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Zwischen Facebook und Kiosk-Alltag

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Die schöne neue Welt der sozialen Netzwerke bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten der Selbstdarstellung. Wer will, kann sich auf Facebook komplett neu erfinden–oder auch einen ganz neuen Menschen erschaffen. Letzteres ist die Ausgangsidee des Theaterstücks «Facebook-Leichen», mit dem die Deutschfreiburgische Theatergruppe (DFTG) am Freitag Premiere feiert.

Die Krimi-Groteske stammt aus der Feder von Beat Ramseyer und ist eigens für die DFTG entstanden. «Jeder hat eine Leiche im Keller», sagt der Autor, «etwas, von dem niemand sonst etwas weiss.» Diesen Gedanken habe er ausloten wollen und sich gefragt, was wohl passiere, wenn jemand diese «Leiche» plötzlich sichtbar mache.

Falsche Frau auf Facebook

Das soziale Netzwerk Facebook erwies sich als idealer Ort für derlei Gedankenspiele: Bei der «Leiche» im Keller der Kioskfrau Maria Noemie (Sarah Kaisser) handelt es sich um deren unrühmliche Facebook-Vergangenheit, die sie gerne ungeschehen machen würde. Da kommen der frustrierte Nachtwächter Kurt (Philippe Lauper) und der verrückte Informatiker Nick (Christoph Mayer) gerade recht. Gemeinsam schaffen sie auf Facebook eine virtuelle, weibliche Identität, die alsbald im echten Leben für Turbulenzen sorgt. Was nämlich wird passieren, wenn die nicht existierende Frau eine reale Wohnung bezieht, reale Nachbarn hat, eine reale Lebensversicherung in schwindelerregender Höhe abschliesst–und dann aus ihrem falschen Leben scheidet?

Als Gegenwelt zu Facebook dient der sehr reale Kiosk von Maria Noemie: «Ich mag die Idee des Kiosks als Ort der Begegnung und der Alltäglichkeit», so Beat Ramseyer. «Hier werden die Nöte der Menschen sichtbar.» Die von Nachtwächter Kurt etwa, der seinen Job hasst und jeden Morgen nach der Arbeit am Kiosk einen koffeinfreien Kaffee trinkt. «Solche Rituale helfen, das Leben in den Griff zu bekommen», sagt Ramseyer.

Auch für Regisseurin Davina Siegenthaler Hugi ist der Kiosk im Stück von zentraler Bedeutung. Die Verantwortlichen der DFTG hatten Ramseyer und Siegenthaler Hugi freie Hand gelassen. «Beat Ramseyer hat mir schon früh von seiner Idee erzählt, und sie gefiel mir gut», so die Regisseurin. Der Kiosk als Kulminationspunkt eigne sich für die beengten Verhältnisse im Kellerpoche gut. Gleichzeitig sei er für die Inszenierung eine grosse Herausforderung gewesen: «Viel passiert in den Gesprächen an diesem Kiosk. Damit das Stück unterhaltsam und spannend bleibt, ist es wichtig, die Dialoge mit Handlungen aufzubrechen.»

An den Figuren arbeiteten die Regisseurin und der Autor gemeinsam. Einiges kristallisierte sich erst während der Proben mit dem siebenköpfigen Schauspiel-Ensemble heraus. Seit Frühling ist die Gruppe an der Arbeit, mit jeweils zwei wöchentlichen Proben sowie drei zusätzlichen Proben-Wochenenden.

Der Aufwand habe sich gelohnt, darin sind sich Regisseurin und Autor einig. «Das Resultat entspricht meinen Vorstellungen», sagt Davina Siegenthaler Hugi. Die Rolle von Autor Beat Ramseyer ist da etwas schwieriger: «Theaterstücke und Hörspiele kommen in der Realität nie so heraus, wie man sie sich beim Schreiben vorgestellt hat.» Darum sei es wichtig, dass der Autor seinen Text loslasse, wenn er fertig geschrieben sei. Bei den Proben zu «Facebook-Leichen» war Ramseyer zwar regelmässig dabei, hielt sich aber bewusst zurück. «Das war richtig so», sagt er, «denn mir gefällt, was dabei herausgekommen ist.»

Kellerpoche, Freiburg. Premiere: Fr., 9.November, 20.15 Uhr. Weitere Aufführungen: 10., 16., 17., 18., 20., 23., 24., 25.,29. und 30. 11. sowie 1. und 2. 12., jeweils20.15 Uhr, sonntags 17 Uhr. www.dftg.ch.Reservationen unter 026 350 11 00.

 

Zu den Personen

Autor und Regisseurin mit DFTG-Erfahrung

Autor Beat Ramseyer und Regisseurin Davina Siegenthaler Hugi haben beide schon früher mit der Deutschfreiburgischen Theatergruppe zusammengearbeitet. Beat Ramseyer (Jahrgang 1946) stammt aus Kerzers, ist ausgebildeter Lehrer und war in verschiedenen künstlerischen Bereichen aktiv. Als Autor schreibt er unter anderem Kurzgeschichten und Hörspiele. «Facebook-Leichen» ist seine dritte Arbeit für die DFTG. Davina Siegenthaler Hugi (Jahrgang 1978) lebt in Thörishaus und arbeitet seit einigen Jahren als freie Theaterschaffende. Nebst ihrer Tätigkeit als Regisseurin leitet sie auch Theaterkurse für Kinder und Erwachsene. cs

 

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