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Staatsrat fordert zum Abschalten auf

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Mitten im Gottesdienst in der Kathedrale geht das Licht aus. Statt in Panik zu geraten, informiert Bischof Charles Morerod die Besucher, dass es sich dabei um einen «Mini-Blackout» handle–eine Aktion von vielen im Rahmen der Sensibilisierungskampagne des Kantons, die gestern der Presse vorgestellt wurde. Die Kampagne soll zwei Jahre dauern. Das Ziel: die Freiburger zum Stromsparen zu bewegen. Das Motto: «off», englisch für «abgestellt». Energiedirektor Beat Vonlanthen zeigte sich begeistert: «Ich bin hingerissen von diesem Wort.» Es sei ein Begriff aus der Welt der Technik und werde in beiden Kantonsteilen verstanden.

«Ich träume davon, dass die Freiburger eine Wette eingehen: die Zunahme des Stromverbrauchs abzubremsen», so Vonlanthen, trotz Bevölkerungswachstum und wechselnden Wetterbedingungen. Denn der Konsum nimmt im Kanton Freiburg jedes Jahr um 2,5 Prozent zu. Eine echte Reduktion sei allerdings eine viel grössere Herausforderung. Vonlanthen bekräftigte den Willen des Staatsrates zu einer nachhaltigen Energiepolitik.

Pionierkanton Freiburg

Die Kampagne richtet sich an alle: Private, Unternehmer, Hauseigentümer, Schulen. Freiburg wolle als Vorbild vorangehen, betonte Vonlanthen. Kein anderer Kanton habe seines Wissens eine Stromsparkampagne in dieser Breite gefahren. «Das Ziel ist ehrgeizig, aber realistisch», betonte im Namen der Energieversorger Dominique Gachoud, Direktor von Groupe E.

Die Hintergründe sind der Beschluss des Staatsrats, bis 2030 eine 4000-Watt-Gesellschaft zu schaffen, sowie die energiepolitische Wende des Bundesrates mit dem vorgesehenen Ausstieg aus der Atomenergie. Das Geld für die Kampagne, eine Million Franken, stammt aus dem dafür vorgesehenen Energiefonds, in den unter anderem die Stromversorger einzahlen. Nicht nur, dass die Kampagne den unter Sparzwang stehenden Kanton nichts koste, so Vonlanthen, die Bevölkerung könne auch Geld sparen: 22 Millionen Franken, wenn die Kampagne funktioniere. «Das lohnt sich.»

Ein Kernelement ist das «Guerilla-Marketing». Das sind originelle, überraschende und unorthodoxe Aktionen, wie Mini-Blackouts. Augenzwinkernd übernimmt in einer Erklärung jeweils ein «Komitee gegen die Überlastung der Watts– ‹Wattelse›» die Verantwortung für den «Anschlag». Die Mini-Blackouts sollen die Leute auf die möglichen Folgen eines stets drohenden Unterbruchs wegen Überlastung des Stromnetzes hinweisen. So mussten die Grossräte im Freiburger Rathaus an ihrer morgendlichen Sitzung eine kleine Pause einlegen.

Hinzu kommt: Für jedes Inserat der Kampagne steuern die Freiburger Medien selbst ein zweites bei. Kampagnenleiter Philippe Crausaz zeigte sich zufrieden: «Alle Medien spielen mit.» Des Weiteren werden überall im Kanton Plakate aufgehängt, die auf eine ironische Art und mit einer zeitgemässen Sprache die Freiburger auf Stromsparideen bringen sollen–in der Hoffnung, dass sich die Leute auch mit guten Ideen beteiligen. Die Aktion wird zudem auf dem Internet begleitet. Schliesslich ist Gottéron-St ürmer Julien Sprunger Pate der Kampagne und weist in einem Film auf die Einfachheit des Stromsparens hin.

Alles ist auf «off»

Vonlanthen hielt schliesslich fest: «Wir wollen den Kanton‹off›-schalten.» Das müsse man auch wörtlich verstehen, so Kampagnenleiter Crausaz. Es sei vorgesehen, dass an einem bestimmten Tag und zu einem bestimmten Zeitpunkt alle Energieverbraucher–mit Ausnahme lebenswichtiger Institutionen wie dem Spital–alle ihre elektrischen Geräte abstellen sollen. Und sei dies auch nur für wenige Minuten. Mit diesem organisierten Blackout hofft Crausaz jene rund 70 Prozent der Bevölkerung zu erreichen, die seinen Schätzungen gemäss für einen sparsamen Umgang mit Energie noch nicht genug sensibilisiert sind.

www.off-fr.ch und www.wattelse.info. Die FN wollen wissen, ob ihre Leserinnen und Leser es sinnvoll finden, den Stromverbrauch zu reduzieren. Die Umfrage dazu auf www.freiburger-nachrichten.ch.

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