen und spektakuläre Choreografien. An beiden Abenden spielen die englische Band The Jive Aces und die britische Schauspielerin und Sängerin Rebecca Grant. Am Freitag kommt mit Nina Hagen eine deutsche Legende nach Freiburg. Den Abschluss der 25. Jazz Parade bildet am Samstag ein bekanntes Gesicht: Der Freiburger Musiker Gustav.rb

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