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Staatspersonal wird zur Kasse gebeten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Vier bis fünf Prozentpunkte mehr in die Pensionskasse zahlen zu müssen–das blüht den Angestellten des Staatspersonals. «Auf lange Sicht», wird im Jahresbericht der Kasse betont, der dem Grossen Rat vorgelegt wird. Doch diese Beitragserhöhung kommt zusätzlich zur kürzlich umgesetzten Anhebung der Sätze. Konkret war für 2012 eine Erhöhung des Ansatzes von 19,5 auf 21,5 Prozent beschlossen worden. Die Staatsangestellten bezahlen rund 40 Prozent. Den Rest übernimmt der Arbeitgeber. Diesem Schritt folgt 2014 eine weitere Anhebung um einen Prozentpunkt auf 22,5 Prozent.

Heftige Diskussionen sind vorprogrammiert. Das Ziel des zu gleichen Teilen aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern zusammengesetzten Vorstandes unter der Leitung von Finanzdirektor Georges Godel ist die langfristige Sicherung der Rentenversicherung. «Diese Erhöhung ist auf lange Sicht nicht ausreichend», schreibt der Vorstand. Nur durch einen weiteren, noch stärkeren Erhöhungsschritt könnten angesichts der schlechten Renditeaussichten die Leistungen der Kasse gehalten werden. Der Vorstand verweist auch auf die vorgeschriebene Anhebung des Deckungsgrades auf 80 Prozent.

Kritik der Gewerkschaften

Die Arbeitnehmerseite reagiert mit Kritik auf die Pläne. Der Staatsrat habe ihr versprochen, dass es für die nächsten 15 bis 20 Jahre keine weiteren Erhöhungen des Beitragssatzes geben würde, sagt VPOD-Sekretär Gaétan Zurkinden auf Anfrage. Er könne deshalb nicht verstehen, dass nur ein Jahr nach der Einführung des höheren Satzes die Annahmen bereits wieder geändert werden. «Die Prognosen zeugen von Amateurhaftigkeit», so Zurkinden. «Man muss jetzt nicht auf Katastrophe machen und voreilige Massnahmen ergreifen.» Zumal der aktuelle Deckungsgrad ja so schlecht gar nicht sei. Sollten doch einmal höhere Beiträge nötig sein, will er die Arbeitgeber zur Kasse bitten.

Sein Kollege Bernard Fragnière vom Dachverband der Staatsangestellten (Fede) zeigt sich ebenfalls besorgt. Für ihn steht aber vor allem die Beibehaltung des Verteilschlüssels von 60 zu 40 zwischen Arbeitgebern und Angestellten für die Bezahlung der Beiträge im Vordergrund. Ausserdem will er an der Möglichkeit des vorzeitigen Ruhestandes für jene Arbeitnehmer festhalten, die eine besonders beschwerliche Tätigkeit ausüben.

Gute Anlageerträge

 2012 war für die Pensionskasse ein weitgehend zufriedenstellendes Jahr. Die höheren Beiträge spülten zusätzliche 26,7 Millionen Franken in die Kasse. Diese nahm an Beiträgen und Eintrittsleistungen 293,5 Millionen Franken ein. Die erbrachten Leistungen und Vorbezüge stiegen um rund 16 Millionen Franken auf 218 Millionen. Dabei fällt auf, dass der Ertrag vor allem von den guten Anlageergebnissen und Immobilieneinnahmen herrührt. Vor allem der Anlageertrag ist besser als im Vorjahr.

Aussichten: Weniger neue Zahler finanzieren immer mehr Bezüger

L angfristig sehen die Prognosen für die Pensionskasse des Staatspersonals nicht rosig aus. Der Vorstand schraubt die Renditeerwartungen herunter, weil er sie zu optimistisch angesetzt hatte. In der Folge musste er auch der Deckungsgrad nach unten korrigieren. Dieser betrug 2012 rund 75,1 Prozent, was gegenüber dem korrigierten Wert einer Verbesserung von 2,5 Prozentpunkten entspricht. Gegenüber den zu hoch angesetzten Prognosen von 2011 sank der Deckungsgrad um 1,6 Prozentpunkte.

Die Lebenserwartung ist gegenüber dem Jahr 2000 angestiegen. Männer beziehen im Schnitt neu 19 statt 17,3 Jahre Rente, die Frauen 22,2 statt 21,8 Jahre. Kommt hinzu, dass 330 neuen Einzahlern 336 neue Bezüger gegenüberstehen. Und dass der Anteil der Bezüger gegenüber demjenigen der Beitragszahler ansteigt. 2003 zahlten noch 4,55 Versicherte für einen Bezüger ein, letztes Jahr fiel dieses Verhältnis erstmals unter vier. Also braucht es mehr Kapital, um die Finanzierung der Renten zu sichern. fca

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