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«Mathias’ Werk wird uns begleiten»

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Mathias Gnädinger–er war der grosse Abwesende am Montagabend in Murten, als das Openair-Kino im Stadtgraben «Der grosse Sommer» zeigte. Im Frühling 2015 verstarb der bekannte Schweizer Schauspieler, Anfang 2016 kam der Film mit seiner letzten Rolle in die Kinos.

Zu Gast waren am Montag dafür Regisseur Stefan Jäger und Reto Stalder, welcher im Film den Betreuer eines Kinderheims spielt. Die Zuschauer erfuhren Anekdoten aus der Entstehung des Filmes. So erzählte Jäger, wie der junge Loïc Sho Güntensberger, der Darsteller des Knaben Hiro, beim Casting einen gehörigen Respekt vor der polternden Art von Matthias Gnädinger hatte. «Mit der Zeit gewann er aber Selbstvertrauen.» Stalder räumte ein: «Auch ich hatte am Anfang Respekt vor Matthias. Das hat sich dann mit seiner umgänglichen Art gelegt.» Seinen jungen Mitspieler Güntensberger erlebte Stalder als «Wirbelwind, der vor der Kamera aber konzentriert arbeitete».

Stärkere Wandlung

Im Film geht es um den ehemaligen Schwinger Toni Sommer, der sich mit dem Waisenjungen Hiro auf eine Reise in dessen Heimat Japan macht. Denn Hiro will eine Sumo-Ringer-Schule besuchen. Auf der Reise wird der menschenscheue Sommer zunehmend offener und freundlicher. «Wir haben das Drehbuch auf Matthias Gnädinger zugeschrieben», erklärt Regisseur Jäger gegenüber den FN. Im Vergleich zu anderen Filmen mache Gnädinger in seiner Rolle als Sommer eine grössere Wandlung durch. «Er wird im Laufe der Handlung weicher als in früheren Werken.»

Angesprochen auf die Intention des Films, meint Jäger: «Wir wollten die Veränderung im Alter thematisieren.» Sommer breche mit der Reise nach Japan im Alter aus seinem ruhigen und isolierten Leben aus. Das Reiseziel war dabei für die Drehbuchautoren früh klar: «Japan ergab sich aus den frappanten Parallelen zwischen dem Schwingen und dem Sumoringen.» Um ein möglichst realistisches Bild des Landes zu zeigen, reiste Drehbuchautor Theo Plakoudakis als Tourist ohne Vorwissen und Führer nach Japan. «Viele Anekdoten aus dem Film hat er selber so erlebt», erzählt Jäger.

Schöne Bilder

Eine Stärke des Films ist der Wechsel zwischen gefühlvollen Momenten und Szenen mit viel Situationskomik. So brach das Publikum während der Vorführung mehrmals in Gelächter aus. Das Werk ist aber auch künstlerisch schön gemacht. So sieht man Sommer und Hiro in einer typischen japanischen Badeszene kaum direkt, sondern im Wasser gespiegelt. Dazu kommen eindrückliche Bilder von Tokio und der japanischen Landschaft.

Der weiche Kern, der unter der bärbeissigen Schale hervordrückt, ist kein neues Thema. Gerade Gnädinger hat mehrfach ähnliche Figuren verkörpert, so etwa in «Sternenberg» oder «Ricordare Anna». Weil Regisseur Stefan Jäger die Handlung mit Situationskomik, schönen Bildern und subtiler Mimik verbindet, hat man nicht das Gefühl, man kenne die Geschichte bereits.

«Für Loïc war es der erste Film, für Matthias Gnädinger der letzte», fasste Jäger vor dem Publikum die spezielle Situation des Filmes zusammen. «Das Werk von Mathias wird uns lange begleiten.»

Handlung: Ein ehemaliger Schwinger trifft auf Sumoringer

D er Film «Der grosse Sommer» dreht sich um den ehemaligen Spitzenschwinger Toni Sommer (Mathias Gnädinger) und den 10-jährigen Hiro (Loïc Sho Güntensberger). Nach dem Tod von Hiros Grossmutter soll Sommer den japanischstämmigen Waisenjungen in seine Heimat begleiten und ihn durch die Aufnahmeprüfung für eine Sumoringer-Schule bringen. Es liegt auf der Hand, dass der Rentner in Japan zuerst ziemlich verloren ist. Doch er rettet sich mit seinem jungen Gefährten mehrfach aus kniffligen Situationen und erreicht tatsächlich die Insel, auf der sich die erträumte Schule für Sumoringer befindet. Er verrät Hiro das Rezept für die Prüfung: «Kämpfe mit Herz.»

Ein tragischer Unfall

Unter dem Einfluss des aufgeweckten Jungen offenbart sich während der Reise zunehmend die persönliche Tragödie von Sommer: In einem Schwingkampf hat er seinen besten Freund Kurt so schwer verletzt, dass dieser starb. Erst auf Hiros Drängen beginnt er zögerlich über den Schicksalsschlag zu sprechen. «Meinst du, Kurt möchte, dass du immer noch so traurig bist?», fragt Hiro. Es gelingt ihm, Sommer aus der Lethargie zu reissen und so dessen Wandlung auszulösen. sos

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