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Tauchenten ist es woanders noch wohler

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Zum zweiten Mal in Folge wurden auf dem Murtensee ungewöhnlich wenig Wasservögel gezählt. Das schreibt der Trägerverein des Naturschutzgebietes Grande Cariçaie in einer Mitteilung. Der Verein führt regelmässig solche Erhebungen durch. Vor allem die Population der Tauchenten, zu denen unter anderem die Tafelente und die Reiherenten gehören, war laut Mitteilung nur etwa einen Viertel so gross wie im mehrjährigen Durchschnitt (siehe Kasten).

Fabian Schneider, Ornithologe beim Verein Grande Cariçaie, relativiert auf Anfrage den Befund: Im langjährigen Vergleich würden die Populationen tendenziell wachsen. «Weil der Murtensee nicht so gross ist, wirken sich zum Beispiel die meteorologischen Bedingungen auf die kleineren Populationen schneller aus als am Neuenburgersee.» Sei zum Beispiel eine grössere Gruppe von Vögeln am Zähltag abwesend, reiche dies bereits, um die Zahlen markant sinken zu lassen.

Ein milder November

Auch Elmar Bürgy, Wildhüter der Region Murten, mahnt ebenfalls zur Vorsicht bei der Interpretation der Zahlen: «Sie ergeben erst zusammen mit der zweiten Zählung im Januar ein repräsentatives Bild.» Der November sei mit 13 bis 15 Grad ausserordentlich warm gewesen. «Stare sind immer noch hier, obwohl sie normalerweise in der zweiten Oktoberhälfte nach Süden ziehen.» Dementsprechend vermutet Bürgy, dass viele Zugvögel noch gar nicht am Murtensee sind, solange das Nahrungsangebot weiter nördlich noch vorhanden ist.

Das milde Herbstwetter könnte laut Bürgy den Vögeln aber auch mehr Störungen durch den Menschen gebracht haben. «Spaziergänger, die etwa im Chablais auf den Uferwegen bleiben, stören die Vögel kaum.» Laut Bürgy befuhren im November mehr Boote als üblich den See. Zudem hätten die Aktivitäten auf dem See allgemein zugenommen: «Vor 20 Jahren gab es Surfbretter und Boote. Heute gibt es Kitesurfer, Standup-Paddler, Kanuten, Ruderer und weitere Wassersportler.» Die Menschen würden ihre Freizeit zunehmend auf dem Wasser verbringen, «die Wasserfläche bleibt aber stets gleich gross. Das bedeutet weniger Ruhe für die Tiere.» Wasservögel leben oft am Uferbereich. Gerade deshalb sind für Bürgy strenge Ufervorschriften für Wassersportler so zentral.

Zahlen und Fakten

Weniger Vögel auf dem Murtensee

Sieben Arten fallen in der Vogelzählung auf dem Murtensee auf. Markant ist der Rückgang bei denTafelenten. Während im Schnitt der letzten fünf Jahre je 800 Tiere gezählt wurden, schwankte die Zahl 2014 und 2015 um 150. AuchReiherentensind im Murtensee zurzeit eine Seltenheit: Statt wie üblich etwa 800 waren nur 300 Vögel auszumachen. DieStockentennahmen von rund 520 auf noch 300 Tiere ab. Die Ornithologen haben mit 570 Exemplaren nur noch halb so vieleHaubentauchergezählt. Die Zahl derGrossen Kormoranehat mit 126 Exemplaren um etwa einen Fünftel abgenommen. Deutlich häufiger sah man dieses Jahr dafürGraugänse–300 statt wie üblich 100 Tiere–sowieLachmöwen, von denen 800 statt wie sonst 300 Tiere ausgemacht wurden. Total wurden 3600 statt wie üblich gegen 6000 Vögel gezählt.fca

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