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Verkehrsplanung rollt endlich an

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Gestern konnte der Gemeinderat Kerzers einen wichtigen Entscheid vermelden: Die Aktionsgruppe «Planung und Entwicklung» zieht ihre Beschwerde gegen die Revision der Ortsplanung Kerzers beim Kantonsgericht zurück. Dieser Schritt ist Teil einer Einigungsvereinbarung, welche der Gemeinderat Kerzers und die Aktionsgruppe gestern unterschrieben haben. In der Vereinbarung halten die beiden Parteien fest, dass eine neue Arbeitsgruppe in den nächsten zwei Jahren ein Verkehrskonzept erarbeiten wird.

Mediatoren vermittelten

Der Einigung geht ein langer Streit voraus: Gegen die Ortsplanungsrevision hatte die Aktionsgruppe Einsprache eingereicht. Der Kanton bewilligte die Revision Ende April und wies damit auch die Einsprache ab. Obschon eine Mediationsgruppe rund um den ehemaligen Gemeinderat Pierre-Alain Sydler den Streit schlichten wollte, konnten sich die Aktionsgruppe und der Gemeinderat nicht einigen; die Aktionsgruppe zog ihre Beschwerde schliesslich an das Kantonsgericht weiter (die FN berichteten). Warum sich die beiden Parteien gestern nun doch einigen konnten, wollten weder Gemeindepräsidentin Susanne Schwander noch Mediator Pierre-Alain Sydler kommentieren. Aktionsgruppen-Präsident Fredi Schwab sagt lediglich, dass die Gruppe «das, was wir schon immer gewollt haben, erhalten haben».

Das Verkehrskonzept soll laut der Mitteilung in einer neuen Arbeitsgruppe Verkehr und unter Beizug von Experten erarbeitet werden. Wer in dieser Gruppe Einsitz hat, sagt Schwander aber nicht. «Das ist noch nicht fix entschieden.» Die Gruppe soll verschiedene Varianten der Verkehrsführung erarbeiten, und die Bevölkerung wird ihre Meinung in einem Mitwirkungsverfahren abgeben können. Die Umsetzung des Verkehrskonzeptes erfolge dann über den normalen Investitions- und Budgetprozess der Gemeinde, heisst es in der Mitteilung. «Dies bedeutet, dass die Realisierung und der Bau von vorgesehenen Verkehrsmassnahmen der Gemeindeversammlung vorzulegen sind.»

Noch nicht abgeschlossen

Obschon die Aktionsgruppe «Planung und Entwicklung» ihre Beschwerde beim Kantonsgericht nun zurückgezogen hat, ist die Revision der Ortsplanung noch nicht unter Dach und Fach. Beim Kantonsgericht ist eine Beschwerde der BLS hängig (siehe Kasten links). Der Gemeinderat Kerzers kommt damit zunehmend unter Zeitdruck: Das Projekt «Aktive Bodenpolitik», mit dem die Gemeinde Industriebetriebe ins Dorf locken will, kann erst umgesetzt werden, wenn die Ortsplanungsrevision rechtskräftig ist.

BLS-Beschwerde: Bahn wehrt sich gegen Naturschutzgebiet

G egen die laufende Ortsplanungsrevision der Gemeinde Kerzers hat sich nicht nur die Aktionsgruppe «Planung und Entwicklung» mit einer Beschwerde gewehrt (siehe Haupttext). Auch die BLS hat ihre Beschwerde ans Freiburger Kantonsgericht weitergezogen, wie BLS-Sprecherin Stephanie Hofer gegenüber den FN bestätigt. Mit der Beschwerde will die BLS verhindern, dass die Böschungen an den Bahngeleisen beim Tunnel ausgangs Kerzers in Richtung Bern in Naturschutzgebiet umgezont werden. «Auf Bahngebiet brauchen wir eine gewisse Handlungsfreiheit, um etwa Unterhaltsarbeiten durchführen zu können», sagt Hofer.

Die Gemeinde Kerzers hofft nun, dass sie sich auch mit der BLS einigen kann, sagt Pierre-Alain Sydler, der sich als Vermittler für eine rasche Umsetzung der Ortsplanungsrevision einsetzt. Die Beschwerde der BLS im Gegensatz zu jener der Aktionsgruppe als weniger harte Knacknuss bezeichnen will er indes nicht. «Jede Beschwerde ist eine Beschwerde», sagt Sydler. hs

 

Kommentar von Helene Soltermann

Den schönen Worten müssen Taten folgen

Die Nachricht über die vertragliche Einigung, die der Gemeinderat Kerzers gestern an die Medien verschickt hat, tönt zwar schön. Ob aber der Gemeinderat und die Aktionsgruppe «Planung und Entwicklung» ein Verkehrskonzept zum Wohle der staugeplagten Kerzerser Bevölkerung erarbeiten können, müssen sie erst noch beweisen. Zu festgefahren waren in der letzten Zeit die Fronten, zu wenig kompromissbereit waren die beiden Parteien bis anhin. Dass sich die involvierten Personen auch jetzt noch wie auf heissen Kohlen bewegen, zeigt die Kommunikation gegen aussen: Bereits in der Mitteilung an die Medien hält der Gemeinderat in einem roten, unterstrichenen Vermerk fest, dass die beiden Parteien keinen weiteren Kommentar abgeben werden. Damit wird klar, dass sich der Gemeinderat und die Aktionsgruppe noch immer misstrauisch gegenüberstehen.

Mit der gestrigen Mitteilung deuten die Anzeichen nun aber auf eine positive Zusammenarbeit hin. Der gemeinsame Wille ist da, die Parteien sassen schliesslich zusammen an einem Tisch und setzten ihre Unterschriften unter einen Einigungsvertrag; und sie wollen ein gemeinsames Ziel erreichen. Ein griffiges Verkehrskonzept zu erarbeiten ist aber eine schwierige Aufgabe. Viele Fragen müssen noch geklärt werden: Von jener administrativen Frage, wer in der neuen Arbeitsgruppe Verkehr mitreden darf, bis zur grossen Frage, wie die Gemeinde ihr Verkehrsproblem überhaupt lösen kann, wenn der Kanton partout keine Umfahrungsstrasse rund ums Dorf bauen will. Die Parteien müssen also auch weiterhin kompromissbereit sein–und sie tun gut daran, in Zukunft auch fair und offen zu kommunizieren.

 

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