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Selbstversorgung mit Solarenergie

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

16 Millionen Kilowattstunden: So viel Strom verbrauchen die Haushalte und Betriebe der Kleinstadt Payerne mit ihren 9500 Einwohnern pro Jahr. Genau diese Strommenge will Payerne in Zukunft selber produzieren, mit 100 000 Quadratmetern Solarzellen.

Unter dem Projektnamen «Solarpayerne» soll bis in fünf Jahren die grösste Solarenergieanlage der Schweiz entstehen. Bisher gilt das Dach auf dem Palexpo-Gebäude in Genf mit rund 40 000 Quadratmetern als grösste Solaranlage des Landes.

Solarpayerne ist als Mosaik von Fotovoltaikpanels konzipiert, welches über das ganze Gemeindegebiet verstreut sein wird. Öffentliche Gebäude wie das Interkantonale Gymnasium Broye oder die Festhalle gehören dazu, Anlagen auf Dächern privater Gebäude und vor allem rund 60 000 Quadratmeter in der Industriezone «La Boverie». Auf dieser noch nichtüberbauten Zone soll dieSolaranlage in einigen Metern Höhe stehen. Das Grundstück darunter kann weiterhin als Weideland genutzt werden.

Initiative eines Bürgers

Das auf 30 Millionen Franken geschätzte Projekt Solarpayerne wurde gestern an einer Pressekonferenz vorgestellt. Die Anwesenheit der Syndique Christelle Luisier Brodard, der beiden Waadtländer Staatsrätinnen Béatrice Métraux und Jacqueline de Quattro, des Nationalrats undPräsidenten von Swissolar,Roger Nordmann, sowie des Greenwatt-Direktors Jean-Michel Bonvin unterstrichen das Gewicht, aber auch den öffentlich-privaten Charakter des Unternehmens.

Solarpayerne geht gar auf eine Privatinitiative zurück: Unter dem Eindruck von Fukushima hat Cédric Moullet, Ingenieur und Angestellter bei Swisstopo, die Idee entwickelt und potenziellen Partnern unterbreitet. «Welche Fläche Solarzellen braucht es, um sich selber versorgen zu können?» Diese Frage stand hinter dem Projekt. Der in Raumplanung bewanderte Moullet erstellte ein Gemeindekataster mit 250 Dächern von mehr als 500 Quadratmetern Fläche.

Groupe E federführend

Um aber die Bevölkerung zu überzeugen, auf ihren Dächern Solaranlagen zu montieren, braucht es die Logistik und Kommunikation der Gemeinde. Diese ist daran, Besitzer anzuschreiben, die für das Projekt infrage kommen.

Schliesslich braucht es die Expertise eines professionellen Unternehmens. Federführend wird Greenwatt sein. Die Groupe-E-Tochter hat viel Erfahrung mit der Produktion erneuerbarer Energie. Greenwatt-Direktor Jean-Michel Bonvin erwartet, dass Solarpayerne mit 17 Rappen pro Kilowattstunde einen interessanten Marktpreis bieten kann. Dieser wird allerdings davon abhängen, wie und wann die Anlagen vom Bund subventioniert werden. Gemäss Bonvin gibt es für Private zwei Möglichkeiten mitzumachen: Entweder erstellt und betreibt Greenwatt die Anlagen und bezahlt den Privaten einen Mietpreis, oder die Privaten tun dies selber und schliessen sich ans Netz an.

Armee noch nicht an Bord

Ein grosser Landbesitzer ist noch nicht dabei: die Armee. Gemäss Syndique Christelle Luisier sei die Armee daran, für den Militärflugplatz eine Nutzungsstudie zu erarbeiten. Erst danach wären dort grössere Solaranlagen möglich–bis weit über den Selbstbedarf hinaus.

Solarenergie: Ein Schritt auf dem Weg zur Energiestadt

P ayerne ist Heimatflughafen des mit Solarzellen betriebenen Flugzeugs Solarimpulse von Bertrand Piccard und André Borschberg. Von Payerne aus soll erstmals ein Solarflugzeug die Welt umfliegen. Nun kommt noch das Projekt Solarpayerne hinzu: eine Stadt, die sich ganz mit Solarenergie zu versorgen vermag.

Kein Wunder strebt Payerne nach Anerkennung. Bis 2016 möchte der Bezirkshauptort der Region Broye-Vully als «Energiestadt» zer tifiziert werden, sagte an der gestrigen Pressekonferenz Syndique Christelle Luisier Brodard. Die Vorbereitungen zur Erlangung dieses europäischen Labels haben bereits begonnen, so Luisier: «In Bereichen wie der Städteplanung, dem Bau und Unterhalt von öffentlichen Gebäuden oder der Mobilität sind wir bezüglich nachhaltigem Denken sehr aktiv. Nun wollen wir eine globale Vision für die Energiepolitik.»

Akzeptanzproblem

Dies sei aber eine Herausforderung, so die Stadtpräsidentin: technisch, finanziell und in der Akzeptanz bei der Bevölkerung: «Für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern ist die Akzeptanz da. Wenn es aber darum geht, dass die alternativen Energiequellen direkt vor der Haustür sind, sieht es oft ein bisschen anders aus.» uh

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