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Ausgelernte Spengler sind begehrt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auf dem Bau ist es schwierig, qualifiziertes Personal zu finden. Dies zeigt sich auch bei derFirma Audersetin Gurmels.Auf ein aktuelles Stelleninserat des Spenglerei- und Dachdecker-Unternehmens haben sich nur Hilfsarbeiter beworben.

Qualifiziertes Personal zu finden, ist für viele Betriebe eine grosse Herausforderung. So auch für die Firma Auderset aus Gurmels. Sechs Leute arbeiten in dem Unternehmen, das sich auf Spenglerei, Blitzschutzanlagen und Bedachungen spezialisiert hat. Auf der Suche nach einem ausgelernten Spengler haben die Firmeninhaber Benno und Thomas Auderset kürzlich Inserate geschaltet. «Zwei Hilfsarbeiter haben sich beworben, ein Angelernter hat sich gemeldet, aber einen Spengler mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis haben wir bisher nicht gefunden.»

Mit dem Bewerber, der eine Anlehre vorweisen kann, seiensie nun im Gespräch, sagendie Gebrüder Auderset. Benno Auderset ist Prüfungsexperte für Spengler im Kanton und weiss, dass es auf dem Bau allgemein schwierig ist, Personal zu rekrutieren: «Es gehtallen so. Wir müssen nehmen, was wir bekommen können, gleichzeitig jedoch Qualität liefern.»

Jemanden über eine Temporärfirma zu engagieren, sei zwar eine Möglichkeit, sagt Benno Auderset. «Aber das kostet uns 9200 Franken im Monat. Natürlich sind da Ferien inbegriffen und wir können das Arbeitsverhältnis kurzfristig auflösen», so der 53-Jährige. Aber ihnen seienAngestellte lieber, die langebei ihnen arbeiteten undwüssten, wo was zu finden sei im Betrieb.

Billigeres Personal

«Es gibt Betriebe, die mehr Deutsche als Schweizer angestellt haben», erzählt Benno Auderset. Arbeitnehmer ausDeutschland seien billiger, Vermittlungsbüros gebe es genug und so könne man auch günstiger offerieren. Die Firma in Gurmels stellt dennoch am liebsten Arbeiter aus der Region an. «Aber irgendwann kommen wir wohl nicht darum herum, Personal aus dem Ausland zu rekrutieren.»

Wichtig sei ihnen deshalb, zu den aktuellen Angestellten Sorge zu tragen. «Jeden Freitagabend gibt es für alle ein gemeinsames Apéro.» An diesen Abenden werde jeweils nicht über die Arbeit gesprochen. «Ausserdem pflegen wir einenanständigen Umgangston, machen keine Zeitvorgaben, um fünf ist immer Feierabend und wir vertrauen unseren Mitarbeitern.» In diesem Jahr hätten sie noch keinen einzigen Krankheitstag zu verzeichnen, sagt Thomas Auderset. «Das sagt einiges aus», sind sich die Brüder einig. Und wenn ein Angestellter zwei oder drei Tage zu viel Ferien bezogen habe in einem Kalenderjahr, sei das kein Problem.

Kein Nachwuchs in Sicht

Lehrlinge haben Audersetszurzeit keine. «Es ist sehrschwierig, gute Schüler zu finden, die Spengler lernen wollen.» Die meisten, die sich dafür interessierten, wiesen bei den Eignungstests zu wenig gute Leistungen auf. «Der Beruf des Spenglers ist bei den Jugendlichen nicht sehr beliebt. Wie auch bei anderen Handwerksberufen bewerben sich Realschüler oder Schülerder Werkklasse.» Ein guterRealschüler sei bei ihnen willkommen, «Sekundarschülerwollen heute meist sowieso nicht mehr auf den Bau». Davon, Lehrlinge aus dem Ausland zu rekrutieren, halten die Gebrüder Auderset nicht viel (siehe FN von gestern): «Wer schaut dann nach dem Feierabend zu den Lehrlingen, die je nachdem Sprache und Kultur nicht kennen?» Zudem sind die Brüder überzeugt, dass es in der Schweiz eigentlich genug Jugendliche gibt.

Fahrstunden als Anreiz

Von Pius Auderset als Einzelfirma gegründet, existiert derBetrieb in Gurmels seit 1972. Arbeit gebe es genug: «Kürzlich haben wir aus Kapazitätsgründen sogar einen Auftragabgesagt.» Der Nachwuchsmüsse jedoch vermehrt gefördert werden, sind Thomasund Benno Auderset überzeugt. Somüssten Anreize geschaffenwerden: «Es gibt Betriebe, die guten Schülernwährend der Lehrzeit dieFahrstunden bezahlen.»

Ausbildung: Der Trend geht Richtung Gymnasium

D ie Zahlen der Lehrlinge, die sich für die Berufe Spengler, Sanitär- und Heizungsinstallateur sowie Lüftungstechniker ent scheiden, sind rückläufig. Dies bestätigte Benjamin Mühlemann von Suissetec, dem Branchen- und Arbeitgeberverband rund um Ge bäudetechnik, anhand von Zahlen aus dem Jahr 2012. «Grund dafür sind die geburtenschwachen Jahrgänge und die Tatsache, dass je länger, je mehr Lehrbetriebe nicht mehr jeden nehmen», sagt Mühlemann auf Anfrage. Zudem gehe der Trend Richtung Gymnasium: «Die Jugendli chen finden das Gymnasium offenbar attraktiver als eine handwerkliche Berufslehre.» Auch Benno und Thomas Auderset machen diese Erfahrung: «Sogar Realschüler bewerben sich für eine Lehre als Informatiker.» Lehrlinge aus dem Ausland zu rekrutieren, sei in der Gebäudetechnik nur am Rand ein Thema, sagt Mühlemann. emu

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