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«Trax wird nicht morgen auffahren»

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Eines der Dossiers, das die neue Stadtarchitektin Nicole Surchat Vial bisher wohl am meisten beschäftigt hat, ist die Umgestaltung des Burgquartiers. Dennoch konnte und wollte sie beim gestrigen Gespräch auf viele Fragen keine Antwort geben: Zu vieles ist noch nicht entschieden oder wartet auf eine Genehmigung der entsprechenden Instanzen.

Bis Ende Jahr werde sie dem Gemeinderat das weitere Vorgehen präsentieren, sagt Surchat: «Etappen, Prioritäten, Zeitplan und Kosten.» Details gibt sie aber noch keine preis. «Ich kann nur sagen: Wir wollen den öffentlichen Raum aufwerten und müssen eine Lösung für das Parkplatzproblem finden.» Um weiterzuarbeiten, braucht sie jedoch nicht nur das Okay des Gemeinderats. Noch im November will der Gemeinderat den Richtplan für die historische Altstadt absegnen und der kantonalen Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion zur Genehmigung vorlegen.

Und schliesslich muss der Generalrat im Rahmen des Budgets die nötigen Gelder–gemäss Finanzplan 200 000 Franken–sprechen. «Ist all dies erfüllt, können wir die nötigen Studien in Auftrag geben», so Surchat. Wann Anwohner und Gewerbetreibende von der ersten konkreten Massnahme profitieren können, wollte sie nicht sagen, meinte aber: «Es wird nicht morgen früh ein Trax auffahren, so viel ist sicher.»

«Nun vorwärtsmachen»

Vorsichtig gab sich auch Vize-Syndic Jean Bourgknecht. «Ich denke, dass wir die ersten Massnahmen ab 2016 umsetzen können», sagte er auf Anfrage. Dass diese nicht direkt auf die Schliessung der Zähringerbrücke für den motorisierten Privatverkehr folgten, habe mehrere Gründe. So figurierten einige Massnahmen im Richtplan der Agglomeration und könnten nicht vor 2015 umgesetzt werden. Zudem brauche es für die weitere Planung und Umsetzung eine Rechtsgrundlage: den Richtplan für die historische Altstadt. Eine erste Fassung habe bereits 2010 aufgelegen, aufgrund vieler kritischer Bemerkungen sei diese aber mit der Bevölkerung überarbeitet worden (die FN berichteten). Auch sei das Parkplatzproblem schwierig zu lösen. «Und wir wollen nicht irgendetwas machen, sondern eine gute Lösung finden», so Bourgknecht. Zwar habe er zunächst gehofft, einige Studien noch 2014 in Auftrag geben zu können. Grosse Verspätungen gebe es aber nicht. «Wir haben uns nichts vorzuwerfen», sagte er. «Wir werden nun aber alles dafür tun, um so schnell wie möglich vorwärtszumachen.»

Reaktionen: «Die Stadt kann ja nicht zaubern»

V on den Anwohnern bekam ich sehr positive Reaktionen. Sie schätzen die neue Ruhe», sagte Alexandre Sacerdoti, Präsident des Quartiervereins Burg und Generalrat, auf Anfrage. Eher zwiespältig hätten sich gewisse Gewerbetreibende gezeigt, insbesondere diejenigen in der Nähe der Brücke, wo das Geschäft ohnehin schon seit mehreren Jahren schwierig sei. «So oder so müssen wir nun aber alle aktiv werden: die Anwohner, die Händler und die Stadt.»

Dass die ersten konkreten Umgestaltungsmassnahmen noch auf sich warten lassen, findet Sacerdoti schade. «Die Stadt hätte besser antizipieren und beispielsweise die Vergrösserung des Parkhauses Grenette vorantreiben können», meinte Sacerdoti, betonte aber: «Die Stadt hat gute Ideen, und wir wollen zusammenarbeiten. Nun müssen wir aber aufhören zu beobachten und die Realisierung in Angriff nehmen.»

«Brauchen oft Zeit»

Einige Erwartungen hat auch Anne Farine Teufel vom Restaurant Schwanen. Die neue Verkehrssituation sei sehr angenehm, «jetzt höre ich jeden Morgen die Vögel». Sie hoffe, dass nun auf der einen Seite der Kathedrale so bald wie möglich eine Fussgängerzone eingeführt werde. «Ich wünschte mir, dass wir auf den nächsten Frühling eine Terrasse eröffnen können. Aber solche Dinge brauchen halt Zeit.»

Mit mehreren Jahren Wartezeit rechnet Ana Aeby, die mit ihrem Mann René den Lebensmittelladen bei der Kathedrale führt und bereits jetzt die neue Ruhe geniesst. «Ein Spielplatz auf dem kleinen Platz hinter der Kathedrale, der mehr Kinder anlocken würde, wäre schön. Aber das braucht Geduld. Die Stadt kann ja nicht zaubern und alles von heute auf morgen ändern.» rb

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