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Rasanter Abschluss mit Spielfreude

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Bereits mit den ersten Takten hat das Sinfonieorchester Biel Solothurn unter der Leitung von Kaspar Zehnder seine musikalische Handschrift gezeigt. Mit prägnanter Artikulation stieg das Orchester in die Ouverture des «Zigeunerbarons» von Johann Strauss Sohn ein. Die Tempi wurden nicht statisch gehalten, sondern konnten sich auch flexibel innerhalb von Phrasen anpassen. Diese Merkmale zogen sich durch das ganze Konzert und trugen viel zum mitreissenden Sog bei, den das Orchester entwickelte.

Auf dem Programm der Abschlussgala standen, passend zum Anlass, populäre Melodien aus dem 19. Jahrhundert, so etwa der «Kaiser-Walzer» von Strauss Sohn, «Gold und Silber» von Franz Lehár oder eine Arie aus der Operette «Der Opernball» von Richard Heuberger.

Herausfordernde Akustik

Es war nicht zuletzt Dirigent Kaspar Zehnder, welcher die Spielfreude ausstrahlte und damit das Orchester antrieb. Dessen Energie zeigte sich beispielhaft im «Prestissimo-Galopp» von Emil Waldteufel, in welchem die galoppierenden Pferde förmlich zu hören waren. Gleichzeitig büsste das Orchester trotz seines Temperamentes nichts von seiner Sorgfalt ein.

In den leiseren Passagen traten die Solisten schön hervor. Die kräftigen Passagen zeigten hingegen deutlich, dass der Schlosshof von Murten zwar eine imposante Kulisse, aber nicht die Akustik eines Konzertsaals bietet. Die Blechbläser, namentlich die Posaunen, waren im ersten Teil oftmals viel zu laut.

Gerade in den Werken für Orchester und Sopran war die Dominanz des Orchesters kaum zu überhören. Die Sopranistin Brigitte Hool bekundete zuweilen Mühe, sich akustisch durchzusetzen. Erst kurz vor der Pause sprang der Funke mit der «Csárdás» aus der Fledermaus von Johann Strauss Sohn. Obschon Sopranistin, hinterliess Hool vor allem in den tiefen Lagen einen starken Eindruck.

Steigerung nach der Pause

 Nach der Pause legten Orchester und Solistin nochmals frappant zu. Das Orchester wirkte sicherer und akustisch ausgeglichener. Die Blechbläser verloren ihre Dominanz. Umso klarer traten die Streicher hervor, welche zu Be- ginn des Konzerts teilweise noch merkwürdig dünn klangen. Auch die Vokalsolistin erhielt nun mehr Raum, den sie vor allem in dramatischen Passagen voll ausnützen konnte. Dass sie ihren Platz auf der Schlosstreppe vermehrt verliess und vor dem Orchester oder sogar auf der Tribüne sang, trug viel zum stärkeren Publikumskontakt bei. Mit fünf Werken von Franz Lehár zeigte das Orchester, dass es nicht nur die prägnante Artikulation, sondern auch romantische Klangteppiche beherrscht. Das rasante Konzert gipfelte schliesslich im Marsch «Gruss aus Wien» von Robert Stolz, was das Publikum mit stehender Ovation dankte.

«Könnte nicht besser sein»

 Beim Ausgang verabschiedet ein überglücklicher Daniel Lehmann die Besucher. «Wir haben vom Publikum und von den Künstlern schöne Rückmeldungen erhalten», sagt der Präsident der Murten Classics und Oberamtmann des Seebezirks. Die Konzerte seien quer durch alle Sparten gut ausgelastet gewesen (siehe Kasten). «Natürlich ziehen bekanntere Werke immer mehr Publikum an als modernere Komponisten.» Das diesjährige Motto «Noblesse oblige» sei daher dankbar gewesen. Nach dem letztjährigen Thema «Märchen» mit viel romantischer Musik habe dieses Jahr die Musik der Klassik und des Barocks mehr Raum erhalten.

Für das nächste Jahr kann Lehmann das genaue Thema noch nicht nennen. Es werde sich aber um die Schweiz drehen. «Damit ist auch klar, dass es nächstes Jahr wieder mehr unbekanntere Werke im Programm haben wird», so Lehmann.

Er kündigte an, dass der Aufbau des Festivals mit verschiedenen Sparten nicht verändert werde. Man wolle das Publikum nicht erziehen und verzichte darauf, im grossen Stil exotischere Kompositionen in die beliebten Schlosshofkonzerte einzubauen.«Diese kommen dann eher in den kleineren Konzerten zum Zug.»

Zahlen und Fakten

Mehr Zuschauer an der 27. Ausgabe

In den letzten drei Wochen besuchten rund 8400 Personen die Murten Classics. Das ist eine Zunahme von 5 Prozent oder 400 Personen gegenüber 2014. 2012 und 2013 waren es 8900 beziehungsweise 8700 Zuschauer. Die Auslastung betrug durchschnittlich 94 Prozent. Zehn der rund 30 Konzerte waren ausverkauft. Die Konzerte der Murten Classics erklangen an zwölf Spielorten. Neben den Sinfoniekonzerten im Schlosshof konnte das Publikum zahlreiche Sommernachts- und Serenadenkonzerte, ein Barockkonzert sowie drei Konzerte «Offen für Neues» erleben.sos

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