Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Starker Franken bedroht 50 Polytype-Stellen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Es ist möglich, sogar wahrscheinlich, dass wir in den kommenden Monaten bis zu 50 Stellen streichen müssen.» Dies sagt François Butty, Personalchef der Wifag-Polytype-Gruppe. Er bestätigt einen erneuten Stellenabbau beim Freiburger Hersteller von Drucksystemen und Maschinen für die Verpackungsindustrie (siehe Kasten). Damit werde die Zahl der Arbeitsplätze voraussichtlich auf knapp 300 sinken. «Der Abbau ist aber nicht gleichzusetzen mit 50 Kündigungen», betont Butty. Denn der wesentliche Teil solle durch natürliche Abgänge, namentlich Stellenwechsel, Frühpensionierungen und Pensionierungen, erfolgen. Reichen werde dies aber nicht, sagt Butty. «Einige Kündigungen sind unumgänglich.» Diese Woche hat die Geschäftsleitung die Angestellten über die aktuelle Situation informiert, einige Kündigungen seien bereits ausgesprochen worden. «Einige Briefe liegen noch auf meinem Pult», so der Personalchef. Zahlen nennt er aber keine. «Wir sind mitten im Prozess. Die Situation ändert sich von einem Tag auf den anderen.»

Starker Franken ist schuld

Grund für die erneute Hiobsbotschaft ist der starke Franken. «Anfangs Jahr war unser Auftragsheft noch sehr gut gefüllt.» Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses, welche die Schweizerische Nationalbank im Januar beschlossen hat, habe das Exportunternehmen aber in allen Einheiten stark getroffen. Der Stellenabbau erfolge dementsprechend in allen Bereichen. «Manche unserer Abnehmer können nicht verstehen, warum Produkte nun 25 Prozent teurer sind als letztes Jahr.» Er habe gedacht, die Firma habe zwei schwierige Jahre überstanden, und er sei optimistisch in dieses Jahr gestartet, sagt Butty. «Die Ernüchterung folgte aber sehr bald.» Trotz des schwierigen Umfelds glaube er aber nicht, dass die Tage von Wifag-Polytype gezählt sind. «Wir haben noch Kunden und für einige Technologien sind wir die einzigen Produzenten.» Jedoch gelte es, die Struktur den Bedürfnissen anzupassen.

 Kanton prüft Massnahmen

Er habe diese Massnahmen mit Besorgnis zur Kenntnis genommen, sagt Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen (CVP) auf Anfrage. «Der starke Franken geht auch an Freiburg nicht ohne Weiteres vorbei.» Demnächst werde sich deshalb die Delegation für Wirtschafts- und Finanzfragen, in der neben Vonlanthen auch die Staatsräte Maurice Ropraz (FDP) und Georges Godel (CVP) sitzen, mit Vertretern der Arbeitgeberorganisationen treffen. «Wir müssen prüfen, ob konkrete Massnahmen nötig sind.» So sei etwa denkbar, die Rahmenbedingungen für Unternehmen attraktiver zu machen sowie Verbesserungen im Beschaffungswesen und bei der administrativen Belastung zu tätigen. Auch im Bereich der Innovation und der Investitionen sei eine stärkere Unterstützung durch den Kanton denkbar. «Eine Firma muss gerade auch bei einer Krise weiterhin investieren, um ihre Zukunft zu sichern.» Der Kanton könnte diesbezüglich mit Bürgschaften helfen.

Noch nicht über den Stellenabbau informiert war die Gewerkschaft Unia. «Wir dachten, Polytype befinde sich nun in einer relativ stabilen Situation. Die erneuten Massnahmen kommen überraschend und geben Anlass zur Sorge», sagt Generalsekretär Armand Jaquier den FN.

Chronologie

Immer wieder Stellen abgebaut

In den 1990er-Jahren war die Wifag-Polytype-Gruppe mit Sitz in Freiburg ein Unternehmen mit 600 Angestellten. Globalisierung und ein schlechtes Börsenjahr führten aber 2001 zu einem Abbau von 60 Stellen bei der Polytype AG. Die Polytype Converting, spezialisiert auf Grossanlagen, sah ihr Personal 2009 um 24 Stellen reduziert. Nach weiteren kleineren Einschnitten folgte Ende 2013 die Ankündigung, Polytype Converting stelle die Produktion der Grossanlagen ein. 50 von 68 Personen drohten ihren Job zu verlieren, weitere 150 Stellen waren in Gefahr. Effektiv sind bei Polytype Converting 24 Stellen verloren gegangen. Im September 2014 reduzierte Polytype das Personal der für die Teilefertigung zuständigen Polyman AG um 50 Angestellte. Auch das Lehrlingsausbildungszentrum hat Polytype ausgegliedert.rb/uh

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema