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Der Schulbus und die Zweisprachigkeit

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Die Freie Öffentliche Schule Freiburg ermöglicht gelebte Zweisprachigkeit: Rund 200 deutschsprachige Kinder aus französischsprachigen Gemeinden rund um Freiburg besuchen sie. Wer in Givisiez, Granges-Paccot, Villars-sur-Glâne, Marly, Matran, Corminboeuf oder Pierrafortscha wohnt, kann seine Kinder in die Freie Öffentliche Schule schicken–unter der Bedingung, dass ein Elternteil deutschsprachig ist. Eine Konvention aus dem Jahr 2001 regelt die Beziehung zwischen Schule und Gemeinden. Sie hält etwa fest, dass die Eltern für den Transport der Kinder verantwortlich sind (siehe Kasten).

Bisher ist die Stiftung der Freien Öffentlichen Schule mehrheitlich für den Transport aufgekommen: Sie organisiert einen Schulbus, der die Kinder in Granges-Paccot, Corminboeuf, Matran und Villars-sur-Glâne abholt. Rund 40 Kinder profitieren davon. Dieses Angebot gibt es aber nur noch in diesem Schuljahr, denn der Stiftung wird es zu teuer.

Das bedauert Pascal Aebischer aus Villars-sur-Glâne, dessen Kinder die Freie Öffentliche Schule besuchen und der sich per Leserbrief an die FN wandte. «Der Schulbus ist nur ein Problem von vielen», sagt er. Die Zweisprachigkeit werde von Freiburg betont, aber tatsächlich kaum unterstützt. Die Einschulung in die deutschsprachige Schule werde in den französischsprachigen Gemeinden lediglich geduldet. «Die Agglomeration baut zwar Brücken über die Sprachgrenze, aber nur solche aus Beton.»

 90 000 Franken pro Jahr

Der Schulbus wurde in den letzten drei Jahren teurer, er kostete die Stiftung 90 000 Franken pro Jahr. «Früher hatten wir einen alten Bus, den wir geschenkt bekommen hatten, und einen Rentner als Chauffeur», sagt Monique Antiglio, Stiftungsratspräsidentin und Präsidentin der Schulkommission. Mit den neuen Gesetzen genügte beides den Ansprüchen nicht mehr, die Stiftung beauftragte ein professionelles Transportunternehmen. «Aber wir können nicht so viel Geld für den Transport aufwenden. Denn Stiftungszweck ist die Unterstützung von Erziehung und Bildung.»

Auch Antiglio wünscht sich, dass die Gemeinden zumindest einen Teil der Transportkosten übernehmen. «Selbst wenn das in der Konvention nicht so vorgesehen ist», sagt sie. Monique Antiglio befürchtet, dass ohne Schulbus weniger Eltern ihre Kinder in der Freien Öffentlichen Schule einschulen. «Gewisse Gemeinden übernehmen nicht das ganze Schulgeld. Bei mehreren Kindern und mit zusätzlichen Transportkosten werden sich das nicht mehr alle leisten können.» Ähnlich sieht es Nicolas Schmidt aus Villars-sur-Glâne, der als Vertreter der Eltern in der Schulkommission sitzt. «Für die Eltern ist es eine einschneidende Massnahme.» Die Befürchtung teilt auch Schulleiter Daniel Lutz. «Die Schule ist daran interessiert, dass der Transport gut funktioniert, deswegen haben wir ihn bisher organisiert. Die Finanzierung liegt aber in Verantwortung der Eltern.» Er macht den Gemeinden deshalb keinen Vorwurf, findet jedoch, dass Unterstützung nötig wäre–«auch vom Kanton». Dieser betone schliesslich immer, dass er die Zweisprachigkeit fördern wolle.

«Mit etwas Willen»

Gemäss Nicolas Schmidt haben viele Eltern das Gefühl, die Schule werde von den Gemeinden kaum unterstützt. «Das ist schade, denn der Kanton und die Gemeinden sollten die Schule als Chance sehen», sagt er. Dennoch gibt er sich zuversichtlich: Bisher war der Schulbus da, jetzt werde man sehen, wie die Gemeinden auf die neue Situation reagierten. Es gebe viele Lösungsansätze. Denkbar sei eine Vereinbarung über die Agglomeration Freiburg mit den TPF. «Mit etwas Willen wird es gehen.»

Gemeinden: Zurückhaltung bei Schultransport

F ür die Finanzierung des Schultransports zur Frei en Öffentlichen Schule sind eigentlich die Eltern zuständig. In den Gemeinden ist dies jedoch unterschiedlich geregelt: Marly organisiert einen Transport für die gut 70 Kinder, welche die FOS besuchen. Die Gemeinde hat eine Vereinbarung mit den TPF getroffen. «Das kostet uns etwa 6000 bis 8000 Franken pro Jahr», sagt Gemeinderätin Françoise Savary. In Villars-sur-Glâne bezahlt die Gemeinde das Schulgeld. Kinder, die gewisse Kriterien erfüllen – zum Beispiel weiter als drei Kilometer von der Schule entfernt wohnen – meldet die Gemeinde gemäss Gemeinderätin Caroline Dénervaud der Erziehungsdirektion. So wird ein Teil der Transportkosten übernommen, jedoch nur, wenn die Kinder den öffentlichen Verkehr benutzen.

Gilles de Reyff, Gemeinderat in Givisiez, vertritt Givisiez und Granges-Paccot in der Schulkommission der Freien Öffentlichen Schule. «Wir werden den Transport diskutieren», sagt er. Das sei aber kompliziert, denn die einzelnen Gemeinden hätten unterschiedliche Meinungen. Das zeige sich auch daran, dass gewisse Gemeinden das Schulgeld für die Freie Öffentliche Schule auf die Eltern überwälzten. mir

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