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Der Grosse Rat legt das Papier beiseite

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David Bonny (SP, Prez-vers-Noréaz), Vize-Präsident des Grossen Rates, holte unter seinem Pult vier volle Bundesordner und einen rund 30 Zentimeter hohen Stapel Papier hervor, um aufzuzeigen, wie viel Papier er im Ratsbetrieb 2013 erhalten hatte. Daraus lässt sich ermessen, wie viel Papier für die 110 Ratsmitglieder im Verlaufe eines Jahres anfällt.

Ab 2017 soll damit Schluss sein. Das Parlament stimmte nämlich mit 80 gegen 2 Stimmen zu, auf einen papierlosen Ratsbetrieb umzustellen. Eine Motion von David Bonny und Benjamin Gasser (SP, Villars-sur-Glâne) sowie eine Volksmotion der Jungen FDP hatten zu diesem Schritt angeregt. Albert Lambelet (CVP, Corminboeuf) schlug im Namen des Büros vor, dem Vorschlag zuzustimmen.

Als Vorbild nannte Lambelet das Parlament des Kantons Wallis, welches 2013 den papierlosen Betrieb eingeführt hatte. Dort habe sich das System bestens bewährt.

Markus Ith (FDP, Murten) gratulierte den Initianten zu ihrer Idee: «Das Parlament will doch nicht einen Schritt hinter dem Staatsrat zurück sein.» Die Freiburger Regierung hatte im Herbst 2013 das Papier beiseitegelegt.

Bonny schätzt, dass pro Legislatur 250 000 bis 300 000 Franken eingespart werden können, wenn nicht mehr alles ausgedruckt und verschickt wird. Seiner Ansicht nach muss aber ein Grossrat pro Jahr einen Pauschalbetrag von 500 Franken für seine elektronische Infrastruktur erhalten. Dies gilt allerdings nur für jene Grossräte, die wirklich aufs Papier verzichten. Denn Bonny stellte klar: «Ausnahmen müssen natürlich möglich sein.» Claude Chassot (ML-CSP, Villarsel-le-Gibloux) verwies dabei auf seinen Sitznachbarn Louis Duc (unabhängig, Forel), der die Umstellung wohl nicht mehr mitmacht.

Simon Bischof (SP, Ursy), von Beruf Webmaster, rechnete vor, dass Papier ökonomischer ist als ein digitales Format, wenn man mehr als drei Minuten an einer Seite liest. Er zeigt sich aber überzeugt, dass sich das Verhältnis je länger, je mehr zugunsten des Digitalen verschiebt. Christian Ducotterd (CVP, Grolley) wollte wissen, ob eine Einführung statt 2017 bereits 2016 möglich sei. Lambelet entgegnete, es brauche diese Zeit, um das System auch sicher zu machen.

Der Rat hatte zuvor einen Antrag angelehnt, die Redezeit pro Grossrat jeweils auf dem Bildschirm einzublenden. Nach Annahme des digitalen Betriebs kam dann die Anregung, man möge die Redezeit doch in die künftige Software einbauen.

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