«Freude herrscht», lautete das Motto gestern Freitag, als die Verantwortlichen die neue und voll automatisierte Produktionsstrasse in Neuenegg für das erfolgreiche Brotaufstrichprodukt den Medien vorstellten. Bereits in der nächsten Woche werden die ersten Gläser mit der cremig-braunen Masse Neuenegg verlassen, um die Erfolgsgeschichte vor allem in Europa und Asien fortzusetzen. «Ovomaltine crunchy cream» nennt sich das Produkt, das seit seiner Einführung im Jahr 2005 weltweit jährliche Wachstumsraten von mehr als 20 Prozent erzielt. 50 000 Gläser Ovo- Brotaufstrich pro Tag werden neu in Neuenegg hergestellt. 10,5 Millionen Franken hat die Wander AG in diese neue Produktionsanlage investiert, zumal sie in Zukunft weiterhin mit zweistelligen Wachstumsraten rechnet.
Neuenegg bevorzugt
Freude darüber, dass sich die Konzernleitung für Neuenegg als Produktionsstandort entschieden hat, herrschte gestern vor allem bei Arnold Furtwaengler, CEO der Wander AG, zumal dies nicht so selbstverständlich war. Er mag es insbesondere auch den Neueneggern und den 250 Mitarbeitenden gönnen, die sich stets «mit Herzblut für ihre Firma in Neuenegg einsetzen».
In den Jahren 2006 bis 2008 hat die Wander AG ihre Produktion in Neuenegg in ihr neues Fabrikationsgebäude verlagert. Dadurch wurden in einem der ehemaligen Gebäude Kapazitäten frei, und dieses wurde als Lager genutzt. Dies war auch ein Grund, weshalb die Wander AG die Produktion der Ovo-Brotaufstriche nun nach Neuenegg verlagert hat. «Ja, mit der Erfolgsgeschichte des Produkts–also mit den zehn Millionen Gläser Ovo-Brotaufstrich pro Jahr, die wir heute herstellen–macht es Sinn, dass wir in eine mit den neusten Technologien ausgestattete Produktionsanlage investieren», so der CEO. Er rechne auch in Zukunft mit zweistelligen Wachstumsraten, sagte Furtwaengler weiter. Nicht nur das Volumen der Produktion (siehe Box) und das bestehende Gebäude haben für Neuenegg als Standort gesprochen, sondern auch die Tatsache, dass das Ovomaltine-Pulver, das bisher nach Belgien transportiert werden musste und das immerhin 33 Prozent des Inhalts des Brotaufstrichs ausmacht, direkt von der Neuenegger Produktion bezogen werden kann. «Wir sind mit 20 Lernenden auch ein guter Lehrbetrieb», sagte CEO Furtwaengler den FN. Die neue Produktionsanlage bedinge gut ausgebildete Fachkräfte; diese seien in Neuenegg vorhanden. «Und so sind wir auch stolz, dass die Wander AG beweist, dass der Standort Schweiz nach wie vor attraktiv ist.»
«Unsere Produkte sind gesünder als jene der Konkurrenz», hielt Produktionsleiter Theo Schmid fest. Dafür sorge ein sechsköpfiges Entwicklungsteam in Neuenegg, unterstützt von externen Forschern. Die gleiche Anzahl, nämlich sechs Mitarbeiter, ist nötig, um in Neuenegg die voll automatisierte Produktionsanlage zu überwachen.
Freude herrschte gestern nicht zuletzt bei Gemeindepräsident René Wanner. «Ja, das ist ein wichtiges Signal für unsere Gemeinde, dass der grösste Arbeitgeber am Standort Neuenegg festhält.» Die Wander AG sei natürlich auch ein wichtiger und guter Steuerzahler für Neuenegg, fügte der Neuenegger Gemeindepräsident bei.
Nur wenige Handgriffe sind nötig, bis das Produkt fixfertig ist für die Spedition.
Zahlen und Fakten
Bald 5000 Tonnen Jahresproduktion
4000 Tonnen Ovomaltine-Brotaufstrich werden gegenwärtig pro Jahr herstellt. Wander-CEO Arnold Furtwaengler rechnet in naher Zukunft mit 5000 Tonnen, wenn der Erfolg weiter anhält. In Neuenegg gäbe es bei Bedarf sogar noch Ausbaukapazitäten. Selbst eine zweite Anlage hätte im alten Wander-Gebäude Platz. 85Prozent der Gläser mit «Ovomaltine crunchy cream» gehen in den Export. Deutschland und Frankreich sowie asiatische Länder sind die Hauptabnehmer. Eine Menge von 5000 Tonnen bedeutet, dass die Produktion in Neuenegg von heute 15000 auf 20000 Tonnen erhöht wird. Hergestellt werden in Neuenegg nebst dem Ovomaltine-Pulver auch Ovo-Sport und Ovo-Riegel. Die grösste Produktionsstätte der Wander AG steht aber in Bangkok mit einer Jahresproduktion von 40000 Tonnen, gefolgt von jener in Shanghai mit 10000 Tonnen.az
