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Mit Genickbruch nach Hause geschickt

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Wie reagiert jemand, wenn Ärzte ihm sagen, er habe einen Genickbruch? Ein Bewohner von Muntelier erhielt diese Diagnose am Nachmittag des 15. August; der 28-Jährige kam soeben liegend aus der Röhre, in der ein Computertomograf seine Wirbelsäule durchleuchtet hatte. «Mehrere Ärzte standen vor mir, und keiner wollte mich anrühren», erinnert er sich. Bevor sie ihm sagten, was Sache sei, schoben sie ihm so sanft wie möglich eine Halskrause unter den Nacken–ob der schockierenden Nachricht hätte sich der verunfallte Bier sonst unkontrolliert bewegen können und die Verletzung dadurch verschlimmert.

Vornüber auf den Kopf

Den Genickbruch zugezogen hat sich der Muntelierer am Tag zuvor in einem Bikepark im Wallis. Der Unfall ereignete sich am Nachmittag bei einem Sprung, den der Hobbybiker schon etliche Male gemacht hatte. Zuschauer, die am Wegrand standen, hätten ihn aber dieses Mal irritiert. «Statt zu bremsen, bin ich in die Pedale getreten.» Der Biker landete nicht auf schrägem Terrain, sondern weiter vorne auf der Ebene und stürzte über den Lenker auf den Kopf.

 «Nach dem Sturz war ich bei vollem Bewusstsein.» Die Ambulanz brachte den Verunfallten ins nächstgelegene «Hôpital du Chablais» in Monthey. Dort wurde er geröntgt, erhielt eine Halskrause und starke Schmerzmittel und wurde nach Hause geschickt. Wäre er in den Computertomografen gesteckt worden, hätten die Ärzte den Genickbruch entdeckt. Trotzdem: Der Mann hegt keinen Groll gegenüber den Ärzten in Monthey. «Mir sah man ja nichts an, ich lief selbstständig ins Spital rein.»

Im Kokon ins Inselspital

Die starken Schmerzen im Nacken hielten an, an Schlaf war in der Folgenacht nicht zu denken. «Ich konnte fast nicht mehr atmen.» Am Morgen darauf ging der Mann zum Hausarzt. Dieser schickte ihn ins Spital Aarberg, wo ihm die Ärzte die Diagnose Genickbruch stellten. Sie verpackten ihn in eine Vakuummatratze, «wie eine Raupe in einem Luft-Kokon» kam er sich vor. So wurde er für die nötige Operation per Ambulanz nach Bern transportiert. Nicht rasend schnell, sondern mit 50 Stundenkilometern, damit es ihn nicht durchschüttelte.

Die Direktion des Spitals Monthey will die Behandlung des Bikers aus Muntelier gegenüber den FN nicht kommentieren. Ulrich Seidel, Leiter der Wirbelsäulenorthopädie des Inselspitals, sagt hingegen, dass man auf dem Röntgenbild einen Genickbruch übersehen könne. Seidel hat den verunfallten Biker nicht operiert, kennt den Fall aber. Der Genickbruch sei zum Glück nicht lebensgefährlich gewesen (siehe Kasten). «Er ist nicht mit einer extrem hohen Geschwindigkeit auf den Kopf gefallen.»

Noch heute trägt der Mann die Halskrause, arbeiten kann er noch nicht. Seine obersten beiden Halswirbel sind mit einem Bügel versteift; die Bewegungsfreiheit seines Kopfs ist für immer eingeschränkt.

Er musste sich liegend von der Operation erholen und hatte viel Zeit zum Nachdenken. «Mir wurde bewusst, wie wenig es braucht, um sich lebensbedrohlich zu verletzen.» Künftig wird er den 15. August als seinen zweiten, kleinen Geburtstag feiern.

Genickbruch: Halswirbel werden verletzt

Ulrich Seidel, Leiter der Wirbelsäulenorthopädie des Inselspitals, erklärt den FN, was bei einem Genickbruch kaputt geht.

 

Ulrich Seidel, endet ein Genickbruch oft tödlich?

Die meisten Genickbrüche enden nicht tödlich, genaue Zahlen gibt es aber nicht.

 

Was versteht man unter einem Genickbruch?

Es ist der umgangssprachliche Begriff für einen Bruch oder eine Verletzung des ersten oder zweiten Halswirbels. Entweder brechen die Knochen oder die Bänder reissen. Auch beides kann kaputt gehen. Reissen die Bänder, kann ein Genickbruch tödlich sein.

 

Was sind die Ursachen?

Ein Genickbruch entsteht durch eine plötzliche Beschleunigung oder ein plötzliches Abbremsen des Kopfes. Der Kopf ist sehr schwer im Vergleich zu den kleinen Wirbeln, die ihn tragen. Der klassische Genickbruch passierte früher durch das Hängen. Heute entstehen solche Brüche vorwiegend bei Verkehrs- und Sportunfällen.

 

Wie erkennt man einen Genickbruch?

Meistens hat der Patient Schmerzen direkt unter dem Hinterkopf. Schwere Genickbrüche können zu Lähmungserscheinungen führen. Behandeln wir im Inselspital einen Patienten, der einen solchen Unfall hatte, machen wir standardmässig eine Computertomografie. Im Gegensatz zum Röntgen sehen wir bei einem CT die Verletzungen genau. hs

 

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