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Wifag-Polytype baut weitere 50 Stellen ab

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Kurz vor Weihnachten im letzten Jahr mussten Verwaltungsrat und Direktion der Wifag-Polytype Freiburg mit einer schlechten Nachricht vor die Angestellten treten: Der Bau von Grossanlagen der Polytype Converting werde eingestellt, 50 Arbeitsplätze gingen in einer ersten Phase verloren, der Verlust weiterer 150 Stellen drohte innerhalb von 18 Monaten (siehe Kasten rechts).

Der Stellenabbau bei den Grossanlagen fiel dann mit 24 Stellen zwar moderater aus, doch die angekündigte zweite Phase kommt trotzdem. Gestern hat die Führung der Wifag-Polytype-Gruppe mitgeteilt, dass bei der für die Teilefertigung zuständigen Polyman AG ungefähr 50 von 80 Arbeitsplätzen verschwinden. Der gesamte Personalbestand der Gruppe am Standort Freiburg reduziert sich somit von 460 auf 410 Angestellte.

Der Abbau bei der Polyman ist ein Schritt auf Ansage. Die Teilefertigung war nämlich stark vom Bau der Grossanlagen der Polytype Converting abhängig. Mit der Redimensionierung dieser Einheit standen 40 Prozent der Produktion von Polyman auf dem Spiel. Die Konzernführung hat seit dem Einschnitt bei Polytype Converting versucht, den Produktionswegfall der Polyman mit Drittkunden wettzumachen. «Dieses Ziel konnte trotz intensiver Bemühungen und hohem persönlichen Einsatz aller Polyman-Mitarbeiter nur teilweise erreicht werden», so die Firmengruppe.

Zu wenig Kundenzuwachs

Polyman ist seit Juli 2012 eine eigenständige Firma. Das Ziel der Gruppe war es damals, eine grosse interne Fertigung auf dem freien Zuliefermarkt zu positionieren. «Wir wollten innerhalb von drei Jahren 30 Prozent an externen Aufträgen gewinnen», so Peter Ruth, CEO der Wifag-Polytype, gegenüber den FN. «Wir versuchten den Spagat zwischen internen und externen Aufträgen. Aber dazu muss eine Firma mit einem Gewinn oder mindestens ausgeglichen abschliessen», so Ruth. Nach zwei Jahren im Geschäft ist aber Polyman nicht so konkurrenzfähig geworden, um eine langfristig positive Entwicklung zu garantieren. Als Folge davon wird nun Polyman wieder in die Polytype AG integriert und konzentriert sich auf deren Bedürfnisse im Bereich der Becher- und Tubendruckmaschinen. Das Ausbildungszentrum sei von dieser Restrukturierung nicht betroffen, versichert CEO Ruth.

Es seien auch die Optionen eines Verkaufs der Polyman und deren Auflösung geprüft worden, heisst es in der Mitteilung des Unternehmens. Nun habe sich die Gruppe entschieden, die Produktion auf ein Minimum und den Eigengebrauch zu reduzieren. Damit will sie das Know-how von 30 hoch qualifizierten Mitarbeitern wahren und Effektivität und Flexibilität garantieren.

Der damit verbundene Abbau von 50 Mitarbeitern wird nun in einer dreiwöchigen Konsultationszeit geregelt; vorzeitige Pensionierungen werden geprüft. Auch greift Wifag-Polytype auf den Ende letzten Jahres ausgearbeiteten Sozialplan zurück.

Dass Wifag-Polytype für diesen zweiten Schritt bloss 9 statt 18 Monate gewartet hat, hängt gemäss Ruth damit zusammen, dass das Unternehmen das neue Jahr planen muss. «Ich denke nicht, dass in sechs Monaten die Situation besser sein wird.»

Worst Case blieb aus

Über diesen Abbau hinaus sieht Ruth derzeit keinen weiteren Handlungsbedarf. «Ich glaube, wir haben jetzt einen Boden erreicht, um langfristig profitabel zu sein.» Letzten November hatte die Unternehmensführung von bis zu 200 gefährdeten Stellen gesprochen, nun werden es gemäss Ruth in der Endabrechnung ungefähr 100 sein: «Wir hatten bewusst das Worst-Case-Szenario erwähnt, weil wir nichts beschönigen wollten.»

 

Chronologie

Immer wieder Stellen abgebaut

Die Wifag-Polytype-Gruppe mit Sitz in Freiburg war in den 1990er-Jahren ein Unternehmen mit 600 Angestellten. Doch seit Beginn des neuen Jahrtausends nahm die Konzernspitze verschiedentlich Einschnitte bei der Belegschaft vor. So führten die Globalisierung und ein schlechtes Börsenjahr 2001 zu einem Abbau von 60 Stellen bei der Polytype AG. Die Polytype Converting, spezialisiert auf Grossanlagen, sah ihr Personal 2009 um 24 Stellen reduziert. 2012 wurde die für die Teilefertigung verantwortliche Polyman AG als eigenständige Firma ausgelagert, wiederum begleitet von einem Abbau von 21 Stellen. Anfang 2013 war die Reihe an der auf grossflächigen Digitaldruck spezialisierten Einheit Virtu. In diesem zwei Jahre zuvor eröffneten Bereich erhielten elf Personen die Kündigung. Ende 2013 folgte die Ankündigung, Polytype Converting stelle die Produktion der Grossanlagen ein. 50 von 68 Personen drohten ihre Stelle zu verlieren, dazu bedrohte der Schritt bis zu 150 weitere Stellen bei der Polyman, beim Support und Verkauf. Tatsächlich sind bei Polytype Converting 24 Stellen verloren gegangen, bei Polyman sind 50 angekündigt. Inskünftig wird die Gruppe noch 410 Personen in Freiburg beschäftigen.uh

Gewerkschaften : Unia will Sozialplan neu verhandeln

D ie Gewerkschaft Unia ist gestern vom Personalchef der Wifag-Polytype, François Butty, mündlich über den geplanten neuen Stellenabbau bei Polyman informiert worden. Gewerkschaftssekretär Armand Jaquier zeigt sich enttäuscht, dass die Unia nicht eingehender informiert wurde. Die Arbeitnehmer-Vertreter der Wifag-Polytype wurden am Montag, das gesamte Personal gestern über den Schritt informiert, erklärt CEO Peter Ruth.

Armand Jaquier sagt, dass aufgrund der Vorwarnung Ende letzten Jahres der gestern vermeldete Schritt logisch erschien. Andererseits habe er gehört, Polyman hätte 2013 profitabel gearbeitet, so dass er Hoffnung gehabt habe, es käme zu keinem weiteren Stellenabbau. Die Mitarbeiter, die nun entlassen würden, treffe es schwer, denn sie führen eine spezielle Tätigkeit aus, so Jaquier. Er wirft der Freiburger Firmengruppe eine Salamitaktik vor. «Dies schwächt die Angestellten», so Jaquier. «Ich glaube, es wäre beim Aushandeln des Sozialplans mehr möglich gewesen.» Dass die Firmengruppe nun einfach den Sozialplan vom November anwenden will, kommt für Jaquier nicht infrage. «Er muss angepasst werden. Es besteht erheblicher Diskussionsbedarf.» uh

 

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