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Kompromisse auf beiden Seiten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Knapp zwanzig Mitarbeiter des Isolierplattenherstellers Pavatex verliessen nach ihrer Schicht am vergangenen Freitag zum letzten Mal das Werk in Freiburg: Die Rohplattenproduktion ist definitiv eingestellt. Auch die Endfertigung wird bis Jahresende auslaufen, alle 47 Kündigungen sind ausgesprochen. «Die Angestellten verlieren ihre Stelle, die Situation bleibt schwierig für sie», sagte Unia-Regionalsekretär Armand Jaquier gestern den FN. Doch zumindest eine positive Botschaft hatten die Gewerkschaft Unia, die Pavatex-Direktion und die kantonale Volkswirtschaftsdirektion gestern verkünden können: Die seit einer guten Woche unter der Aufsicht des Kantons geführten Gespräche zwischen Direktion, Personalvertretung und Gewerkschaft haben einen Abschluss gefunden. Die Begleitmassnahmen für das betroffene Personal haben sich nun konkretisiert; die Parteien sind sich einig geworden.

Details bleiben zu regeln

«Wir sind überzeugt, dass die Firma noch einen grösseren Effort hätte machen können», sagte Jaquier, zeigte sich aber zufrieden mit dem Resultat, «das die Arbeiter mit dem Mut und der Entschlossenheit, die sie mit ihrem Streik zeigten, erreicht haben». Konkret habe es Verbesserungen bei der finanziellen Entschädigung gegeben. Zudem hätten Gewerkschaft und Personalvertreter erwirken können, dass ein Teil des Hilfsfonds, der einst innerbetrieblich zur gegenseitigen Unterstützung gebildet worden war, der Belegschaft zurückgegeben werde. Fragen zur genauen Aufteilung der Gelder oder zu Frühpensionierungen blieben noch zu regeln, «aber die Schienen sind gelegt».

Dies bestätigte auch Martin Tobler, Direktor Marketing und Entwicklung bei Pavatex. Er zeigte sich jedoch erstaunt über die nun gefundene Lösung. «Wir sind überrascht, dass das Personal offenbar lieber Geldauszahlungen will als professionelle Hilfe bei der Jobsuche. Wir waren der Meinung, eine entsprechende Hilfe sei nachhaltiger», so Tobler. Auf Wunsch des betroffenen Personals habe die Direktion jedoch eingewilligt, auf das Jobcenter zu verzichten. Der bereits für Härtefälle vorgesehene Betrag wird nun um die Summe, welche die Direktion in die Hilfe bei der Jobsuche investiert hätte, erhöht. Wie hoch diese Summe ist, wollte Tobler nicht sagen. Klar ist jedoch: Nicht alle Mitarbeiter werden von den Geldern profitieren. Für alle Arbeiter gilt eine dreimonatige Kündigungsfrist, während der sie weiterhin ihren Lohn erhalten und eine neue Stelle suchen können. Eine finanzielle Hilfestellung erhalten nur jene Personen, die bis Ende März noch keine Stelle gefunden haben. «Je weniger dies sind, umso höher fallen die Beträge für die Einzelnen aus», so Tobler. Vier Betroffene werden voraussichtlich bei Pavatex bleiben, jedoch in einer anderen Funktion.

Keine Begeisterung

Froh über die gefundene Lösung zeigte sich Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen. «Die Gespräche waren konstruktiv, aber nicht einfach.» So habe es lange Diskussionen gebraucht, bis sich die beiden Parteien über die Konkretisierung der von der Geschäftsleitung vorgeschlagenen Begleitmassnahmen verständigen konnten. Deshalb sei klar, dass sich die Begeisterung auf beiden Seiten in Grenzen halte. «Beide Parteien mussten Kompromisse eingehen. Aber ich bin froh, dass die Begleitmassnahmen nun klar sind und das Personal definitiv auf Unterstützung zählen kann.» Das Wichtigste sei es aber, dass die Betroffenen schnell wieder einen Job fänden und in den Arbeitsmarkt integriert würden. Das Amt für den Arbeitsmarkt werde nun das ihr Mögliche tun, um das Personal dabei zu unterstützen. Die Instrumente des Amts seien aber beschränkt, so Vonlanthen. Deshalb werde er beim Bund, beim Staatssekretariat für Wirtschaft, einen Antrag für Sondermassnahmen stellen, um den betroffenen Arbeitern eine zusätzliche Unterstützung bei der Vorbereitung der Bewerbungsdossiers sowie für Weiterbildungen zu bieten.

Chronologie

Direktion lenkte nach Streik teilweise ein

Im Oktober gab die Direktion des Isolierplattenherstellers bekannt, dass er den Produktionsstandort Freiburg schliessen will; davon betroffen sind 47 Personen. Da die Direktion nicht mit den Gewerkschaften, sondern nur mit der Personalvertretung verhandeln wollte, traten die Arbeiter im November in den Streik. Auf die Vermittlung von Staatsrat Beat Vonlanthen hin erklärte sich die Pavatex-Direktion zu Gesprächen mit dem Personal im Beisein von Vertretern der Unia bereit. Gestern einigten sich die beiden Parteien.rb

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