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Die MS Vully wechselt den Besitzer

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Ob Lokomotiven, Autos oder Flugzeuge: Historische Verkehrsmittel sind für viele Menschen mit Emotionen verknüpft. Das gilt auch für das Motorschiff Vully, das 1960 erbaut wurde: «Für viele Menschen aus der Region ist die Vully das Schiff ihrer Jugend» erklärt Mark Herbst von der Dreiseenschifffahrt AG in Sugiez. Die private Gesellschaft will das Schiff von der Société de navigation sur les lacs de Neuchâtel et Morat (LNM) übernehmen und mithilfe einer Genossenschaft betreiben. Früher, erzählt Herbst weiter, hätten die Kinder aus dem Wistenlach mit dem Schiff die Schulen in Murten besucht. Zahlreiche Schulkinder aus Murten und der Umgebung hätten zudem ihre Schulreisen auf der Vully verbracht.

Schiff zu verkaufen

Seit 2012 kam das Motorschiff aber nur noch selten zum Einsatz. «Die Vully leistete für den Regionalverkehr gute Dienste», erklärt Jean-Jacques Wenger, Direktor der LNM. Vor vier Jahren stellte die LNM ihren Betrieb auf rein touristischen Kursverkehr um, weil der Bund den Regionalverkehr nicht mehr subventionieren wollte. Für die touristische Nutzung braucht die Gesellschaft aber grössere Schiffe mit einer Küche. «Touristen sind zum Teil mehrere Stunden auf dem Schiff und wollen sich in dieser Zeit verpflegen», so Wenger. Die Gastronomie trage viel zum Gewinn des Unternehmens bei. Die Vully genüge deshalb schlicht den Anforderungen nicht mehr.

Vor rund zweieinhalb Jahren habe ihm Wenger die Vully zum Kauf angeboten, erzählt Mark Herbst. Die Verhandlungen seien zunächst eher zäh verlaufen. Wenger sagt dazu: «Wir hatten verschiedene Interessenten, darunter sogar einer aus Portugal.» Dieser wollte das Schiff in der Hauptstadt Lissabon als eine Art Tram über den Fluss Tejo nutzen. «Schlussendlich entschieden wir uns aber doch für die Dreiseenschifffahrt.» So lasse sich das Schiff in der Region halten. Da die potenzielle Käuferin keinen Linienverkehr durchführe, seien die beiden Unternehmen auch keine direkten Konkurrenten, sagt Wenger.

Sanierung notwendig

Als die Gesellschaft Dreiseenschifffahrt relativ kurzfristig den Zuschlag erhielt, hatte sie ihre Finanzplanung für 2016 bereits beendet. «Wir behalfen uns mit der Idee einer Genossenschaft», erklärt Mark Herbst. Dadurch müsse sein Unternehmen die Finanzierung für das Schiff auch nicht alleine tragen, sondern könne interessierte Kreise wie die regionalen Tourismusorganisationen einbinden. 1000 Franken kostet ein Anteilschein. Der Titel ist 500 Franken wert. Weitere 500 Franken fliessen in notwendige Investitionen. Bevor das Schiff wieder auf dem See verkehren kann, sind die Handwerker gefragt: «Die Vully braucht einen neuen Generator, ein neues Radarsystem, und dann wollen wir die Bänke neu streichen», erklärt Herbst.

Frist läuft bis Mitte März

Bis Mitte März will die Gesellschaft das Kapital von 200 000 Franken zusammenbringen. Verpasst sie das Finanzierungsziel, wäre dies wohl das Ende des Projekts. «Dann müssten wir die bereits gezeichneten Anteilscheine zurückzahlen und das Angebot der LNM ablehnen», sagt Mark Herbst. «Noch sind wir nicht ganz im Fahrplan.» Er bleibt aber optimistisch: Er habe positive Signale verschiedener Institutionen, die notfalls auch mit einer Zwischenfinanzierung aushelfen würden.

www.dreiseenschifffahrt.ch

Tourismus: Wohl kein Einstieg von Murten Tourismus

M urten Tourismus wird wohl nicht Teilhaber der Genossenschaft für den Kauf der MS Vully. «Wir könnten uns an vielen Infrastrukturen finanziell beteiligen», sagt Marianne Siegenthaler, Präsidentin von Murten Tourismus auf Anfrage. «Das würde aber unsere Möglichkeiten übersteigen.» Noch habe der Vorstand nicht definitiv entschieden. Murten Tourismus werde sich jedoch in der Vermarktung des Schiffes engagieren.

Siegenthaler begrüsst den geplanten Kauf. «Die Vully würde das touristische Angebot in der Region bereichern.» Das sei auch darum wertvoll, weil die LNM den Fahrplan auf dem Murtensee in den letzten Jahren eher ausgedünnt habe. sos

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