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Puzzle-Albtraum

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit dem Puzzeln ist es wie mit dem Chipsessen – hat man erst einmal damit angefangen, kann man nicht mehr aufhören. Mir geht es jedenfalls so. Leider. Denn vor kurzem bekam unsere Tochter ein Puzzle geschenkt. Eines mit 1000 Teilen. 1000 Teile, das sind 100 Mal zwei Kinderhände mit allen Fingern in die Luft gestreckt. Also schlicht zu viel für eine Fünfjährige. Ganz zu schweigen vom Motiv: ein gezeichneter Weinberg mit Menschen in unterschiedlichen Stadien der Trunkenheit und der textilen Entblätterung.

Aber meine Tochter wollte es unbedingt zusammensetzen. Sie leerte die 1000 Teile auf den Esstisch und begann tapfer, die Randteile auszusortieren. Nach einer Viertelstunde hatte sie genug, nach drei Stunden hatten meine Frau und ich den Rand fertig. 48 mal 68 Zentimeter. Daneben 874 Puzzleteile auf einem ungeordneten Haufen.

«Wieso tun wir uns das an?», fragte ich meine Frau Stunden später. «Wir puzzeln nicht gerne, das Puzzle ist nicht mal schön. Und trotzdem verblöden wir unsere Zeit damit. Apropos, ist das nicht die Nase des Schweins im Weinfass?»

«Mit Puzzles ist es wie mit Chips», begann meine Frau und setzte das Teil ein.

«Nein, im Ernst jetzt. Und hast du die linke Po-Backe des Nackedeis gesehen?»

«Es ist ein innerer Zwang. Wir müssen zu Ende zu bringen, was wir begonnen haben.»

 «So wie Gottéron. Haben die Saison zu Ende gespielt, obwohl es hoffnungslos war. Und frustrierend anzusehen.»

Wir puzzelten weiter.

«Dieser Traktor treibt mich noch in den Wahnsinn.»–«Und erst die beschwipste Blaskapelle.»

«Ich glaube, es geht vielen Menschen so. Die stecken irgendwo fest. Im falschen Job, der falschen Beziehung. Nichts passt zusammen. Aber alle wursteln weiter.»

«Weil sie schon so viel investiert haben. Wenn sie aufgeben, war alles umsonst.»

«Darum puzzeln wir auch weiter. Dabei wäre es viel befreiender, reinen Tisch zu machen. Zuzugeben, dass man nicht weiterkommt–und was anderes machen.»

«Ist das die Jogging-Hose?»

«Der pissende Hund.»

«Vielleicht ist das ganze Leben ein Puzzle. 1000 Erinnerungen, Momente, Erlebnisse. Man versucht, es zu einem stimmigen Ganzen zusammenzusetzen, aber man kriegts nicht auf die Reihe.»

«Eigentlich ist Puzzeln ganz schön deprimierend, wenn man darüber nachdenkt.»

«Wir sollten es fertig machen, bevor es uns fertigmacht.»

 Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Unsere Tochter fegte mit ihrem Plüschpanda das Puzzle vom Tisch. Statt Schimpfis gabs erleichterte Gesichter. Endlich Tabula rasa. Zur Feier des Tages öffneten wir eine Familienpackung Chips. Eine Tausender-Tüte. Und wissen Sie was? Wir waren im Nu fertig damit.

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